Herten - ehemals größte Bergbaustadt Europas
foto © O.M. - Wasserschloss Herthen
Stadt mit rund 66.000 EW (2004) auf 37,31km² in 75 m ü.NN. zwischen den Städten Recklinghausen, Gelsenkirche, Herne und Marl und ist angebunden an die Autobahnen A 43, A 2 und A 4.
ortsgeschichtlich
Um 1050 erstmals als Herthene (mittelniederdeutsch für Hirsch) genannt
Im Mittelalters gehörte Herten zum Kurfürstentum Köln.
1844 selbständige Landgemeinde, ab 1857 in eigener Verwaltung. Bis
etwa 1870 hatte das Stadtgebiet ein dörflich-ländliches Gepräge.
1872 mit beginnendem Steinkohlebergbaus wurde vor allem der Nordosten des Gebiete von bäuerlichem Land zur Industrielandschaft. Durch Anwerbung von Arbeitskräfte erhöhte sich die Zahl der Einwohner in einem halben Jahrhundert über das Dreißigfache. Bergarbeitersiedlungen wurden aus dem Boden gestampft, die Infrastruktur nachgebessert und verbessert, umliegende Bauernschaften eingegliedert.
1936 erhielt Herten Stadtrechte.
gewandelt:
Der größte Haldenkomplex des Ruhrgebiets im Süden der Stadt täuscht vielleicht über den tatsächlichen wirtschaftlichen Strukturwandel hinweg von weitem besehen.
sehenswerte Innenstadt
[R] Rathaus, Galerien
[M] Marktplatz
[Z] Zukunftszentrum
[1] St.-Antonius-Kirche
[2] Wasserschloss Herten im englischen Landschaftspark wurde 1376 erstmals urkundlich erwähnt. Herrlich vielgestaltige Anlage mit Hauptburg als spätgotischer Ziegelbau, Bergfried im Nordosten.
Nachdem die Burg durch Heirat in den Besitz des Multifunktionärs Bertram von Nesselrode gelangte, erfolgte um 1530 der Ausbau zum Kastell mit Wall und Eckbastionen. Auch Mitte 17. Jh. wurde umgebaut und verschönert. 1920 gaben die von Nesselrode ihre Residenz auf.
Stadtteile/Eingemeindung
Die Bauernschaften Ebbelich, Disteln, Langenbochum und Scherlebeck wurden 1926 Herten angegliedert. 1975 wurden Herten und Westerholt mit Bertlich vereinigt.
Bertlich - die um 1910 erbaute Gartensiedlung hauptsächlich für Bergarbeiter blieb in ihrer Struktur erhalten.
Westerholt - 1047 erstmals urkundlich erwähnt, 1193 in Verbindung mit den Westerholts.Obwohl auch hier ab 1907 Bergbau betrieben wurde, blieb die Gesamtanlage des Dorfes aus dem 17. Jh. erhalten mitsamt den vielen, meist denkmalgeschützten Fachwerkhäusern - daher oft als "Westfälisches Rothenburg" bezeichnet.
Burg bzw. ab 19. Jh. Wasserschloss Westerholt war Residenz der Grafen von Westerholt zu Gysenberg. Das klassizistische Herrenhaus (1830/33) ist nun Hotel/Restaurant.