Laucha an der Unstrut
Landstädtchen mit rund 3.000 EW (2011) auf 31,12 km² in 110 m ü.NN., im Norden begrenzt durch die Unstrut, im Weinbaugebiet Saale-Unstrut gelegen
ortsgeschichtlich
926 wurde Laucha erstmals in Verbindung mit einem Freihof erwähnt. Der aus dem Slawischen übernommene Name weist (anhand seiner Urformen) auf einst sumpfiges Wiesenland hin. Laucha entwickelte sich aus einem Straßendorf an der alten Heerstraße Langensalza über Freyburg nach Merseburg.
1124(?) erhielt die Stadt offiziell das Stadtrecht durch Landgraf Herzog Friedrich den Jüngeren von Meißen.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt oft geplündert und gebrandschatzt, auch von Naturkatastrophen geplagt. Sie erwies sich aber als erstaunlich überlebensfähig.
1889 nahm die Unstrutbahn Naumburg – Artern ihren Betrieb auf, weshalb bisherige Gütertransporte auf der Unstrut zurückgingen. 1914 eröffnete zudem die Preußische Staatsbahn die Strecke Laucha-Kölleda. Vom Bahnhof Laucha profitierten unter anderem die Zucker- und die Konservenfabrik.
sehenswerte Innenstadt
Im historischem Kern des Ackerbürgerstädtches findet man eine gute Anzahl schutzwürdiger Gebäude. Besonders fallen die alten Portale einiger Bürgerhäuser auf.
[B] Bahnhof
[M] Marktplatz
[R] Renaissance-Rathaus (1543, 1563?) mit später angebrachter überdachter Freitreppe
[m] Glockengießerei Museum (seit 1732) mit über 5.000 Bronzeglocken. Die Gießerei fertigte bis 1911.
[1] Marienkirche (15. Jh.), stileinheitliche Spätgotik
[2] Stadtmauer, über 1 km lang. Von den einst 3 Stadttoren ist noch das Obertor (15. Jh.) erhalten. Im Torhaus wurde eine Heimatstube eingerichtet.
[3] Wassermühle
natürlich
- Die Unstrut, seit dem Mittelalter schiffbar, war einst Mittelpunkt für den Handel. Auf ihr wurden noch bis 1950 Güter transportiert. Eine Bootsfahrt ist verlockend, ob mit Kanus oder Motorboot. Seit 1996 stehen dem interessierten Touristen Ausflugsdampfer für eine Fahrt auf der Unstrut zur Verfügung.
- Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Nördlich und südlich des Tales erheben sich die Berge, deren Untergrund aus Muschelkalkstein und die oberhalb aus Buntsandstein bestehen. Die nördlichen Hangkanten werden durch Obst- und Weinbau (seit 1402) genutzt. Die Hänge im Süden sind bewaldet.
event
Flugplatz mit Rundflügen, auch Ballonfahrten
Stadtteile/Eingemeindung
2009 wurden die ehemals eigenständigen Gemeinden Burgscheidungen und Kirchscheidungen eingemeindet. Weiterhin gehören die Ortsteile Dorndorf, Plößnitz und Tröbsdorf dazu.
Burgscheidungen
bemerkenswertes 1714 renaissance umgebautes Schloss (Privatbesitz), in der mal Anna Constatia von Brockdorff wohnte, mit schönem barocken Terassengarten > Schlossbergstraße
Schlosspark Burgscheidungen an der Unstrut
Auf einem alten Umlaufberg der Saale erhebt sich die Burg Saaleck, deren Anfänge bis ins 9. Jh. zurückgehen. An der Grenzlinie zwischen slawischer und germanischer Besiedlung gelegen, hatte sie neben lokalen Aufgaben auch strategische Bedeutung. Im 16. Jh. verfiel sie. Die jüngere Rudelsburg ist größer und liegt sehr reizvoll auf einem fast senkrechten Prallhang der Saale. Ihre Funktion bestand wahrscheinlich u. a. im Schutz der Frankenstraße, die zu ihren Füßen vorbeiführte. Zum Ende des 13. Jh. war sie Raubritterburg. Heute wird die Ruine, deren Turm eine ausgezeichnete Aussicht bietet, viel besucht. Vom benachbarten Bad Kösen ist sie leicht erreichbar.