Sankt Goar am romantischen Mittelrheintal

Rhein und die Loreley © europhotos

Sankt Goar ist ein reizvolles Städtchen mit etwa 2.400 EW (2010) auf 22,93 km² in 80m ü.NN. am engen Durchbruchstal des Rheins durch das Rheinische Schiefergebirge. Gegenüber liegt die "Schwesterstadt" mit dem mächtigen Loreleyfelsen und betörendem Echo.
Hier hat der Rhein seine tiefste Stelle! Und hier ist seine Strömung besonders schnell.


ortsgeschichtlich

In Römischer Zeit führte eine Heerstraße durch die Gemarkung, die hier, militärisch gesichert, das Ufer wechselte.

Um 550 gründete der Priestermönch Goar aus der Auvergne eine christliche Herberge nahe einer kleinen Fischersiedlung. Sein Grab entwickelte sich zu einer Wallfahrtsstätte. Und die Siedlung wurde nach dem geheigten Goar benannt.

765 schenkte König Pippin (751-768) der Abtei Prüm (Eifel) die Kirche. Vögte der Goarer Kirche waren erst die Grafen von Arnstein.
1183 erhielt St. Goar das Stadtrecht
1185 urden die Grafen von Katzenelnbogen Vögte der Goaer. Diese brachten den Ort unter ihre militärische und gerichtliche Hoheit und richteten eine Rheinzollstelle ein - einer bedeutende Geldquelle für das Grafenhaus. Zur Sicherung des Herrschaftsbereiches dient die 1245 gegründete Burg Rheinfels. Die alte Burg der Arnsteiner wurde damit bedeutungslos.

1479 traten die Landgrafen von Hessen das Erbe der Katzenelenbogener an. Mit der Reformation wurde das Goarer Stift aufgehoben. Burg Rheinfels wurde wieder landgräfliche Residenz.
Reinfels war strategisch sehr wertvoll, umstitten, wurde erobert und rückerobert. Im Siebenjährigen Krieg 1758-63 wurde der Rheinfels von Franzosen besetzt und die Festung erlitt durch eine Pulverexplosion und einige Stadtbrände großen Schaden.
1794 musste man die Burg kampflos übergeben und St. Goar kam bis 1813 unter französische Verwaltung.

1815, nach dem Wiener Kongress, fiel der Ort dem Königreich Preußen zu und war bis 1969 Kreisstadt.

sehenswerte Innenstadt

Eingeengt am schmalen Rheinufer, konnte sich die Alte Stadt nicht erweitern, verzeichnete tendenziellen Einwohnerschwund. Ihre idyllische Lage und ein Stadtbild aus Fachwerkbauten mit schiefergedeckten Dächern und gotischen und neugotischen Türmen und Türmchen vermitteln eine ohltuende Geborgenheit.

Sehenswertes und Markantes in Sankt Goar

[1] Kirche am Markt
[2] Kirche
[3] Stadthafen
[4] NaturlehRPad
[5] Wackenberg


weiterhin

- Festungsruine Burg Rheinfels (1245) mit Museum, Hotel, AO Alexanderplatz > Schlossberg
- Rheinfähre, verbindend Sankt Goar mit Sankt Goarshausen

museal

- Wahrschauer- und Lotsenmuseum
- Heimatmuseum auf der Burg Rheinfels
- Puppen- und Bärenmuseum

legendär

Ein sagenhafter Ausblick und ein Mythos locken Menschenmassen auf den geschickt vermarkteten Loreleyfelsen. Aber nur weil die Lore blond war, muss sie nicht auch noch schön gewesen sein. Und vielleicht haben die Schiffer wenigstens einen hübschen Gesang erwartet und versanken dann in bodenloses Entsetzen?

Einige Hinweise auf die ganz schön Häßliche konnten gesichert werden: ein Knochenkamm. Und ein überlanger Schneidezahn, der von einer alten schätzungsweise 30jährigen Frau stammt - ausgegraben und archiviert. Damit solche Frauen kein weiteres Unheil stiften, gibt es seit kurzem in St. Goar auch ein Lotsenmuseum. Trotzdem besser nicht in der schnellen Strömung baden!

event
Stadtteile/Eingemeindung

Zu St. Goar gehören heute die Ortsteile Biebernheim, Fellen und Werlau sowie Urbar