Lützen

Lützens Rathaus mit historisierenden Detzails

fotos © schuldes / fotobee.de - Fassadendekor am Rathaus Lützen

Stadt mit rund 9.000 EW (2011) auf 108,28 km² in 121 m ü.NN. in der Leipziger Tieflandsbucht

ortsgeschichtlich

1269 wurde die urspünglich slawische Siedlung erstmals urkundlich genannt als Lucin. 1282 kam Lützen in den Einflussbereich des Hochstifts Merseburg, war Sitz des bischöflichen Amts Lützen und Marktort.Um 1355 erfolgte die Befestigung als Stadt und bald darauf die Errichtung einer Burganlage am heutigen Schloss.

1430 verwüsteten Hussiten die Stadt.

Von 1524 bis 1682 verzeichnete die Stadt 11 Pestepidemien, 1583 eine epidemische Hirnentzündung. 1585.wurde sogar der Scharfrichter Opfer einer weiteren Pest.. Schließlich gestanden die Verursacher unter der Folter - aber auch alles. Melchior und Ursula Schimpf wurden am 10. November 1585 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die 14 Stadtbrände (1569 bis 1739) allerding waren der damaligen Bauweise mit geschuldet.

1632 - vom 6. bis 16. November - fand bei Lützen eine der Hauptschlachten des Dreißigjährigen Krieges statt. Zwar siegten die Schweden gegen die kaiserlichen Truppen 1632, doch ihr König Gustav Adolf II. fiel in der Schlacht. An ihn erinnern ein Standbild am Rathaus, die Gustav-Adolf-Gedächtniskapelle und das Schwedenzimmer im Gasthaus Roter Löwe.

1657-1738 war Lützen Amt des Herzogtums Sachsen-Merseburg
Eine weitere denkwürdige Schlacht wurde 1813 bei Großgörschen geschlagen, daran erinnern nicht nur die Straßennamen. Als Kenner der Materie dürfte Napoleon noch persönlich anerkennend den Schwedenstein berührt haben. Seine Niederlage büste auch das mit ihm verbündete Königreich Sachsen. Auf Beschluss des Wiener Kongresses von 1815 verlor Sachsen einen großen Teil seines Gebietes an das Königreich Preußen.

industriell

Eine 1872 bis 1991 intakte Zuckerfabrik wurd 1992 abgerissen.
Fenchelproduktion war ab Mitte 19. Jh. bis ins 20. Jh. bedeutender Wirtshaftszweig.
Seit 1897 bestand für rund 100 Jahre ein Eisenbahnanschluss.
Und wodurch werden heute Steuereinnahmen für das Stadtsäckel generiert?

sehenswerte Innenstadt

[m] Schloss (Ende 13. Jh.) der Merseburger Bischöfe, seit 1928 Stadt- und Regionalgeschichtliche Museum. Berauschendes Schlachtgetümmel von 1632 und 1813 vermitteln ohne Verletzungsgefahr zwei große Dioramen mit Zinnfiguren. Als dumpfer Zinnsoldat galangt man nie ins historische Stadtarchiv oder gar zu Seume.


Lützener RathausStandbild von Gustav-Adolf von Schweden An der Rathausecke

[M] Marktplatz
[R] Rathaus (1884/85), Neurenaissance. Von der ursprünglichen Ausstattung sind noch der Sitzungssaal, das Amtszimmer des Bürgermeisters sowie drei erhalten gebliebene Gefängniszellen vorhanden. An der Westseite befindet sich ein Standbild Gustav Adolfs.


Markantes und Sehenswertes in der Innenstadt von Laucha an der Unstrut

[1] Stadtbibliothek
[2] Stadtkirche St. Vitus (1488), Spätgotik, Turm (1513/31)

[3] Am Floßgraben, Elsterfloßgraben
[4] Sommerbad
[5] Gustav-Adolf-Haus
[6] Post


Gustav-Adolf-Gedenkstätte in Lützen, Kapelle und Schinkelscher Baldachin über Gedenkstein

[7] Die Gustav-Adolf-Straße führt zur Gustav-Adolf-Gedenkstätte. Der einen Gedenkstein behütende gusseiserne Baldachin, Entwurf von Karl Friedrich Schinkel, wurde 1837 eingeweiht.

Die 1907 schwedisch gestiftete Kapelle und zwei typisch schwedische Holzhäuser aus Dalarna (Museum) verleiten oft dazu, dieses Areal als schwedische Enklave zu deuten. Stimmt aber nicht.


weiterhin:
Sommerbad Merseburger Straße

natürlich
persönlich

Abgesehen von Königen und Kaisern wurde die Umgebung von Lützen auch von friedlich streitbaren Leuten heimgesucht:

Orte/Eingemeindung

Dehlitz mit Lösau und Oeglitzsch
Großgörschen mit Kleingörschen, Rahna und Kaja
Muschwitz mit Göthewitz, Kreischau, Pobles, Söhesten, Tornau und Wuschlaub
Meuchen - Gustav-Adolf-Gedenkkirche, ursprünglich romanisch, 15./16. Jh. gotisiert
Poserna, Rippach mit Großgöhren, Kleingöhren, Pörsten
Röcken mit Bothfeld, Michlitz und Schweßwitz
Sössen mit Gostau und Stößwitz
Starsiedel mit Kölzen
Zorbau