Werben (Elbe)
fotos © schuldes / fotobee.de - Elbtor der Hansestadt Werben
Kleinststadt mit rund 1.200 EW (2011), die beachtliche Zahl an Störchenpärchen nicht mit gerechnet.
Das Elbstädtchen erstreckt sich hinter dem Elbdeich auf 53,39 km² in 28 m ü. NH. quasi auf Elbniveau gegenüber von Havelberg (Motorfähre) nahe der Mündung der Havel in die Elbe.
ortsgeschichtlich
Um 1005 erfolgte vermutlich die erste schriftliche Erwähnung als "Wiribeni iuxta Albim", als König Heinrich II. mit den ansässigen Slawen über den Ort am strategisch bedeutsamen Elbübergang erfolglos verhandelte. Eine spätere Schlacht brachte ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg. 1056 wurde die Sachsen von den Liutizen nahe der Stadt (Burg Pritzlawa) vernichtend aufgerieben.
Als befestigte Handwerker- und Handelsstadt mit Elbhafen wurde Werben wirtschaftlich bedeutend, war auch Mitglied der Hanse.
1236 erlangte die märkische Stadt Zollermäßigung für verschiedene Waren in Hamburg.
sehenswerte Altstadt
Viele Fachwerkhäuser stehen hier unter Denkmalschutz. Vereinzelt sind Stadtmauerreste (14. Jh.) zu sehen. Die gebogenen Straßen am Nordwall und Südwall verweisen auf die mittelalterlichen Stadtgrenzen.
[R] Rathaus (1792/93), Klassizismus. Vor dem Rathaus befindet sich ein Denkmal für Gustav Adolf. Dessen schwedisches Feldlager sicherte hier im Dreißigjährigen Krieg die Elbpassage.
[M] Marktplatz
[1] Salzkirche
[2] Apotheke "Zum Scharzen Adler", Königliches Privilegium Anno 1742
[3] Elbtor (1464/70), runder Mauerturm mit Kuppelgewölbe, Zinnengliederung und begehbarer Plattform, letzte noch erhaltener Turm der Stadtbefestigung. Teich > Am Wehl
[4] Stadtkirche St. Johannis (1160 - 1466), Spätgotik, dreischiffige Hallenkirche, reich ausgestattet, z.B. Glasmalereien, Schnitzaltar (1439), Kanzel, Leuchter, Taufkessel, Grabdenkmäler
[5] Lampertkapelle
[6] Runder Turm mit Stadtmauerfragment am Südwall
[7] Stadtpark
[8] zur drehbaren Bockwindmühle (1824), Camping, Freibad
[9] Weg über den Nordwall durch die Elbaue zur Elbe, 1km
[10] nach Räbel zur Elbfähre > Havelberg
natürlich
Bioshärenreservat Flusslandschaft Elbe erstreckt sich länderübergreifend in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen (Aulosen) beidseitig der Elbe.
Seit Mitte der 1990er Jahre wurden durch Nisthilfen weitere Storchenpaare angesiedelt. Im Reservat finden sie nun neben ausreichender Nahrung (Frösche und Mäuse) im breiten Grünland zwischen Deich und Elbe gute Nistplätze.
Werben entwickele sich seither zu einer wahren Storchenstadt. Im Frühjahr klappert es sogar über dem Rathaus, und da ist garantiert kein Dachziegel locker.
Stadtteile/Eingemeindung
Behrendorf, Berge, Giesenlage, Räbel