Lutherstadt Wittenberg

Lutherstadt Wittenberg: Markt mit überragender Marienkirche

Lutherstadt Wittenberg, Markt Ostseite, hinten die Marienkirche

Stadt mit 47.000 EW (2008), 50.000 EW 2002; 70m ü.NN.; auf dem rechten Hochufer einer weiten Elbaue günstig am Schnittpunkt alter Handelsstraßen gelegen;

ortsgeschichtlich

1174 wurde Wittenberg erstmals urkundlich erwähnt, 1180 als Burgward.
1293 erhielt Wittenberg die Stadtrechte verliehen
1422 wurde Wittenberg Residenz sächsischer Kurfürsten.
1502 genehmigten Kaiser und Papst die Gründung einer Universität, der ersten landesfürstlichen deutschen Universität, die bald eine der bedeutendsten und besuchtesten Universitäten Europas war.
Wittenberg wurde für kurze Zeit (Luther) zum europäischen, Richtung weisenden Brennpunkt.

Unter Preußens Regentschaft ab 1815 "entwickelte" sich das bis dahin kursächsische Wittenberg zum Landstädtchen mit hallenser "Kasernen-Uni". Das änderte sich erst mit der Industrialisierung in den achtziger Jahren des 19. Jh.. Ein Elbhafen wurde angelegt, verschiedene Industriezweige (Gummi, Eisenrohre) entstanden.

sehenswert historische Altstadt

Bemerkenswert ist die Geschlossenheit der alten Stadtanlage. Die beeindruckendste Stadtansicht hat man von der Elbseite.

Lutherstadt Wittenberg Rathaus

[R] Rathaus mit Gerichtsportal (1523/40, Renaissance)
[M] Marktplatz, angenehm offen, begrenzt durch gut miteinander harmonierenden giebelverzierte Renaissancebügerhäuser und das Rathaus.

Am Platz stehen Denkmäler (Bronzeguß) der Reformatoren Luther (von G.Schadow, 1821) und Melanchthon (von F. Drake, 1860) unter zierlich neugotischen Baldachinen.


Stadtplan mit Sehenswürdigkeiten der Altstadt von Wittenberg

Weiter östlich vom Markt steht das Melanchthonhaus (1536/37, Renaissance, Rundgiebel), Augusteum mit weiter Toreinfahrt in einen malerischen Hof mit prächtigem Lutherhaus. Katharinen-Portal: Katharina von Bora gebar Luther sex Kindlein.
[1] Marktschloss Wittenberg, stattliches Wohn- und Geschäftshaus am MarktStadtkirche St. Marien am Kirchplatz, 13. bis zum 15. Jh., doppeltürmig (66m) mit eher renaissance geprägten Turmhauben, schlichtes Äußeres, dabei Nordportal reichlich dekoriert.

Im Inneren u.a. Taufbecken aus Bronze (1457) des Nürnberger Meisters H. Vischer mit reichen gotischen Formen. Der Hauptaltar von Lucas Cranach d. Ä. - eine Zeit lang Bürgermeister der Stadt! - zeigt u. a. den predigenden Luther und Melanchthon, der lächelnd ein Kind tauft.

[2] Marktschloss (1897), Neugotik, Wohn- und Geschäftshaus, Baudenkmal


Lutherstadt Wittenberg, Cranachhaus Schlossstraße 1

[3] Cranachhaus Schlossstraße Nr. 1 mit sehenswertem Hof

[4] Schloss am Schlossplatz ist nach seiner Zerstörung nur notdürftig wieder instand gesetzt worden. Das soll nun die die prächtige Residenz der sächsischen Kurfürsten gewesen sein? Respektabel allerdings noch heute die Türme.


[x] Hundertwasser-Bau Gymnasium
[?] Geplant ist ein großes Einkaufszentrum zur Verdrängung des kleinteiligen Einzelhandels aus der Innenstadt, der im Verhältnis zur derzeitigen Kaufkraft ohnehin schon überproportional ist (2009).

Apollensdorf

- Feldsteinkirche, Romanik
- Aussichtsberg Elster Windmühle

Piesteritz

Das Stickstoffwerk zählte um 1980 etwa 6.000 Beschäftigten. Die Piesteritzer Siedlung, erbaut 1916-19 (Architekt: O.R.Salvisberg / F.Gerlach), ist ein städtebauliches Lehrbeispiel für romantisch verklärten und doch mustergültigen Siedlungsbau Anfang 20. Jh.. 1986 Aufnahme der Werkssiedlung der Stickstoffwerke in die Denkmalliste der DDR; 1990 Privatisierung; Aktion von Bauhaus, Denkmalbehörde, Stadtverwaltung, Siedlungsverwaltung und Verein Industrielles Gartenreich e.V. zur Fortführung des Denkmalstatus, 1996 Anerkennung als erstes Projekt der Korrespondenzregion zur EXPO 2000.

Thießen

Wassermühle (um 1600) mit zwei Mühlrädern für Kupferhammer und Gebläse. Bis 1960 wurden hier Kupferkessel hergestellt. Jetzt wird Kaffee serviert.

Ortsteile/Eingemeindung

Altstadt mit den ursprünglichen Gemarkungen Elstervorstadt, Schlossvorstadt (1417), Friedrichstadt (1301 als Broder Annendorf) und Rothemark (1391).
eingemeindet:
Teuchel und Labetz (1938), Kleinwittenberg (1945) , Wiesigk (1950) , Piesteritz und Trajuhn (1950), Apollensdorf (1974).
1993: Reinsdorf mit Dobien. Braunsdorf, Pratau mit Wachsdorf, Seegrehna mit Vorwerk Bleesern
2005 Nudersdorf und Schmilkendorf
2008 Griebo
2009 Abtsdorf mit Euper und Karlsfeld sowie Mochau mit Thießen
2010 Straach mit Berkau und Grabo, Boßdorf mit Assau, Kerzendorf und Weddin sowie Kropstädt mit Jahmo, Köpnick und Wüstemark.