Neusalza-Spremberg
Landstadt mit rund 3.450 EW (2012) auf etwa 23 km² im Südosten des Oberlausitzer Berglandes, an Tschechien grenzend
ortsgeschichtlich
Spremberg legten Siedler aus Franken und Thüringen als Waldhufendorf angelegt.
1272 wurde Spremberg erstmals als "Sprewemberch" urkundlich erwähnt.
1347 reise der spätere Kaiser Karl IV. zum Empfang der Huldigung in die Lausitzer, kam dabei auch durch Spremberg.
1392 belehnte Wenzel IV. von Böhmen die Brüder Hans und Heinrich von Raußendorf mit dem Gebiet. Bis 1564 blieb es alleiniger Besitz derer von Raußendorf.
Um 1430 suchten die Hussiten Spremberg heim.
Nach Machtkämpfen zwischen dem böhmischen König Georg von Podiebrad und dem katholisch ungarischen König Matthias Corvinus kam Böhmen mit dem Frieden von Olmütz (1479) für elf Jahre unter ungarische Herrschaft. 1490 fiel nach dem Tode von Matthias I. die Oberlausitz an Böhmen zurück.
1920 erfolgte der politische Zusammenschluss der Stadt Neusalza (sorbisch: Nowosólc) und der Landgemeinde Spremberg zur Stadt Neusalza-Spremberg. Damals hatte die Stadt nur halb so viele Einwohner wie die Gemeinde. Sie war auch nicht so wohlhabend.
Stadt Neusalza
1668 wurde das Dorf Spremberg vom Landesältesten des „Görlitzischen Creyses“ Christoph Friedrich von Salza erworben.
1670 beurkundete Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen die Gründung einer Stadt "Neusalza". 1673 erhielt die überwiegend aus böhmischen, mährischen und ungarischen Exulanten bestehenden Bevölkerung bedeutende Rechte und Freiheiten. Wichtige Zünfte gründeten sich.
Ab dem 17. Jh. waren Flachsanbau und Leinenweberei wichtige Erwerbszweige, ab Mitte 18. Jh. das Verlagswesen.
1841 erhielt das Königliche Gericht einen Sitz in Neusalza.
sehenswerte Innenstadt
[B] Bahnhof
[H] Hutzenberg 344 m ü.NN.
[M] Obermarkt
[R] Rathaus
[m] Reiterhaus (1650), Heimatmuseum > Kirchstraße 17. Es ist eines der ältesten Umgebindehäuser der Oberlausitz, benannt nach der Reiterfigur am Seitenflügel, einer 1874 errungenen Siegestrophäe des traditionellen "Ritterstechens"
[1] Dreifaltigkeitskirche
weiterhin:
natürlich
- Spreepark im östlichen Stadtgebiet. Hier hat die Spree in Millionen von Jahren um den Sternberg (340 m ü.NN.) ein tiefel Tal gebildet.
- ausgedehnte Waldgebiete südlich und westlich der Stadt bis in den Fugauer Zipfel
steinig
- zahlreiche Granit- und Granodiorithügel. Lausitzer Granodiorits wurde im 19. und 20. in Steinbrüchen industriell gebrochen und verarbeitet. Noch heute finden sich Relikte von Steinbrüchen am Hutzel-, Hahne-, Hänsche-, Buch-, Stern- und Fuchsberg
- Schmiedesteine, sagenumwobenes mehrteiliges Granitmassiv, Aussichtspunkt über den Ort
- Thors Amboss, die steinerne Himmelsscheibe(?)
traditionell
Ritterstechen und Adlerschießen waren in den vergangenen Jahrhunderten zur Kirmes beliebte Belustigungen der Jugend in der südöstlichen Oberlausitz. Heute noch kann man an einigen wenigen Hausgiebeln solche Reiter- bzw. Adlerscheiben sehen.
Stadtteile/Eingemeindung
im Osten: Friedersdorf