Pulsnitz
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Stadt mit rund 6.700 EW (1980) am gleichnamigen Fluß.
ortsgeschichtlich
Wann wurde der Ort erstmals urkundlich genannt?
13. Jh. Siedlung im Besitz des Deutschen Ritterordens
1375 Stadtrecht, verliehen durch Kaiser Karl IV.
1355 erhielt Pulsnitz Marktrecht
Hier dreht sich seit 1652 viel um Keramik und seit 1558 noch mehr um Pfefferkuchen. Nach Anmeldung kann man sogar selber welche backen, beispielsweise in der großen Pulsnitzer Lebkuchenfabrik Feldstraße 15 - natürlich nach streng geheimer Rezeptur und ohne Pfeffer!
Ab 1720 produziert hier eine Blaudruckwerkstatt. Sie war die erste und ist somit auch die älteste in Sachsen.
sehenswerte Innenstadt
[J] Julius-Kühn-Platz 4 mit Keramikwerkstadt, technisches Denkmal, in dem noch erzeugt und verscherbelt wird. Es gibt noch weitere gute Töpfereien in Pulsnitz.
[M] Markt mit Marktbrunnen (1798), Rietschel-Denkmal
[R] Rathaus (1555), Renaissance, Sitznischenportal
[1] Haus des Gastes, Lebkuchenmuseum
[2] Pfefferküchlerei Max Spitzer (seit 1920)
[3] Nikolaikirche, späte Gotik, zum Teil innen barocke Ausstattung, klassizistischer Terrakotta-Altar (1796) mit Rietschel- und Ziegenbalg-Kapelle.
[4] Stadtmuseum Goethestraße - Stadtgeschichte, Handwerk, Photo Atelier von 1898, Pulsnitzer Promis
[5] Blaudruckwerkstatt Thieme Bachstraße 7, handgemachte Blaudruckstoffe.
weiter nördlich der Perfert, ein wehrhafter Bauernspeicher (um 1420?), zweigeschossig, uralter Fachwerk-Ständerbau nahe der Pulsnitz (Bachstraße) auf Meißner Seite
[6] Schlossteich mit Gondeln, Eingang zum Schlosspak
r[7] Torhaus (17.Jh.) am Alten Schloss (16. Jh.?), Renaissance
[8] Neues Schloss (1718), genutzt als Schloss-Klinik
persönlich
- Ernst Rietschel. Als echter Pulsnitzer und Bildhauer zahlreicher Denkmale für andere - z.B. Goethe-und-Schiller-Denkmal in Weimar - erhielt selbst eins vor dem Rathaus.
- Textdichter des „Vogelbeerbaum-Liedes" auch noch ein Pulsnitzer ist, erfährt man im Museum, wo alte Webstühle vorgeführt werden und ein original erhaltenes r von nebst 250 Kameras zu bestaunen ist.
- Julius Kühn, geb. 1825 in Pulsnitz, Experte für Landwirtschaft, Pflanzendoktor
- Max August Schreyer, geb. 1845 in Johanngeorgenstadt, gestt. 1922 in Pulsnitz bei seiner Tochter. Der sächsischer Oberförster hat den Text des simplen Gassenhauers "Dar Vugelbeerbaam" verzapft und auf einer Liedpostkarte verbreitet. Auch mit Schwammeln hat er sich endlos langversig befasst. Irgendwie genial.
- Bartholomäus Ziegenbalg, Missionar, der im 18. Jh. in Indien einen Missionsort gründete (bis heute bestehen Kontakte dorthin) und der tamilischen Sprache eine Schriftform gab.
event
- Brunnenfest im Mai
- Nikolausfest
- Galerie, Konzerte und Schlossabende im Neuen Schloss
Ortsteile/Eingemeindung
Friedersdorf, Oberlichtenau, Thiemendorf, Vollung, Waldschlösschen-Siedlung