Oederan mit Klein-Erzgebirge

Stadt mit rund 7.800 EW (2007), 17.606 (2000); 17.000 (1985) auf 55,85 km² in ü. NN: 385 m

ortsgeschichtlich

1227 wurde Oederan erstmals urkundlich erwähnt. Um diese Zeit entwickelte sich Oederan zur Marktsiedlung mit rechteckigem Markt und gitterförmigem Straßennetz.
1286 erhielt Oederan die Stadtrechte verliehen.
1583 wurde Oederan eine der ersten freien Bergstädte im Erzgebirge.

sehenswerte Innenstadt
Marktplatz im sächsischen Oederan

Historische Altstadt mit schlichter Wohnbebauung 18./19. Jh.
[A] Altmarkt, 1200 Kaufmannsiedlung, 1300 Bergmannsiedlung
[M] Markt
[R] Renaissance-Rathaus (um 1400) am Markt war zig mal abgebrannt. Heute mit netten Menschen in der Information.
[U] Unterstadt, Denkmal für Richard Rentsch, Oberlehrer, Organist und Chronist, Verfasser einer Ortschronil, 1956 verstorben


Sehenswertes und Markantes in Oederran

[1] Bürgersaal
[2] Bibliothek
[3] Stadtkirche "Zu Unseren Lieben Frauen" (13. Jh.), Umbau um 1500, mit Silbermannorgel

[4] Pfarrteich am Teichplan
[5] Volkskunstschule


[6] Miniaturenpark Klein-Erzgebirge
Seit 1933 gibt es die Schau von Miniaturen in Oederan, die damit die älteste dieser Art in Europa ist. Von den damals meist arbeitslosen Pionieren der Anlage wurden prägnante Gebäude nachgebildet - das Klein-Eerzgebirge war entstanden mit anfangs 28 Objekten, darunter die Feuerspritze von Oederan, eine kleine Bauernwirtschaft von Dörnthal, ein Huthaus aus Zug bei Freiberg, Nachbildungen von Wohnhäusern aus Gottesgab und Sayda, die alte Holzbrücke von Hohenfichte, eine Wehrkirche und eine Dorfschmiede
1934 im Mai zur Wiedereröffnung stieg die Anzahl der Objekte auf 48 und 1935 auf 60. 1952 fanden sich erneut Oederaner, diesmal unter der Leitung von Willi Schramm, Hans Wiebigke und Max Steier zusammen, um nach den Kriegsjahren einen neuen Anfang für das Klein-Erzgebirge zu schaffen. Wieviel Objekte sind es denn inzwischen? Mindestens 110.

weiterhin:

- altes Oederaner Stadtbad
- Brauhaus Einsiedel

museal

- 1. Webereimuseum am Rathaus - 1624 hatte nur Zschopau noch mehr Tuchmachermeister
- Heimatmuseum - zuvor Spital zum Heiligen Kreuz, welches schon 1564 bestand.

sagenhaft

1210 begab sich der fränkische Kaufmann Sebald Ranius auf eine Reise nach Pommern, kam aber da nie an. Bei einem Überfall auf der Strecke zwischen Chemnitz und Freiberg wurde er von Räubern überfallen. Allein sein schwerverletzter Diener überlebte und überbrachte Sebald Frau Edda die tragische Nachricht. Diese wollte unbedingt den Ort aufsuchen, an dem ihr Sebald begraben lag. Dort ließ sie einen Gedenkstein errichten mit der Aufschrift "Edda Ranio“. Der Diener blieb seinem Herrn nahe, eröffnete neben dem Stein ein Gasthaus - Drei Schwanen? Bald entstand ein Ort, genannt "Edda Ranio“, dann "Eddaran“ und schließlich "Oederan“.

persönlich

Zeitung "AUS dem Zwönitztale" Juni 1897 Nr. 5:

"... Seine (Samuel Pufendorfs) Erinnerungen hafteten an den Schandtaten des wilden Heeres des entsetzlichen Holck. Noch in späten Jahren klang in ihm das Grauen und die Entrüstung wieder, die er als Knabe gefühlt hatte, wenn man ihm erzählte, wie diese Mordgesellen im Jahre 1632 das nahe Augustushurg und Zsohopau heimgesucht hatten oder wie sie Oederans Bürger, die sich in unbesonnener Kühnheit der Übermacht entgegengeworfen, niedergeschlachtet und den ganzen Ort mit Feuer vertilgt hatte. Auch im Jahre 1634 waren sie wieder im Erzgebirge erschienen..."

Ortsteile/Eingemeindung
Orte im Stadtgebiet von Oederran

Breitenau ist neuer Ortsteil. Dort ist auch gleich die Hetzdorfer Schweiz mit dem höchsten einetagigen Bahn-Viadukt, das jetzt unter Denkmalschutz steht und von Mauerseglern, Turmfalken und Dohlen als Brutsätte genutzt wird.

Gahlenz

Eines der schönsten Waldhufendörfer Sachsens lmit rund 1.000 EW iegt am Landschaftsschutzgebietes Flöha - Lößnitztal mit seinen laubholztragenden Hangwäldern, Fichtenwäldern und naturnahen Flussuferräumen. Auch die Gahlenz blubbert als Bächel ins LSG.

Engel und Bergmann Fa. Sternkopf aus Gahlenz, etwa 1950

Gahlenz wurde wohl im 12.Jh. gegründet als Waldhufendorf. Das landwirtschaftliche Lehen zinste 1378 dem Markgrafen.

Auch Handwerk war und blieb hier immer wichtig. Die Holzkunst Gahlenz GmbH RuT (seit 1896) produziert Nußknacker, Räuchermännel usw. zwischen 1cm und 2,50m groß, auch Spielzeugpyramiden.

Abb. Sternkopf-Originale aus den 1950ern.
beachtlich:
- größte Golfanlage Mitteldeutschlands (?)
- Greifvögel könnten als Ballholer abgerichtet werden.
- sehr anschauliches Dorfmuseum

Frankenstein

Gemeinde mit 1.219 EW 1/2000; 21,5 km²
bereits 1185 in eine Urkunde des Klosters Altzella genannt, zwischen 16. bis Anfang 19.Jh. reger Bergbau, davon natürlich viele verbliebene Zeugnisse. Sehenswert die vielen Bauernhöfe. Hörenswert die Silbermann-Orgel. Doch wo blieb der Stein, von dem der erste Franke behauptete: das ist mein Frankenstein! Zwischen Körnerberg und den alten Kalkbrüchen? Wichtiger ist: im Norden an OT Wingendorf grenzt das Nuturschutzgebiet Oberes Striegis- und Kirchbachtal.

1994 schlossen sich Frankenstein und Memmendorf zur neuen Gemeinde Frankenstein zusammen, die wiederum zum 1. Januar 2012 nach Oederan eingemeindet wurde.