Torgau
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Renaissancestadt mit rund 20.000 EW (2012).
ortsgeschichtlich
973 wurde Torgau erstmals urkundlich erwähnt, als die Burg errichtet wurde. Da war der über die Elbe ragende Porphyrsockel noch slawisch besiedelt. Torgove ist sorbisch und bedeutet einfach Markt.
Die Marktsiedlung erhielt zwischen 1255 und 1267 Stadtrecht.
Zwischen 1285 und 1547 war T. bevorzugte Residenz sächsischer Kurfürsten und Zentrum fortschrittlicher Ideen und Zentrum der Reformation. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen war beispielsweise Schirmherr des Reformators Luther, der hier (1530) mit Melanchton und anderen die Torgauer Artikel verfaßte;
Nach der Niederlage von Kurfürst Johann Friedrich gegen Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Krieg 1547 wurde in Dresden residiert. Die Stadtentwicklung - Torgau war mit rund. 5.000 EW für damalige Verhältnisse Großstadt - wurde weiter durch den Ausbau zur napoleonischen Landesfestung gebremst, woran sich auch 1815 als preußische Garnison nichts änderte. In diesem Klima entstanden erst spät kleinere Fabriken (1925 Steingutfabrik, Papierwaren, Glashütte).
denkwürdig:
Nachdem die Deutschen hier ihre eigenen Elbbrücken sprengten, ließ sich das Zusammentreffen der Roten Armee mit den amerikanischen Truppen am 25. 4.1945 an dieser Stelle natürlich nicht aufhalten.
sehenswerte Innenstadt
Das Stadtbild ist geprägt vom Stil der Renaissance. Der Altstadtkern ist recht gut erhalten und umfasst rund 280 einzelne Denkmäler, die teilweise auch dem Stil der Spätgotik und des Barock angehören.
[R] Rathaus aus der Renaissance,(1563-65) 1577 fertiggestellt, Eckerker (1577) mit Porträts August I. und seiner Anna, auch weniger Bedeutenden wie Cäsar, Karls des Großen, der Gerechtigkeit...
In den Hof des Rathauses ragt die frühgotische Nikolaikirche.
[M] Markt, großflächig, umstanden von Patrizierhäusern wie Mohrenapotheke, Sträubelsches Haus.
[1] Stadtkirche St. Marien, spätgotische Hallenkirche, mehrfach verändert, romanische Anteile (z.B. Westfassade), barocker Hochaltar, Grabdenkmal für Katharina von Bora, der Frau Martin Luthers, Nothelfergemälde von Lucas Cranach.
[2] Schloss Hartenfels,1485 an Stelle Vorgängerburg erbaut, 1623 in verschiedenen Stilen fertiggestellt - gut erhaltene Frührenaissance. Wendeltreppe im Ostflügel - eine künstlerisch-technische Glanzleistung. Vom Wächterturm hat man eine gute Aussicht. Im Schlossgarten ein Rosarium, Bärengehege. Herausragend der Hausmannturm.
Die Schlosskirche im Renaissancestil wurde von Martin Luther eingeweiht. Als erste evangelische Kirche wurde sie vielfach nachgeahmt: Die Kanzel rückte ins Zentrum der Ansprache.
[3] Gedenkstein an das Zusammentreffen der sowjetischen und amerikanischen Truppen im Zweiten Weltkrieg. Reste der alten Stadtmauer, Pedant zum begrünten NW-Graben
[4] Alter Bückenkopf
[5] Wasserturm (1904), 45 m hoher Klinkerbau
[6] Braumuseum
[7] Nikolaikirche
[8] Hahnemannhaus
[9] historisches Handwerkerhaus
[10] Kentmannhaus: 1567 errichtet, unten mit Bärenschenke
ruhig
• Rosengarten südlich von Schloss Hartenfels
• Rund um den Großen Teich, als Fischteich durch Slawen angelegt, mit Freibad
• Torgauer Ratsforst südlich von Großen Teich
• Glacis vom Nordosten bis zum Südwesten der Stadt reichend
• Elbuferpromenade
• herrliche umgebende Wald- und Heidelandschaft der Dahlener und Dübener Heide
festlich
• Elbe-Day: Ende April, Gedenken an die Begegnung amerikanischer und sowjetischer Truppen
• Auszug der Geharnischten: alle zwei Jahre im Mai
• Mittelalterliches Altstadtfest: Anfang Oktober
Graditz: 5 km so, ehemaliger kurfürstlicher Landsitz (1Jh.) mit bekanntem Gestüt und Barockpark (1722) mit Teehaus
Kunzwerda: Sächsische Elblandbrennerei
Stadtteile/Eingemeindung
Entenfang
Niedernaunsdorf
Lünetten beidseits vom Brückenkopf
Beckwitz, Bennewitz
Graditz, Kranichau, Kunzwerda
Loßwig
Mehderitzsch, Melpitz, Staupitz, Torgau
Weißnig