Telgte
Stadt mit ca. 19.600 EW (2005)
ortsgeschichtlich
Bereits St. Luidger errichtete hier, an der Emsfurt im Schnittpunkt mehrerer Handelswege, um 800 n.d.Z. eine hölzerne Pfarrkirche.
Vor 1100 erfolgte eine erste urkundlich gesicherte Nennung einer Ansiedlung "Telgoth";
1238 erhielt Telgte die Stadtrechte durch Bischof Ludolf von Holte verliehen.
1255 spätestens bestand eine Mitgliedschaft im Rheinischen Städtebund.
1469 wurde Telgte als Hansestadt erwähnt.
1500 Brand, 1590/91 Brandschatzung und Plünderungen durch Graf von Eberstein, 1599 Pest, 1618-1648 Krieg, 1738 Brand, 1756-1763 Krieg.
1763 nach 7 Jahren Krieg wird die Stadtmauer abgerissen und 1802 das Fürstbistum Münster aufgelöst.
Ein eigenes Elektrizitätswerk gibt es seit 1934. Die jüdische Synagoge brennt 1938. Der 2. Weltkrieg brachte der Stadt kaum bauliche Schäden.
sehenswerte Innenstadt
[B] Bahnhof, 1887 eröffnete die Eisenbahnlinie Münster - Telgte - Warendorf.
[M] Markt
[m] Heimathaus Münsterland
[1] Kirche St. Clemens und Gnadenkapelle, Religio Museum
[2] Bücherei
[3] NSG Emsaue
[4] Wassermühle am Emstor
[5] Bürgerhaus
[6] Haus Pieper, im Kern um 1500, rot verputzter Klinkerbau, grüne Fachwerkbalken, uralte Tür. Zwischen diesem Haus und der Gaststätte links daneben ein Beispiel der damals üblichen "Traufgasse" oder "Soe", wor sich die Dächer angrenzender Häuser fast berühren, um Auswaschungen der Hausfundamente zu verhindern. > Königstrasse Nr. 35
weiterhin:
Knickenberghaus - eingeschossiges Fachwerkhaus, ältestes Schulgebäude der Stadt Telgte (1820?), seit 1975 Treffpunkt junger Senioren wie Günter Grass (1988). > Mühlenstraße 1
natürlich
NSG Burgberg, Emsaue und Heidebusch
Harkampsheide, Delsauer Heide
denkwürdig?
Inmitten solch einer wirren Zeit sieht ein Christoph Bernhard von Galen die Chance, sich historisch als Fürstbischof durch besonderen Eifer hervor zu tun: 1651 ordnet er für den 2. Juli eine Prozession der Städte Münster und Warendorf nach Telgte an und ab 1654 für sein gesamtes Bistum - hin zur Wallfahrtskapelle mit dem Telgter Gnadenbild. 1754 gab es dann das große Jubelfest zum 100-jährigen Bestehen der offiziell angeordneten Wallfahrt, 100 Jahre später ein noch größeres - wie lange galt eigentlich solche Anordnung zum Jubeln als offiziell? 1902 jedenfalls wurde dem von Galen am Münstertor ein Denkmal errichtet.
Ortsteile/Eingemeindung
Drostegarten?, Vadrup, Westbevern