Annaburg
Stadt mit 7.500 EW (2011), 3.500 (1990?) auf 224,19 km² in 75 m ü.NN. am Rande der Annaburger Heide zwischen Elbe und Elster.
ortsgeschichtlich
Askanische Fürsten legten hier bereits im 13. Jh. ein Jagdschloss im großen und wildreiche Waldgebiet der Lochauer Heide an. Der Ort hieß nämlich zuerst Lochau, wurde 1573 in Annaburg umbenannt. Kurfürsten August l. von Sachsen und seine Gemahlin Anna Auguste ließen hier ein neues Jagdschloss errichteten, das 1575 vollendet wurde. Es diente dann auch als Residenz der Kurfürstin Anna.
1762 bis 1921 bestand in Annaburg ein Militär-Knaben-Erziehungs-Institut mit Unteroffiziersschule.
In Annaburg befindet sich die einzige Porzellanmanufaktur Sachsen-Anhalts, die seit 1874 erst Steingut, später Porzellan produziert.
sehenswere Innenstadt
historisch geprägt, zahlreiche denkmalgeschützte Objekte
[A] ehem. Amtshaus (1578) am Markt 1, Fachwerkbau, Museum für Stadtgeschicht
[M] Marktplatz mit Marktbrunnen (1997, Vinzenz Wanitschke). Michael Stifel, Mathematiker und evangelische Pfarrer der Gemeinde, prophezeite am 19. Oktober 1533 den Weltuntergang. Da zeigte sich wieder mal der Unterschied zwischen Glauben, Hoffnung und Wissen. Oder gar Berechnung? Wieviel Rendite warf denn dieser Weltuntergang ab. Denkwürdig!
[m] Museum Schloss Lichtenburg
[1] ehem. Jagdschloss (1572/75) mit weitläufigen Garten- und Parkanlagen unter Kurfürst August I. von Sachsen und Gemahlin Prinzessin Anna von Dänemark und Norwegen, zu deren Ehren die Stadt Lochau in Annaburg umbenannt wurde.
[2] Renaissance-Schloss (1575) mit offener Loggia, Turm mit Wendelgang, Schlossmuseum, ehem. Schlosskirche (1886)
[3] evangelische Kirche (16. Jh.), Kirchhof (18. Jh.)
[4] Tiergarten im Landschaftsschutzgebiet mit jahrhundertealten Eichen, Ahornen und anderen Bäumen, der heute als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, wurde ab 1498 von Friedrich dem Weisen, Kurfürst von Sachsen, angelegt. Hier wurden Hirsche und Rehe und im 18. Jahrhundert auch Auerochsen und Rentiere gehalten. Tiergarten, bronzezeitlichen Hügelgräbern
[5] Porzellan GmbH Torgauer Straße 60 mit Porzellanmuseum, 1874 als Steingutfabrik errichtet, später dann Porzellan
[6] St.-Josef-Kirche, katholisch
[7] zur Oberförsterei (16. Jh.) mit der Forstsamendarre (1897), auch Samenklenge oder Klenge genannt. Diese namenhafte forstwirtschaftliche Einrichtung zur Saatgutversorgung zählt zu den traditionsreichsten Klengen ihrer Art.
weiter zum Freibad und Bahnhof
natürlich
Annaburger Heide. Sie erstreckt sich vom Norden, Osten bis in den Süden um die Stadt herum und reicht über die Landesgrenzen zu Brandenburg und Sachsen hinaus. Das einst beliebte kurfürstliche Jagdgebiet wird derzeit als Truppenübungsplatz der Bundeswehr und zum Teil forstwirtschaftlich genutzt.
Orte/Eingemeindung
Stadt Annaburg, Axien, Gehmen, Bethau, Groß Naundorf, Kolonie, Labrun, Lebien, Löben, Meuselko, Plossig, Premsendorf
Prettin Schloss Lichtenburg (16. Jh.), 1933/36 KZ; Kirche (13./14. Jh.)
Hohndorf, Purzien