Aue - veilchenblaue Brückenstadt mitten im Erzgebirge
fotos © galerie fotobee.de - Aue, Stadt der vielen Brücken
Aue ist Kreisstadt mit rund 18.000 EW (2007); 24.000 EW (1995), 21,1 km²; 350-550 m ü. NN.
Sie liegt am Zusammenfluss des Schwarzwassers mit der Mulde zur Zwickauer Mulde. Aue ist ein Industrie-, Verkehrs- und Kulturzentrum des Westerzgebirges.
Hier kreuzen die Bundesstraßen Chemnitz-Aue-Klingenthal-Adorf (B 169 und B 283) und Freiberg-Annaberg Buchholz-Aue-Rodewisch bzw. Zwickau (B 101, B 93/94).
ortsgeschichtlich
Die urkundlich älteste Siedlung des Westerzgebirges wurde 1173 in Zusammenhang mit der Gründung des Klösterleins Zelle durch Kaiser Friedrich (Barbarossa) erstmals erwähnt und war zunächst lange Zeit Bauerndorf.
1919 wurde hier eine echte (?) Steinzeitaxt gefunden.
Die Wasserkraft der Bäche diente früher Mühlen, Hüttenwerken, Erzpochwerken und später Fabriken als Energiequelle. Nach 1662 gab es mit reichen Zinnerzfunden am Heidelsberg das Auer Berggeschrei.
Um 1700 kam die Entdeckung der "Weißen Erde" (Kaolin) hinzu. In der Weißerdenzeche St. Andreas gewonnen, war sie maßgeblich an der Erfindung des Meißner Porzellans und an der Blütezeit der Meißner Manufaktur beteiligt Bis 1854 lieferte dieses Bergwerk den Rohstoff dafür fast allein.
Das Industrieprofil wird von der Metallwaren- und Textilindustrie sowie vom Maschinenbau bestimmt.
Viele Auer Firmen erlangten mit ihren Produkten Weltruhm Den Auer Besteckwerken, auch als VEB noch bekannt für solide Erzeugnisse im formschön handlichen Design, war nach Treuhandvermittlung keine Zukunft beschieden.
AWEBA trotzte erfolgreich den Versuchen, Qualität schlechtzureden - eine beachtliche Firmengeschichte.
sehenswerte Innenstadt
Gründerzeitliche Wohn- und Geschäftshäuser in oft betont leuchtend warmen Farbtönen, auch noch Industriebauten bestimmen das zentrale Stadtbild mit seinen Flussläufen und Brücken. Die Brück über die Zwickauer Mulde zum Bahnhof war vielleicht die erste Spannbetonbrücke Europas.
[A] Altmarkt, Apotheke (1884), Hansa-Haus (1936)
[R] Rathaus u. Kulturhaus (1958), Goethestr. 5
[N] Neues Rathaus (um 1900), zuerst Stadthaus genannt
[P] Post, Postplatz bzw. zentraler Busplatz
[1] Klösterlein-Kirche des ehemaligen Augustiner-Chorherren-Stifts in Zelle am Friedhof, Bahnhofstraße
[2] Friedenskirche (1912/14, Jugendstil) auf dem Zeller Berg
[3] Nikolaikirche (1891/93), rot, schlanktürmig, markant
[4] Tierpark Schwarzenberger Straße
[5] Stadtmuseum; ehemals Huthaus am Stollen Bergfreiheit 1
[6] Hotel Blauer Engel, seit 1663 existent, 1859 abgebrannt
[7] Simmel-Einkaufscenter. Wenn Investor und Stadt gut zusammen arbeiten und ein Projekt auch bei der Bevölkerung Anklang findet, werden architektonische Brücken zwischen Industriezeit und Konsumtionsepoche gesucht und mit Mut und Können gefunden. Beispilhaft!x
gewandert:
Heidelsberg mit Parkwarte (1904) mit Aussichtsturm und Eichert sind beliebte Naherholungsziele mit guten Aussichtspunkten.
Für den Wanderer bieten sich der Gebietswanderweg Erzgebirge/Vogtland von 38 km Länge und der Floßgraben 3 km mit Naturlehrpfad an.
Stadtteile/Eingemeindung
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Brünlas
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Lößnitzgrund - Stadion des FC Erzgebirge "Wismut" Aue
Neudörfel
Zelle