Lengefeld Erzgeb.
Die Stadt hat ca. 3.100 EW und erstreckt sich über 5 km vom tiefsten Punkt, Rauenstein, mit 373 m über NN bis zum höchsten Punkt, dem Adlerstein, mit 674 m über NN.
Die Stadt ist ca. 25 km von Chemnitz, 25 km von Freiberg und 25 km von der Grenze zu Tschechien (Grenzübergang Reitzenhain) entfernt.
ortsgeschichtlich
Wahrscheinlich bestand hier schon um 1200 mit der Burg Rauenstein - heute sehenswertes Schloss - eine Siedlung.
1360 wurde Lengefeld erstmals als Lenginfelt und 1369 als Lengefeld urkundlich erwähnt.
Im 15./16. wurde auch in Lengefeld nach Erz geschürft.
1522 gründeten die Herren der Burg Rauenstein die Bergstadt Lengefeld und bauten den viereckigen Marktplatz und die Anfänge der Straßen. Es wurden auch Silber und Eisen gefördert, aber ohne den erhofft große Bergsegen. Dafür fand man reiche Kalksteinlagerstätten. Ab 1528 bis heute wird ohne Unterbrechung Kalkstein gefördert.
1813 verlor Lengefeld die Bergrechte. Die letzte Erzgrube wurde 1851 geschlossen. Alternative Erwerbszweige mussten gefunden werden, notfalls die Handweberei.
Um 1835 wurden Stadt und Dorf Lengefeld vereinigt.
In der Baumwollweberei fanden viele Lengefelder bis 1990 gute Beschäftigung. Der wichtigste Großbetrieb der Stadt war der 1906 gegründet Leuchtenbau. Er durfte sogar sein 100jähriges Betriebsjubiläum feien. Frei Jahre später knipste man mit der letzten Wohnraumleuchte das Licht aus. Nicht einmal die Forellenzucht sollte sich länger lohnen.
sehenswerte Innenstadt
[M] Markt
[N] Neumarkt
[R] Rathaus
[1] Kirche zum Heiligen Kreuz (1885/1886) > Kirchgasse;
Die Orgel (1726) von Zacharias Hildebrandt überstand den Brand des Vorgängerbaus.
Neben der Kirche steht ein Standbild Martin Luthers.
[2] zum Freibad (1929) > Schwimmbadstraße
[3] Schulen
[4] Tannenhof
[5] zum Vorwerk, Obervorwerk und Kalkwerk
Das Technische Museum Kalkwerk Lengefeld an der B101 ist das besterhaltendste Denkmal der Bindemittelindustrie. Lange Zeit fuhren die Bauern mit dem Pferdegespann vor, um ihre Felder kalken zu können. Ein Kalkmesser war für die technische Leitung des Kalkwerkes verantwortlich und führte das Gasthaus. Seit fast 450 Jahren wurde hier dolomitischer Kalkstein abgebaut.
Im Stollen des Kalkwerkes wurden übrigens 1945 100 Meisterwerke der Dresdner Gemäldegalerie eingelagert - Tizians Zinsgroschen, Holbeins Bildnis des Morette...
[6] Burg Rauenstein >Oederaner Straße
waldreich
Westlich von Lengefeld erstreckt sich ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet, der Bornwald/Heinzewald. Das Gebiet ist gut durch Wanderwege erschlossen.
wasserwirtshaftlich
Lengefeld liegt in der Mitte des Talsperren-Dreiecks zwischen der oberen und unteren Neunzehnhainer sowie der Saidenbach-Talsperre (der größten der drei), die als Trinkwasserspeicher insbesondere für die Region um Chemnitz genutzt werden.
event
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persönlich
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Ortsteile/Eingemeindung
Rauenstein
1999 wurden Lippersdorf, Reifland und Wünschendorf (radiales Waldhufendorf) eingemeindet.