Stromberg, südliche Pforte des Soonwaldes

von Stromberg zum Heuchelberg

foto © Peter Röhl / pixelio.de - Blick von Stromberg zum Heuchelberg

Stromberg ist eine Fachwerkstadt mit rund 3.200 EW (2012) auf 9,02 km² am östlichen Rand des Soonwalds, eines zirka 40 km² großen und bis zu 657 m hohen Bergzugs im Hunsrück, und südlich des Binger Waldes.

Stromberg ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Stromberg.

ortsgeschichtlich

Im 5. Jh. wurde im Zuge der Völkerwanderung das Gebiet um Stromberg von den Franken erobert. Reste römischer Grabhügel sind noch erhalten.
1056 wurde Stromberg (umströmter Berg?) im Zusammenhang mit einem Grafen Bertolfus de Strumburg erstmals erwähnt. Nahe einer Brücke über den Guldenbach wurde auf dem Gollenfels ein Wachturm errichtet und im Stadtwald ein Vicusdorf gebaut.
Im 10. bis ins 14. Jh. bestimmten die Herren auf Stromburg als Nahegaugrafen die Geschichte über das Gebiet hinaus. Die Stromburg galt als "reichsunmittelbar“. Am Fuße der Burg entwickelte sich die Siedlung "Stromveldt“, 1344 erstmals als "Thal Stromberg nachweisbar.

1156 belehnte Friedrich I. (Barbarossa) Konrad von Hohenstaufen mit der Pfalzgrafschaft. Diese wurde 1214 von Kaiser Friedrich II. an die Wittelsbacher vergeben.
1344 wurde Stromberg erstmals unter diesem Namen urkundlich erwähnt.
1349 erhielt die Gemeinde Stromberg die Stadtrechte. Zwar befestigt, blieb sie doch weitgehend ländlich.
Ende 16. Jh. wurde Stromberg zum Oberamt erhoben.

1620 besetzten Spanier (Dreißigjähriger Krieg) die Burg und blieben 10 Jahre. Lange noch durchzogen Truppen aller kriegführenden Mächte das Land und Stromberg. Religonskriege, Erbfolgekriege, Kriege der Nationen, Revolutionskriege, Napoleonische Kriege, Weltkriege - oft für Gott und Vaterland, bald mit Gott und aus Verantwortung.
1796 lösten die Franzosen per Gesetz alle KuRPalzen auf und beendeten die Kleinstaaterei in Deutschland. Vielleicht ein "Segen", aber leider keine Friedensgarantie.
1871 wurde in Stromberg ein Kriegerverein gegründet. Und 1913 enthüllte Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich im Soonwald ein Denkmal für den Jägers aus KuRPalz.

1935 erhielt Stromberg die Anerkennung als klimatischer Kurort.
1950 gab es in Stromberg viele Industrien und wirtschaftlichen Aufschwung.
1969 wurde Stromberg als ein Unterzentrum festgelegt.

Heute ist Stromberg ein attraktiver Wohnort.

sehenswerte Innenstadt

[A] ehemaliges Rathaus, Stadtbücherei und Jugend Cafe > Rathausstraße
[B] Bahnhof, 1962 geschlossen
[M] Marktplatz 1990 saniert und mit Statue Sankt Jakobus bestellt
[m] Heimatmuseum (1990 eröffnet) > Gerbereistraße
[V] Verbandsgemeindeverwaltung, seit 1991 im frühere Amtsgericht. Das alte Rathaus (1729) in der Talstraße wurde 1938 abgerissen.

Sehenswertes und Markantes in Stromberg

[1] Restburg Gollenfels (12.Jh.)
[2] Stauferburg (12.Jh.) auf dem Pfarrköpfchen

[3] Stromburg (1116 erste urk. Erwähnung, 1689 zerstört, alter Bergfried (33m) und neuer Palas (Gründerzeit).

[4] Alte Gerberei
[5] ev. Kirche
[6] Krche St. Jakobus d.Ä.
[7] Römerberg

Der ganz Deutschland bereisende Aquarellmaler, Zeichner und Illustrator Paul Theissen (1915-1994) besuchte auch die Stromburg und hinterließ der Nachwelt mit leicht geführter Hand trefflich gute Aquarelle.


weiterhin:

- Reisemobilstellplatz am Nohfels > Hömigweg
- Panoramabad (2011), Schwimmbad mit Saunabereich > Neupfälzer Straße
- Golfanlage in Schindeldorf
- Löwenzeiler Mühle

natürlich

- Stromberger Klamm
- Soonwalds, besonders interessant der Unterlauf des Dörrebachs mit Ahorn-Eschenwald, Bergahorn, Winter-Linde und Gemeine Esche sowie seltenere, Kalkböden liebende Pflanzenarten

aussichtsreich

Der Hüttenberg (191 m ü.NN.) nördlich der Altstadt nahe am Fliegerhorst des Flugsportvereins

archäologisch

In Höhlen am Dörrebachweg wurden Steinbeile, ein Feuersteinmesser, Pfeilspitzen, ein Knochenpfriem, Holzkohlenreste mit Getreidekörnern gefunden, die der Jungsteinzeit zugeschrieben werden.

event

- historisches Stadtfest in Verehrung für den Deutschen Michel jährlich an Pfingsten
- Deutscher-Michel-Halle > Königsberger Str.

persönlich

1574 wurde auf der Stromburg der Deutsche Michel geboren, Hans-Michael Elias von Obentraut. Er galt als heimattreu und unerschrockener Kämpfer, der in jedem Krieg fraglos seinen Mann gestanden hätte. Wurden andernorts seine Verdienste als Reitergeneral in die evangelische Union verunglimpft und zum Symbol für kritiklose Pflichterfüllung, bieder treudeutsch, brauchbares Menschenmaterial wenn nur unter der eigenen Flagge...? Miguel Aleman gab es nur einen, Deutsche Michel wahrscheinlich mehrere.

Orte/Eingemeindung

Genheim, Eckenroth, Roth, Schindeldorf