Idar-Oberstein, edle Schmuckstadt
Doppelstadt mit rund 28.500 EW (2012) auf 91,57 km² in 300 m ü.NN., wo die Idar in die Nahe mündet, an der Deutschen Edelsteinstraße
ortsgeschichtlich
Im Jahre 1075 wurde Graf Everardus de Steyna erstmals erwähnt. Er verdingte sich als Lehnsherr der mächtigeren Regenten von Kurtrier und Lothringen. 1197 trugen die Brüder Eberhard und Werner ihr "castrum depetra" (Burg vom Stein) dem Trierer Erzbischof zu Lehen auf.
Bereits 1454 erfolgte ein bergmännischer Abbau vor allem von Achaten. 1827 hatten Auswanderer Achatvorkommen in Südamerika entdeckt. Sie schickten die Rohsteine in die alte Heimat, womit sich hier der Achatabbau kaum noch lohnte.
Am besten bringe man seine Juwelen zum Nachschleifen mit. Werkstätten gibt es hier genug, unter anderem die Weiherschleife seit 1634. Der Hunsrück ist ja inzwischen auch sicherer.
Ab Mitte des 19. Jh. entwickelte sich neben der Edelsteinmanufaktur die verarbeitende Industrie (Metalle) und der Handel.
sehenswerte Innenstadt?
1933 wurden die bis dahin eigenständigen Städten Idar und Oberstein mit Algenrodt und Tiefenstein zur neuen Stadt Idar-Oberstein zusammen gelegt. Die Überbauung der Nahe 1986 schien zur Schaffung eines gemeinsamen Zentrums und zugleich funktionellen Mittelzentrums zwischen Rhein-Main und Saar-Lor-Lux ohne Alternative.
natürlich
Park rund um die historische Weiherschleife (1634) mit Kallwiesweiher
event
Stadttheater, Theatersommer, Jazztage
Spießbratenfest, jährlicher regionaler Höhepunkt
Idar
Deutsches Edelsteinmuseum in aparter denkmalgeschützte Gründerzeitvilla;
Alle weltweit vorkommenden Edelsteine sind hier in über 9.000 Exponaten zu bewundern. Neben rohen und geschliffenen Steinen präsentieren sich dem Betrachter kunstvoll gearbeitete Skulpturen und Gravuren.
Oberstein
Das historische Oberstein liegt im steilen Tal der Nahe. Es wird von der Ruine Bosselstein - 1196 erbaut unter den Herren von (Ober)Stein - und dem 1320 erbauten "Neuen" Schloss Oberstein überragt.
sehenswert:
Felsenkirche, 1482/84, Gotik, zur Sühne eines Brudermordes des Ritters vom Oberen Stein in einer Felsnische mit Quelle etwa 60m (über 200 Treppenstufen) über Marktniveau errichtet. Sie birgt einen wertvollen Flügelaltar aus der Zeit um 1420. Unterhalb der Kirche sieht man noch eine Reihe älterer Wohnhäuser.
- Museum Idar-Oberstein am Marktplatz mit Mineraliensammlungen sowie Handwerkskunst einheimischer Graveure, Gold- und Silberschmiede
- Deutsche Edelsteinmuseum in Günderzeit-Villa nahe der Kirche mit umfangreicher Sammlung roher und bearbeiteter Steine, Diamant- und Edelsteinbörse
- Schloss Oberstein
Algenrodt
- Schaubergwerk am Steinkaulenberg. Bis 1870 wurde noch Achat, Amethyst, Jaspis abgebaut. Die Edelsteinmanufaktur entwickelte sich erst danach. In der wasserradgetriebenen historische Weiherschle am Idarbach wurden die Steine geschliffen. Heute ist für Hobbygeologen ein Edelsteinschürffeld ausgewiesen. Es besteht sogar ein echtes Edelsteincamp.
- Industriedenkmal Jakob Bengel
Fabrikanlage (um 1880?) mit Werkwohnungen und Fabrikantenhaus. Führungen sind nach Anmeldung (?) möglich. Verschiedenste Techniken zur Ketten-, Schmuck- und Accessoirewarenproduktion werden vorgeführt und sicher auch der immer wieder moderne Schmuck im Stile Art Déco. - Burg Bosselstein
Freibad Kammerwoog in Oberstein
Naturbad im Tiefensteiner Staden
Sportflugplatz Göttschied
kulinarisch
Idar-Obersteiner Spießbraten - heimkehrende Edelsteinschleifer haben das Rezept aus Brasilien mitgebracht. Original nur bei Zubereitung des Fleischbatzens auf offenem Buchenholzfeuer!
weitere Stadtteile/Eingemeindung
1969 kamen im Zuge einer Gebietsreform 9 weitere Stadtteile hinzu., die sich ihre dörfliche Struktur bewahrten: Hammerstein, Enzweiler, Bollenbachtal, Weierbach, Regulshausen ...