Aken (Elbe) - traditionelle Schifferstadt

Elbstadt mit 8.000 EW (2012), 11.000 (1985) auf 60 km² mit leistungsfähigem Binnenhafen

ortsgeschichtlich

1219 wurde Aken (Elbe) gegründet oder erstmals urkundlich erwähnt.

1270 erfolgte die Gründung als Stadt durch Albrecht den Bären mit Neuansiedlung von Flamen und Niederrheinländern und die Verleihung der Stadtrechte. Um den Einfluss der Askaniern zu schwächen, kam es 1270 zur Gründung des Chorherrenstiftes St. Nikolai durch den Erzbischof von Magdeburg. Es bestand bis 1558. Um den Besitz der Stadt kam es zu derben Rivalitäten.

1355 gründete der Sachsenherzog Rudolf einen Komturhof des Deutschen Ritterordens in Aken, der bis 1717 bestand. Seit 1355 besteht auch eine Elbfähre bei Aken.
1388 wurde im Kampf zwischen den Herzögen von Sachsen und dem Erzbistum Magdeburg die Burg Gloworp vollständig zerstört. 1392 erhielt der Erzbischof Burg und Stadt Aken vom Kaiser als Reichslehn. Innerhalb der Stadt wurde an der westlichen Stadtmauer die Burg Aken errichtet.
Im Hoch- und Spätmittelalter hatte sich Aken durch Korn- und Holzhandel, Brauereigewerbe, Schiffbau zu einem wirtschaftlichen Zentrum der Elbschifffahrt mit Stapelrecht entwickelt.
1227 bestand in Aken eine öffentliche Schule.
1485 kam es zu einem großen Stadtbrand. In den Jahren 1316, 1539, 1709 und 1845 kam es zu größeren Schäden durch Hochwasser.

1680 kam Aken mit dem Erzbistum Magdeburg zum Kurfürstentum Brandenburg.
1701 kam die Stadt mit zum Königreich Preußen und Aken wurde Garnisonsstadt. Mit Napoleon kam Aken mit an das Königreiches Westfalen, nach der Völkerschlacht nach Leipzig wieder zu Preußen.

Im 19. Jh. erhielt die Elbe-Schifffahrt Aufschwung. Die Anzahl der Schiffseigner in Aken stieg, die der Schiffe ebenfalls deutlich. Aken entwickelte sich bedeutendste Schifferstadt an der Elbe und mit 8 Schiffervereinen auch zur echten Schifferstadt.
1825 gründete sich eine Schiffswerft (G. Placke GmbH), die bis heute flachgehende Fahrgastschiffe und Fähren, Spezialschiffe baut und Schiffsumbauten sowie Reparaturen durchführt.
1886 erfolgte der Ausbau des Hornhafen zum Winterhafen.
1889 war der Weg für den Bau des Akener Verkehrshafens frei. Das war für die Stadt von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. 1890 brachte die Eröffnung der Bahnlinie Aken-Köthen zusätzlichen Anreiz zur Gründung und Ansiedlung von Fabriken. Die Menge der Umschlaggüter im Hafen stieg, darunter auch mit den heimischen Produkten aus Ackerbau und Viehzucht, speziell auch Korn und Holz.

Noch heute bietet Aken das charakteristische Bild einer Schiffer-, Handwerker- und Ackerbürgerstadt.
Der Hafenbetrieb Aken verfügt über einen Schwerlastkai, ist ein Güterverkehrszentrum mit zunehmendem Containerumschlag und Umschlag von Schwerlasten.

sehenswerte Innenstadt
Aken (Elbe)

Die Altstadt mit vielen historischen Bauten ist ein Flächendenkmal, geprägt durch die als regelmäßiges Viereck geplante mittelalterliche Stadtanlagen, mit parallelen und sich rechtwinklig kreuzenden Straße, mit Toren und Türmen, Fachwerkhäusern, Schifferhäuschen und der erfrischenden Elbpromenade.


Sehenswürdigkeiten in der Innenstad von Aken an der Elbe

[R] Rathaus am Marktplatz, 1490 Neubau nach Stadtbrand, 1609 erweitert. Zweckmäßig, solide in schlichter Schönheit erbauter und konsequent unter Denmalschutz gestellter zweigeschossigen Putzbau mit Zwerchgiebeln. Die Südseite weist schmuck gekreuzte Backsteinbänder auf. Besucher werden im Eingang mit Handschellen und Schlachtermesser, begrüßt. Ratskeller mit Kreuzgewölbe.

[M] Marktplatz, annähernd quadratisch, altstädtisch gepflastert, von Kastanien und Ahornbäumen umfasst und kleinen Scharren- und Fachwerkhäusern begrenzt. Ein Marktbrunnen erinnert an Ereignisse wie dem Stadtbrand.


[m] Heimatmuseum Köthener Str. 15 zu den Bereichen Schifffahrts- und Hafengeschichte, Ur- und Frühgeschichte, Stadtgeschichte und Tierwelt des Auenwaldes. Auch an der Köthener Straße 41das Patrizierhaus bzw. Niemannsches Haus - älteste Fachwerkhaus der Stadt, erbaut für Augustinus Waschklapp, "Purgermeister alhier 1584". Die Sitznischen sind noch benutzbar, die Türklopfer aus Messing in Verwahrung. Ein Hinducker auch das
Fachwerkhaus (1744) Köthener Str. 21.


Aken (Elbe)

[1] Kirche St. Marien
1188 im romanischen Stil erbaut mit 38 m hohen Doppeltürmen. Beim großen Stadtbrand 1485 brannte auch die Marienkirche nieder.Nach dem Vorbild der Nikolaikirche wurde sie wieder aufgebaut.
[2] Steinerne Kemenate - Dessauer Str. 76. Die Gebäude des ehem. Nonnenklosters sind aber noch älter (13.-14. Jh.), heute Druckerei


Aken (Elbe)

[3] Dessauer Torturm (1608), mit Pechnase an Nordseite. Die Stadtbefestigung (1300/30) umfasste einen Stadtmauering mit 14 Wehrtürmen, Graben und Wall. Davon sind noch große Teile der Mauer und drei von einst 4 Tortürmen erhalten.
[4] Am Wasserturm
[5] Köthener Torturm (1288), oben 1551 renaissance erneuert, 2 Turmuhren seit 1900.


[6] Kirche St. Nikolai, bereits 1265 schriftlich erwähnt, vermutlich von Kaufleuten und Reisenden gegründet, 1270 in den Rang einer Stiftskirche erhoben; 1317/35 Wiederherstellung und Erweiterung nach Hochwasserschaden unter Verwendung alter romanischer Bauteile, u.a. zwei spätromanische Säulenportale und romanische Pfeiler im Langhaus. Weiterhin Anbau gotisches Chor und Doppelturmanlage, 1884/92 neu gotisiert.

[7] Burgtorturm (1288), Veränderung 1500. Am nördlichen Bismarckplatz dürfte seit 1895 eine Eiche wachsen und ein Weltkugel gegen Faschismus mahnen.
[8] Fachwerk-Bauernhaus (16. Jh.) in Burgstraße 30, Giebel unverputzt, barocke Haustür
[9] Schifferhäuschen Am Ratswerder
Hochwassergedenkstein an der Elbe - ein Findling mit Hochwassermarken

natürlich
persönlich

Friedrich Wilhelm Steinbrecht, Leutnant im Freikorps Lützows, ist Ehrenbürger der Stadt. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Friedhofes beim Stadtpark
Werner Nolopp, Heimatdichter und Komponist. Findling hinter der Stadtmauer als Denkmal

Ortsteile/Eingemeindung

Aken, Kühren, Mennewitz, Obselau, Susigke