Steinfurt

Kreis- und Hochschulstadt mit rund 34.500 EW (2007) auf 111,43 km²

ortsgeschichtlich

Um 890 wurde Burgsteinfurt erwähnt als "villa seliun" (Sellen). In deren Schutz entstand eine Marktsiedlung.
1129 wurde die Wasserburg Steinfurt erstmals urkundlich erwähnt "Stenvorde". Die wehrhafte Anlage wurde 1164 in einer Fehde mit den Herren von Ascheberg zerstört.Im Schutze der Burg
1347 erhielt Steinfurt das Stadtrecht verliehen.

sehenswerte Innenstadt Burgsteinfurt
Steinfurt Schloss © suedwind1

[1] Burg Steinfurt, Anlage auf zwei Inseln der Aa. Sie gehört mit zum historisch mittelalterlichen Stadtkern von Burgsteinfurt. Die Wasserburg, bereits 1128 urkundlich erwähnt, ist eine der ältesten und mächtigsten des Münsterlandes - und eine der schönsten! Mehrfach zerstört und wieder aufgebaut und erweitert, zeigt sie facettenreich Elemente aus Romanik, Rokoko und Klassizismus. Die Burg ist in Besitz der Nachfahren seiner Bauherren, der Familie des Fürsten zu Bentheim und Steinfurt und nicht öffentlich.

Die Schlosskapelle entstand um 1200. Der weitläufiger Park südöstlich der Burginsel wurde im 18. Jh. als Lustgarten in exotischer Gartenlandschaft vom Grafen zu Bentheim-Steinfurt in Auftrag gegeben. Die Konzertgalerie, 1774 erbaut nach Vorbild des Versailler Gartensaals Grand Trianon, gilt als ältester freistehender Konzertsaal Europas. Sie wird seit 1997 als Konzertgalerie genutzt.

[M] Marktplatz
[R] Altes Rathaus mit markantem Giebel und Turm, Halle mit Arrestzelle

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Steinfurt [2] St. Johannes Nepomuk Kirche (Anfang 18. Jh.), Horstmarer Straße 4, stilreiner Barock der Gebrüder Pictorius, später erweitert mit großem Querschiff und neuem Altarraum, gegliederte Fassade mit Figur des Heilige Nepomuk von C. Sasse.
Wesentlich älter (1100) und baulich interessanter ist die evangelische Große Kirche mit ihrem langem Mittelschiff, das von einem hölzernen Tonnengewölbe überspannt ist. Es finden sich zum romanischen Charakter auch spätgotische Stilelemente, so in Ergänzung des Turmes um 1430.

[3] Stadtmuseum An der Hohen Schule 13

[4] Hohe Schule (1591), zweigeschossiges Bruchsteingebäude, zweitürmig, Steinkreuzfenster und Dreistaffelgiebel Renaissance; erste reformierte Hochschule Westfalens, heute Musikschule und Volkshochschule.

[5] Stadtweinhaus
ehemalige Weinhaus (um 1445) am Marktplatz bietet den Gegenpol zum Alten Rathaus. Errichtet durch den Grafen von Bentheim-Steinfurt dokumentierte der zweigeschossige Fachwerkbau die Macht des Stadtherrn. Der 6 m hohe Saal diente repräsentativen Zwecken. seit 1990 die Stadtbücherei.

[6] Huck-Beifang-Haus Hahnenstraße 8
ehemals Haus des gräflichen Rentmeisters Eberhard Huck (1607) mit reich verzierten Erkern, jetzt im Besitz der Privatbrauerei A. Rolinck, Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.

[7] Niedermühle Mühlenstraße 15 (1352 erstmals erwähnt). Sie war Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Bis 1957 wurde in dieser Mühle Korn gemahlen.

natürlich

- Landschaftsschutzgebiete und Grünanlagen
- Kreislehrgarten (1914) mit unterschiedlichsten Mustergärten - Steingarten, Kräutergarten, Bauerngarten

museal

Hollicher Mühle, Windmühle vom Typ Holländerachteck in Holzausführung auf Bruchsteisockel. Die technische Ausrüstung ist voll funktionstüchtig.

freundlich:
kostenfreier Stellplatz für 20 Wohnmobile

Stadtteile/Eingemeindung

Stadt- bzw. Ortsteile des Stadtgebietes SteinfurtBorghorst

Burgsteinfurt

Dumte, Friedenau, Große Osterholt, Hollich, Ostendorf, Sellen, Veltrup , Wilmsberg

Borghorst
Der Ort existierte schon im 10. Jh. (?)
sehenswert:
- Rathaus (1887) nach untertänigstem Entwurf des münsterschen Architekten Northoff: Auf dem einem preußischen Adler nachempfundenem Grundriss residierte im Westflügel der Bürgermeister, im Ostflügel schwebte bis 1903 die Poststelle und bot ihre Dienste im Geiersturzflug an. Zuletzt landete hier der lebendige Heimatvereins Borghorst mit Ausstellungen, plattdeutschen Lesungen und Liederabenden im Gepäck.

- Haus Buckshook (1657) ist wohl ältestes Haus in Borghorst. Wände aus Lehm und Stroh, gestampfter Fußboden und vorgebauter Schweinekoben - das ehemalige Wohnhaus eines Webers war typisch für die damaligre Bauweise westfälischer Kötter- und Bauernhäuser.

- St. Oysius-Kapelle des ehemaligen Damenstifts Borghorst, ein achteckiger Zentralbau im Stile des Rokoko - 1756 erbaut durch eine Äbtissin mit dem erstaunlichen Namen Antonette Isabella Josina von Nagel zu Vornholz. Kurios auch das Dach der Kapelle, ähnlich der Haube einer holländischen Windmühle. Auch die Glocke wurde von einem niederländischen Nachbarn gefertigt. Der weiß-blau gekachelte Innenraum erinnert an Delfter Porzellan.