Prüm

Stadt und Lufkurort mit etwa 6.000 EW (2000) an der wilden Prüm zwischen den bewaldeten Höhenrücken der Held, dem Tettenbusch und dem Kalvarienberg südlich der Schneifel.

geschichtlich

721 gründete die fränkische Edelfrau Bertrada mit ihrem Sohn Charibert Graf von Laon eine freikaiserliche Benediktinerabtei im Prümtal (im 17. Jh. zerstört).
Durch König Pippin III. wurde die Stiftung bestätigt und angereichert.

1003 weilte Kaiser Heinrich II. in Prüm. 1016 bestätigte er das eben durch Abt Urold von Daun gegründete Liebfrauenstift in Prüm, stellte es unter seinen Schutz und verlieh das Recht zu einem Wochen- und Jahrmarkt. Das Dorf entwickelte sich so zum Marktflecken.

1246-75 ließ Abt Godefried II. das Kloster mit einer Mauer mit 4 Pforten und einem Wall umgeben. Der Bering war als Stiftsfreiheit der weltlichen Gerichtsbarkeit entzogen.
Baureste einer Stadtmauer sind nicht nachweisbar.

1222 bis 1576 war Prüm Hauptort eines Fürstentums, dann eines kurtrierischen Oberamtes.

1794 -1814 war Prüm Mittelpunkt eines französischen Arrondissements und bis 1871 preußische Kreisstadt.
Heute ist Prüm Sitz einer Verbandsgemeindeverwaltung.

Stadtbrunnen Datail

Der Stadtbrunnen am Teichplatz. Was auf dem ersten Blick wie ein Hohelied auf Althergebrachtes aussieht - Mann mit behämmerter Heimarbeit bringt das Geld, damit Mutter ihr Töchterlein Kämmen und das bißchen Hausshalt schmeißen kann - nee! Erinnerung an Napoleon und Picassos Fiedenstaube, Versöhnung, Gastlichkeit, Umweltschutz... Die ganze wirre Prümer Weltgeschichte.

sehenswerte Innenstadt

Prüm wurde 1944/45 zu 80 % zerstört, besitzt somit weniger alte Bausubstanz.

[H] Hahnplatz, der nichts mit Geflügel zu tun hat
[F] Fuhrweg - Gasse mit dynamischen Pfiff
[S] Spitalstraße mit denkmalgeschützten Kononikerhäusern (18. Jh.), dabei Haus Nr. 3 mit beachtlicher Barocktür. Die erhaltenswerte Alte Schmiede verleitet bei Eintritt zu ehrfürchtig gebückter Haltung.

Sankt Salvator (1727), BarockfassadePrümer Basilika, ChorGymnasium Prüm, wappenverzierter Nebeneingang Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Prüm

[1] Stadtbrunnen (Klaus Apel 1991) am Teichplatz
[2] Hotel Zum Goldenen Stern, ehemals Dechanei
[3] Regino-Gymnasium, ehem. Klosterbau, Plan B. Neumann

[4] Basilika Sankt Salvator (1727), Barockfassade, zweitürmig, neugotisches Kirchenschiff, reich ausgestattet, Prunkgrab Kaiser Lothar l. (855 in Prüm gerstorben)

[5] Stangelwirtin, das stilvolle Hotel-Restaurant im schmackhaft freundlichen Austria-Look am Kreuzerweg 1



Mahnmal am Explosionskrater in Prüm

[6] zum Explosionkrater am Kalvarienberg - das war kein Vulkanausbruch. 1938 wurden zwei Stollen in den Berg getrieben, die mit einem Westwallbunker verbunden wurden. Ab Juli 1945 wurden darin Bomben, Minen, Granaten und diverse Sprengmittel gelagert, bis ein Brand ausbrach. Ursache blieb ungeklärt. Bummm! Ein Krater von 190 m Länge, 90 m Breite und 26 m Tiefe wurde gerisen. 12 Tote waren zu beklagen, ein Wohngebiet in Bergnähe wurde völlig zerstört, 200 Famlilien wurden obdachlos.
Mit dem mächtigen Basaltkreuz - 1949 geschaffen - wird am umwaldeten Krater der Opfer gedacht.


weiterhin:
- Museum Prüm Tiergartenstraße 54
- Skulpturenpark Niederprüm St.-Viether-Str. 62
- Tongruben in Niederprüm
- Waldfreibad und Kurcenter-Freizeitbad
- Ein Menhir, ein Gedenkstein aus der Jungsteinzeit, hat sich im unsäglichen Jahr von Schlosseck nach Prüm verirrt und wurde mit einer Tafel versehen, die auf Befehl Napoleon I. hingerichteter Männer gedachte. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Tafel unter französischer Besatzung wieder entfernt. Nun müsste der Menhir wieder zurück zum Ausgangsort.

event

Pferdemarkt d. Reitverein Prümer Land e.V., traditionell zweimal jährlich

persönlich

Abt Regino stand dem Prümer Kloster von 892 bis 899 vor. Als Chronist schuf er eine Weltchronik, hinterließ aber auch kirchenrechtliche, musikalische und historische Werke. Wie sind diese Verdienste im heutigen Kontext zu bewerten?

Stadtteile/Eingemeindung

Dausfeld, Niederprüm, Prüm, Steinmehlen, Weinsfeld