Sandau (Elbe)
fotos © schuldes / fotobee.de - Pfarrkirche Sandau, Westportal
Sandau ist die kleinste Stadt in Sachsen-Anhalt und mit rund 900 EW (2011) auf 18,58 km² auch eine der kleinsten Städte Deutschlands.
Die Stadt liegt im Nordosten des Landkreises Stendal an der Grenze zu Brandenburg und an der Straße der Romanik.
ortsgeschichtlich
1190 wurde Sandau erstmals erwähnt als "villa sandowe".
1272 erhielt Sandau das Stadtrecht sowie markgräflich verbrieftes Fährrecht auf der Elbe.
Noch im 13. Jh. wurde das Dorf als viereckige (abgerundete) Stadtanlage überplant und mit einer 4türmigen Mauer befestigt.
Kriege und Brände haben die Stadt vielfach zerstört. Die Grenzlage hatte ihren Anteil daran. 1695 brannte Sandau völlig ab.
1945 gegen Kriegsende - die weiße Flagge als Zeichen der Kaputulation wurde durch einen führertreuen Mann entfernt - zerstörte Artilleriebeschuss Sandau zu 80%. Der Mann soll dann seinem Führer durch Selbstmord nachgefolgt sein.
sehenswerte Innenstadt
Der historische Stadtkern, planmäig im 13. Hh. angelegt, weist noch die rechtwinkligen Straßen, die in unterschiedlich große Karees begrenzen. Die konturen der ehemaligen Stadtbefestigung sind noch gut ablesbar.
[M] Markt
[R] Rathaus (14./15.Jh.)
[S] Sportplatz und Sporthalle (1998) > Am Sportplatz
[1] Seniorenheim, ehemals Schloss > Schloßstraße
[2] Rastplatz am Elbstrand > Osterburger Straße
[3] Seit 1273 besteht die Elbfähre zu Sandau. Doch nicht durchgehend. 1675 ließ sie ein Obristenleutnant versenken, um den Vormarsch der Schweden zu stoppen. 1737 setzte Friedrich Wilhelm l. seinen königlichen Fuß auf die Fähre und mit Gefolge über. 1806 überquerten General Blücher und der Herzog von Weimar mit 30.000 Mann fluchtartig die Elbe und verbrannten anschließend die Fähre. 1945 wurde die Fähre durch Artilleriebeschuss versenkt.
Nach Umbau und Neubau der Gierfähre entstand 1996 eine kombinierte Motor-Gierseilfähre, die unabhängig vom Wasserstand ist - die erste dieser Art in Deutschland.
[4] Pfarrkirche St. Nicolaus/ St. Laurentius (um 1200), spätromanische Backsteinbasilika, dreischiffiges Langhaus mit Rechteckchor und Apsis, ohne Querschiff.
Das große Westwerk verfügt über ein aufwendiges Westportal. Der Außenbau der Kirche zeigt den für die spätromanische Backsteinarchitektur typisch zurückhaltenden Bauschmuck, mit Lisenen an den Gebäudeecken und Rundbogen- oder Zahnschnittfriesen.
um 1450 Der Chor erhält ein gotisches Kreuzrippengewölbe über Konsolen.
Mit dem Stadtbrand 1695 ging die gesamte Innenausstattung der Kirche verloren. Sie wurde barock erneuert, das Gewölbe im Mittelschiff wurde barockisiert.
1945 beschädigte Artilleriebeschuss die Kirche, der zum Teil zerstörte Westturm wird schrittweise nachwachsen.
natürlich
Sandstrände laden zum Baden ein. Auf dem Elbdeich lässt sich vortrefflich radeln. Wandern durch das Naturschutzgebiet auf Waldwegen und beobachten der Tiere in den Elbwiesen, in denen sich Frösche, Störche und auch die Pferde wohlfühlen. Da geht das Herz weit auf.
weiterhin:
Dorfkirche an der Straße der Romanik, Bismarckmuseum
event
Sporthalle
Stadtteile/Eingemeindung
Kamern b Schönhausen (Elbe), Klietz, Sandau (Elbe), Schönhausen (Elbe), Wust-Fischbeck(?)