Dippoldiswalde
idyllisch gelegene Stadt im Osterzgebirge mit rund 6.900 EW (1995), 6.000 EW
(1985);
Warum die Rote Weißeritz so genannt wird, konnte man nach der Flutkatastrophe 8/2002 sehen. Der rote Boden war bis über den Marktflecken weitflächig verteilt.
ortsgeschichtlich
1218 ist Dippoldiswalde erstmals urkundlich nachweisbar. Der Name rührt
vielleicht durch die Besiedlung durch ältere (oldi) Dippelbrüder, die
sich zuerst häufig von Tannenzapfen nähren mussten - wie anders wäre
auch das Stadtwappen zu erklären?
Die Entwicklung zur Stadt geschah in Wechselwirkung mit dem Erzbergbau im Gebirgsraum. Denn auch hier gab es Bergbau, der sich sogar vergleichsweise lange Zeit lohnte.
Im 14. Jh. erhielt D. eine ordentliche Stadtmauer mit Toren und Türmen. Teilweise wurde sie schon 1429 durch Hussiten zerstört, die auch die Stadt in Brand setzten. Ein kleines Stück Wall und Wehrgang blieb noch erhalten.
Auch im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Stadt schwere Verwüstungen (1632, 1634).
Aufgrund der starken Zinnvorkommen - besonders in Altenberg und Zinnwald - entwickelte sich das Zinngießen, aber auch ausgeprägtes Töpferhandwerk und die Lohgerberei (Museum).
Die Gründerzeit wirkte auch hier nachhaltig. 1882 wurde die Schmalspurbahn Hainsdorf-Dippoldiswalde-Kipsdorf eingeweiht, die heute nostalgische Fahrten mit touristischer Dynamik verbinden kann.
1888 wurde eine "Müllerschule" eingeweiht, die als Bildungseinrichtung lange Zeit international anerkannt war.
sehenswerte Innenstadt
Der kleine hochmittelalterliche Altstadtkern beim Schloss steht unter Denkmalschutz. Seine Bebauung erfolgte überwiegend nach dem Brand von 1841.
[R] Rathaus (15. Jh.)
[M] Marktplatz, dominiert von schlichten dreigeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern. Die roten Dächer der traufseitig zum Markt weisenden Häuser weisen zum Teil schöne Fledermausgauben auf.
[N] Niedertorplatz und [O] Obertorplatz
[1] Stadtkirche am Kirchplatz
[2] Lohgerberei (1750), Museum Freiberger Str. 18
[3] Kulturzentrum
[4] Schloss, ursprünglich im 12.(13.?) Jh. als Amtssitz der Markgrafen von Meißen erbaut, 1429 bei Kämpfen gegen Hussiten zerstört, 1485 durch Herzog Albrecht wieder instandgesetzt, nach 1500 durch die wohlhabenden Herren von Maltitz renaissance umgestaltet;
Amtsgericht und Osterzgebirgsgalerie
[5] Stadtpark, nordöstlich auch Rölligteich mit Bad sowie Birkenleite entlang der Roten Weißeritz bis Vorsperrbecken
weiterhin:
einladender Schmalspurbahnhof
natürlich
- Kahleberg (905 m) mit Baude
- Dippoldiswalder Heide
- Talsperre Malter nördlich von Dippoldiswalde (1913). Die vollbiologische Kläranlage versorgt die Umgebung bis hin zur Landeshauptstadt mit Trinkwasser. Zugleich ist sie ein beliebtes Naherholungsgebiet, auch wenn es Aug. 2002 kritisch aussah.
persönlich
Sigismund Maltitz, Bergherr, entwickelte das erste Nasspochwerk
Stadtteile/Eingemeindung
Ammelsdorf, Berreuth, Dippoldiswalde, Dönschten, Elend, Hennersdorf, Malter, Naundorf, Obercarsdorf, Oberhäslich, Oberpöbel, Paulsdorf, Reichstädt, Reinberg, Reinholdshain, Sadisdorf, Schmiedeberg, Schönfeld, Seifersdorf, Ulberndorf
Siedlungen:
Frankenmühle, Heidehof Siedlung, Windischhaus