Radeberg, königlich sächsisch
fotos © galerie / fotobee.de - Schloss Klippenstein in Radeburg
Stadt mit rund 18.000 EW (2008) am Zusammenfluß von Großer und Schwarzer Röder im Osten der Dresdner Heide
ortsgeschichtlich
1219 wurde der Ort mit dem namensgebenden Rittergeschlecht derer von Radeberg erstmals urkundlich erwähnt. Nach Erlöschen der Linie erhielt 1287 Friedrich der Kleine, jüngster Sohn Markgraf Heinrichs, u.a. Radeberg von seinem Vater.
1289 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Burg als "castrum Radeberch". Oberhalb der Burg bildete sich ein kleiner Marktflecken. 1337 waren Burg und Ort Lehen des Stifts Meißen. Die Herrschaft wechselte fortan häufig und kommt schließlich 1412 an Thüringen.
1412 erhielt Radeberg das Magdeburger Stadtrecht.
Großbrände 1714 und 1741 vernichteten die Stadt fast vollständig. Die Bewohner bauten sie wieder auf.
1820 erfolgte der Abriss der Stadtmauer und Stadttore und sozusagen die Öffnung für die Industrie.
1845 fuhr der erste Zug von Dresden nach Radeberg. Neue Stadtteile und mehrere Fabriken entstanden - 1858 eine Glashütte, 1872 die Eschebach-Werke (Küchenmöbel), 1922 die Zahnfabrik Saxonia, die späteren Keradenta-Werke.
Die Privatbrauerei Zum Bergkeller startete 1865, wuchs zur Radeberger Exportbierbrauerei und brachte ab 1872 das berühmte Radeberger Pilsner auf den Markt. Als Königlich-Sächsisches Tafelgetränk und Kanzlerbräu für Otto von Bismarck erfuhr es hohe Würdigung. In den Jahren der DDR hielt Radeberger Pilsner an seiner Erfolgsgeschichte fest. 1990 wurde die Brauerei von der damaligen Binding-Gruppe in Frankfurt/Main erworben.
1884 produzierte Agatha Zeis im Ortsteil Heinrichsthal den ersten deutschen Camembert und nannte ihr Erfolgsrezept "Heinrichsthaler."
sehenswerte Innenstadt
[B] Bahnhof
[R] Rathaus
[T] Radeberger Biertheater
[M] Marktplatz mit Postmeilensäule (1729)
[1] Schloss Klippenstein, 1289 als "castrum radeberch" erwähnt, ist ältestes Baudenkmal der Stadt. Die Ritterburg wurde im 14./15. Jh. zur Vogtei ausgebaut, 1545 von Kurfürst Moritz von Sachsen zum Jagdschloss umgebaut. 1772 bis 1952 diente das Schloss als Amtsgericht und Gefängnis.
Nach einem Stadtbrand (1714) ging der Wiederaufbau an die Substanz.
Ältester noch erhaltener Teil der Anlage ist der gestutzte Hungerturm bzw. Eulenturm. Erhalten blieb auch der Torbogen der ehemaligen Vorburg mit altem Brunnentrog.
Seit 1952 Nutzung als vielschichtiges Heimatmuseum, das auch Fernsehgeräte des VEB Rafena - Radeberger Fernseh- und Nachrichtentechnik - präsentiert.
[2] Post
[3] Bibliothek
[4] Stadtkirche am Kirchplatz (1730), erweitert 1886-89
[5] Knoblochsches Haus
[6] Malz- und Kommunbrauhaus
[7] Radeberger Exportportbierbrauerei, Besichtigungen
[8] Gelbke-Hain
[9] Hüttertal, reizvolles Landschafts- und Vogelschutzgebiet an der Großen Röder
Freibad
event
- Radeberger Gewerbemesse im Juni
- Radeberger Musikfest im September
persönlich
- August Langbein, 1757 auf Schloss Klippenstein geboren, einst sehr populärer humorvoller Roman- und Lustspielautor sowie Dichter
- Johannes Gelbke, Komponist des Liedes "Horch die alten Eichen rauschen", wurde hier am 19.7.1846 geboren, Tafel am Haus Bergstr. Nr. 7
Ortsteile/Eingemeindung
Lotzdorf (1920)
Feldschlößchen, Groß- und Kleinmerkmannsdorf, Liegau-Augustusbad, Ullersdorf