Tangerhütte
fotos © schuldes / fotobee.de - Rathaus Tangerhütte, rechts
Stadt mit rund 11.000 EW (2011) am Tanger im Süden des altmärkischen Hügel- und Niederungslandes
ortsgeschichtlich
1375 wurde das kleine Bauerndorf Vaethen im Tangertal erstmals urkundlich erwähnt.
1840 zählte der Ort gerade mal 345 Einwohner.
1841 wurden entlang des Tangers größere Vorkommen an Raseneisenerz festgestellt. Die Lage des Ortes nahe der schiffbaren Elbe war günstig für den Bau eines Werkes.
1842 wurde durch die Magdeburger Kaufleute Wagenführ und Helmecke und den Unternehmer Kayser in Vaethen einer Eisenhütte am Tanger errichtet und 1844 der erste Guss vollzogen.
1852 efolgte die Bahnanbindung mit Bahnstation.
Vaethen und die Tangerhütte wuchsen und entwickelten sich zum Industriestandort Vaethen-Tangerhütte. Es siedelten sich auch zahlreiche Handwerksbetriebe an.
1928 wurde der Name von Vaethen-Tangerhütte in Tangerhütte geändert.
1935 erhielt Tangerhütte das Stadtrecht.
1952 bis 1987 war Tangerhütte Kreisstadt.
sehenswerte Innenstadt
[A] altes Bahnhofsgebäude (1880) und Güterschuppen
[B] Bahnhof
[P] Parkplätze
[R] Rathaus (1905) > Bismarckstraße 5, Rathausplatz
[S] altes Stellwerk
[1] Altes Schloss (19. Jh.) , Klassizismus, als Wohnsitz Wagenführ, zuletzt Kinderheim, um 2017 zum Verkauf
[2] Stadtpark, eine der schönsten Parkanlagen der Altmark. Eindrucksvoll sind die Sichtbeziehungen in der Anlage mit Baumgruppen aus einheimischen und fremdländischen Gehölzen gerahmt. Ab 1873 ließ Carl Franz Wagenführ diesen 12 Hektar großen Park im gemischten Stil der Lenné-Meyer'schen Schule anlegen, mit Pergola und modellierter Partie mit Wasserfall. Mausoleum (1885) und die Villen (Schlösser) gehören mit zum Parkbereich.
[3] Pavillon gußeiserner Pavillon (1889).Der Kunstgusspavillon am Schwanenteich, 1889 in Tangerhütte für die Pariser Weltausstellung angefertigt, fand danach seinen Platz im Park.
[4] Neues Schloss (1909/11), Historismus, anlässlich der Eheschließung von Robert Franz Wagenführ erbaute "Villa"
[5] TechnoGuss am Gießereiweg, Haldenweg zu Halde, Denkmalbereich der ehemaligen Tanger-Hütte mit geschlossener Industriearchitektur sowie Werksiedlung der Arbeiter (spätes 19. Jh.)
[6] Freibad am Horsteg
[7] Mahlpfuhl ein Hufeisendorf oder Rundling(?), etwas westlich
[8] Fachwerkkirche mit Backsteinausmauerung (1924)
[9] alte Brauerei
[10] nach Briest, einem idyllisch von Wald umgebenen Dörfchen
Gutspark Briest, Herrenhaus (1624), Spätrenaissance, Eichenfachwerk, früher "Schloss im Grünen" genannt. Das Ensemble aus Herrenhaus, Brauhaus, Wirtschaftshof, der kleinen Kapelle (1599) und Gutspark (1849, Gartenbaudirektor Schaumburg) ist der älteste Stammsitz der Familie von Bismarck.
weiterhin:
Grieben - Bockwindmühle, Backsteinkirche (um 1200)
Kehnert:
- Dorfkirche (18. Jh.), gotisierender Putzbau
- Herrenhaus (1802) mit Wirtschaftshof
natürlich
- Naturlehrpfadhistorische
- Erzgruben
- Geschiebegarten mit Teich
museal
- Buddelschiffmuseum
- Heimatmuseum
- historische Automobilwerkstatt
event
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persönlich
Hier erinnert noch viel an die Ahnen von Otto von Bismarck. Der spielte - wie auch immer bewertet - eine große Rolle in der deutschen Geschichte. Geboren ist er allerdings 1815 im nahen Schönhausen und gestorben 1898 in Friedrichsruh. Briest war Stammsitz der Familie.
Stadtteile/Eingemeindung
Tangerhütte mit Briest und Mahlpfuhl
2010 wurden die bisherigen Gemeinden Bellingen, Birkholz, Bittkau, Cobbel, Demker, Grieben, Hüselitz, Jerchel, Kehnert, Lüderitz, Ringfurth, Schelldorf, Schernebeck, Schönwalde (Altmark), Uchtdorf, Uetz, Weißewarte und Windberge eingegliedert.