Lößnitz
Lößnitz ist eine alte Schiefer- und Bergstadt mit 8.400 EW (2018), 11.760 EW (1999) auf 30,54 km²
ortsgeschichtlich
Lößnitz ist eine der ältesten Städte des Erzgebirges.
1238 wurde Lößnitz erstmals urkundlich genannt als Ort am Kreuzungspunkt wichtiger Handelswege.
1284 wurde Lößnitz erstmalige als "civitas" genannt, war also entwickelte Stadt mit einer massiven Stadtbefestigung mit einer bis 8 m hohen, an der Basis 2m breiten Mauer. 1370 wurde war mit der Stadterweiterung nach Südwesten der Mauerbau beendet.
1388 erhielt die Stadt das Salzprivileg.
Unter den Schönburgischen Landesherren wurde Lößnitz Hauptstadt.
1806, 1829 und 1848 wütete noch einmal späte Stadtbrände und bereiteten beträchtliche Schäden.
wirtschaftlich
Bis 1990 besonders vertreten: Wäsche- und Schuhproduktion sowie Bekleidungsindustrie. Das Handwerk kann auf jahrhundertealte Traditionen zurückblicken. Lößnitz ist Ausgangspunkt der erzgebirgischen Holzschnitzer-Feierabendkunst. Ein Museum gibt darüber Auskunft.
sehenswerte Altstadt
Die Lößnitzer Stadtbefestigung ist zu über 50 Prozent erhalten. Die 3 Stadttore wurden Anfang 19. Jh. abgebrochen, Niedergraben und Obergraben ab dem 17. Jh. überbaut.
Eine Besonderheit der Lößnitzer Innenstadt sind verschiedene kunstvoll gefertigte Haustüren aus dem frühen 19. Jh. im Stil des Klassizismus - wie bei den Häusern Gerbergasse 13 / 15.
[R] Rathaus mit Rathausportal (1601)
[M] Marktplatz, nach alten Vorbildern nach 1990 neu gestaltet. Denkmalgeschützt ist die Haustür des Gebäudes Markt 2.
[m] Schnitzerheim nahe der Lindenallee. Hier ist das Zuhause des 1879 gegründeten Schnitz- u. Bergverein Lößnitz e.V., der durch aufwendig gestalteten Weihnachtsberge bekannt wurde.
[1] Bärenzwinger, Teil der alten Stadtbefestigung. weitereTeile der Stadtmauer sind vor allem am Obergraben wieder sichtbar.
[2] Wasserrad der ehemaligen Rathsmühle, einst über einen Mühlgraben gespeist. Nach Abbruch des Gebäudes wurde das Wasserrad funktionsfähig neu errichtet und setzt sich stündlich für Minuten durch Brunnenwasser in Bewegung. > Braugässchen.
[3] Stadtpark > [P] Georgenweg. Der Bärenzwinger war Teil der alten Stadtbefestigung. Teile der Stadtmauer sind vor allem am Obergraben wieder sichtbar.
[4] ehemalige Dampfbrauerei, Denkmal > Niedergraben
[5] Rösselturm (14. Jh.), 13 Meter hoher fensterloser Wehrturm auf quadratischem Grund. Erst 1968 erhielt er das verschieferte Dach mit Wetterfahne in Form eines Rosses und wurde eines der Wahrzeichen der Stadt. Leider ist er heute in Privatbesitz und kaum zugänglich.
[6] ehemaliges Brunnenhaus über einen Brunnenstolln, 1382 bereits erwähnt
[7] Altes Amtsgericht (16. Jh.?), heute Bürgerhaus, Eingangshalle mit Kreuzgewölbe
[8] Kirche St. Johannis (1817/26), Orgel (1899), Turmlaterne mit sehr altem Bronzeglockenspiel
[9] Hospitalkirche St. Georg (1851/61) am Friedhof (16. Jh.)
weiterhin:
- Scheunengasse, mit historischen Scheunen?
- Baugebiet der 80er Jahre zählte einst 5.000 Einwohner
- Dreihansen (mit Schieferloch-Teich)
natürlich
Lindenallee, um 1800 von Fürst Hugo II. angelegt, heute Flächennaturdenkmal
bergbaulich
In das kuttental zum historische Bergbaugebiet "Kutten" führt ein ca. 3 km langer Wanderweg. A der alte Bergmannssiedlung (16. Jh.) trifft man noch auf viele bergbauliche Zeugnisse, die bis in das Jahr 1339 zurück reichen.
event
- Lößnitzer Salzmarkt zum dritten Juli-Wochenende
- Naturmarkt im September
- Rassegeflügelschau
- Voltigierturnier im Mai
Affalter gehört seit 1999 zu Lößnitz - bedeutet eigentlich "Apfelbaum".
In der schönen Dorflage im Tal der Hauptstraße steht ein so genanntes Rathaus - willst du was wissen, da wirst du nicht beraten sondern musst raten! Ortsgeschichte ist tabu, dazu soll man als Tourist gefälligt den Dienstweg nach Lößnitz einhalten! Das bestätigte auch die Broschüre "Ein Leitbild entsteht" im Prospektständer neben der Tür eines Herrn, der als Teilnehmer eines Werkstattgespräches aufgeführt ist: noch zu verbessern seien Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Heft wurde herausgegeben 1998 von der Sächsischen Staatsregierung im Rahmen ihrer verfassungsmäßigen Verpflichtung zur Unterrichtung der Öffentlichkeit.
Das hübsche Pyramidenhaus nebenan - 1996/97 geschaffen - weist folgende eigentlich nun streng unter Verschluss zu haltenden Geheimsachen öffentlich aus:
Affalter bildete sich aus den einst selbständigen Dörfern Oberaffalter-Niederaffalter-Streitwald und Grüna; erste urkundliche Erwähnung 1396.
Die Waldhufendörfer entstanden in der Zeit der großen Besiedlung vor
ca. 700 Jahren. Bis ins 19.Jh. wurden Frondienste für die Schönburgische
Herrschaft Hartenstein geleistet. Unter anderem wurde Hopfen angebaut u. Bienenzucht
betrieben. 1905 wurde die Strumpffabrik Neukirchner eröffnet. Eine eigene
Schule gibt es seit 1704. Ober- und Niederaffalter sind seit 1925 ein Ort, Streitwald
und Grüna sind 1939 sowie 1974 eingegliedert worden. Seit 1999 gehört
Affalter zur Stadt Lössnitz."
Ein Einwohner, auf der Straße daraufhin angesprochen, meinte auskunftsfreudig:
Ich sag dazu gar nichts mehr, hab mich schon genug beliebt gemacht...Und genau
den prangern wir jetzt an. BS20010222.
Stadtteile/Eingemeindung
Affalter, Dittersdorf, Grüna, Lößnitz