Burgstädt
Kleinstadt mit rund 12.600 EW (2002); 2.668 EW (1834), 19.453 (1946); auf 25,8 km² in rund 300 m. ü.NN; etwa 15 km nordwestlich von Chemnitz und südlich vom Chemnitzfluss.
ortsgeschichtlich
1170 Entstehung der Dörfer Burkersdorf, Göppersdorf und Heiersdorf als Waldhufendörfer;
1270 - 1301 wurde Burgstädt als Marktort durch Burggraf von Altenburg angelegt.
1378 Nennung als Stadt bei Burkissdorff; später als Stadt, die zur Rochsburg gehörte
1502 Leineweberei
1600 offiziell Stadtrecht
schrecklich und in jener Zeit üblich:
Kriege, Pest (1633) und wiederholt Brände (1517, 1526, 1546, 1556, 1584, 1650! )
1790 Bauernerhebung gegen die Grundherrschaft.
Burgstädt wuchs zu einem traditionellen Standort der Textilindustrie.
1743 Fabrikation halbseidener Tücher J.F.Wagner
1810 Baumwollspinnerei Tetzner
1866 Strumpfwirkerei
1890 Gründung einer Textilfabrik
1910 Hochkonjunktur der Textilbranche
1990 wurden 70% der Betriebe geschlossen.
Produktionsflächen im Gewerbe- und Industriepark Herrenhaide hoffen auf weitere Unternehmer.
denkmalgeschützer Stadtkern
Es glänzt noch nicht alles was golden sein könnte. Die Stadt überrascht jedoch mit sehenswerten Ecken und Kanten in sympatisch sächsischer Bescheidenheit.
[R] Rathaus (1761/63), barock, ursprünglich Wohn- und Stapelhaus des Kaufmanns Johann Friedrich Wagner, seit 1848 kommunal genutzt. Es steht am Brühl und damit eigentlich neben dem Markt. Ein schlichter Erweiterungsbau mit Rathaushof schließt sich nach Osten an.
[M] Markt (ab 1631). Von den ersten Häusern aus jener Zeit blieb nichts übrig.
[1] Die Schwanen-Apotheke ist wie das gegenüber liegende eher großstädtische Wohnhaus ein Bau der Gründerzeit (um 1900).
Empfehlenswert ist ein Rundgang durch die schmale Rathausgasse, auch durch die Glasergasse zur Neugasse.
[2] Brauerei - wann geründet? Gib's die noch? Was wurde?
[3] Seigerturm, ein Wehrturm mit Pforte und Uhr (=Seiger)
[4] Stadtkirche am Kirchplatz, ältestes Gebäude der Stadt
[5] Böttgerhaus (hist. Arztpraxis). In der L.-Böttger-Straße verleitet das Haus mit Tischlerei zu Interpretation der Fassadenschnitzerei.
[6] Viadukt nördlich vom Bahnhof
[7] zum Wettinhain (1889) mit Teichanlage (1903), Freilichtbühne usw.
Der Taurasteinturm, 1912/13 am Taurastein erbaut als Wasser- und Aussichtsturm, ist wieder zugänglich. 163 Stufen führen zur Aussichtsplattform auf 28,5 m über dem Erdboden. In den Zwischengeschossen darf man sich an einigen Ausstellungsstücken erfreuen und verschnaufen, im letzten Abschnitt ist ohne Betätigung eines finktionierenden Lichtschalters gefährlich wenig zu sehen oder Dinge, die nicht existieren.
[8] Nein, es ist wirklich kein Schloss, auch wenn es - von weitem sichtbar - so wirkt. Es ist das Gymnasium (1913). Vielgestaltig interessant(er) ist Schulkomplex "Am Taurastein" Mittweidaer Straße 7.
museal
Stadtmuseum Kantor-Meister-Str. 2
Stadtteile/Eingemeindung
Burkersdorf, Göppersdorf, Heiersdorf, Mohsdorf, Taura