fotos © schuldes / fotobee.de - Otweiler zeigt sich gemütlich kleinstädtisch
Ottweiler ist eine Stadt an der Blies mit rund 14.700 EW (2013) auf 45,51 km²
Funde aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit deuten auf keltische und gallo-römische Bewohner hin. Der Name Name der Stadt geht vermutlich auf einen alemannischen Siedler Ado zurück.
1393 wurden Burg und Vorburg zu Ottweiler erstmals urkundlich genannt, bestanden allerdings spätestens seit 1280 zum Schutz des Klosters Neumünster, dessen Schutzvögte die Grafen von Saarbrücken ware,
1493 war Ottweiler wahrscheinlich von einer turmbewehrten Stadtmauer umgeben, die einen Stadtkerns von etwa 3 ha Grundfläche umfasste.
1550 erhielt Ottweiler unter Graf Johann III. die Stadtrechte durch Kaiser Karl V. verliehen und eine Befestigung.
Die Burg wurde zu einem Renaissanceschloss umgebaut und diente bis zum Abriss (1753) zeitweilig als Residenzschloss einer Nebenlinie der Grafen von Nassau-Saarbrücken, und zwar 1544-1554, 1574-1602 und 1659-1728.
Im 18. Jh. war die Herstellung von Porzellanware in Ottweiler bedeutend.
1974 verlor Ottweiler mit der Durchführung der Gebiets - und Verwaltungsreform seine recht lang währende Funktion als Verwaltungsort.
Heute ist Ottweiler eine angeblich lebendige Wohnstadt.
Ottweiler besitzt eine malerische historische Altstadt - mit schmuckem Fachwerk, verwinkelten Gassen und malerischen Plätzen. Viel wurde dezent modernisiert und dem Traditionellen nachempfunden.
[A] Altes Rathaus (1717), 3geschossig, OG sichtbares Fachwerk, Dachreiter - am Rathausplatz / Fornarohof
[B] zum Bahnhof
[R] Rathaus/Stadtverwaltung/ Illinger Straße 7
[S] Schlosshof
[T] Schlosstheater
[1] Hesse-Haus (1590), Renaissancegiebel mit Sonnenuhr, urspünglich Wohnsitz des gräflichen Oberamtmanns Verwaltung am Schlosshof
[2] Witwenpalais (1759), Barock, zweigeschossiger Sandsteinbau. Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken ließ von Friedrich Joachim Stengel diesen barocken Sandsteinpalais als Witwensitz für seine Gemahlin Sophie Erdmuthe errichten.
Stengel-Pavillon, etwas südlich an der Wilhelm-Heinrich-Straße 36: 1758 führte F.J. Stengel für den Fürsten anstelle des verfallenen Schlosses dieses barocke Jagd- und Lustschlösschen aus. Ein Rosengarten macht seit dem Jahr 2000 das fürstliche Lebensgefühl komplett.
[3] Pfarrkirche Maria Geburt, rechteckige Saalkirche (1832/34), Klassizismus, Choreinbau 1898
[4] Brauerei
[5] Alter Wehrtum, als Bergfried um 1410 errichtet. Sein spitzer Schieferhelm brachte im auch einen spitzen Namen ein: Zibbelkapp. Heute dient er der Kirche als Glockenturm und Neugierigen als 48m hoher Aussichtsturm.
[6] evang. Kirche, ursprünglich Kapelle, 1756 barock zur Kirche umgestaltet durch F. J. Stengel
[7] Tenschplatz/Tenschstraße. Ein idyllisches Fleckchen an jener Stelle, war im Mittelalter noch ein Weg über einen Weiherdamm führte. Dafür gab es im Mittelalter noch ein Wort: Tensch.
[8] Stadtbibliothek
freitags 21.00 Uhr am Alten Wehrturm kann man den Nachtwächter auf seinen Stadtbummel begleiten und seltsame Geschichten hören.
Johann Heinrich Schmidt, 1757 in Ottweiler geborener Maler. Vielleicht hängt ein Gemälde von Ihm im Rathaus? Der Innenhof ist immerhin nach ihm benannt, Fornarohof. Er nannte sich Fornaro und verstarb 1828. Was sagt uns seine Kunst heute?
Ottweiler - 100 Jahre im Bild, Dieter R. Bettinger, ISBN 3-923755-30-9
Fürth, Lautenbach, Mainzweiler, Ottweiler, Steinbach