Liebstadt
kleinste Stadt Sachsens mit rund 1.000 EW, idyllisch und touristisch günstig zwischen Osterzgebirge und der Sächsischen Schweiz gelegen
ortsgeschichtlich
Im 13. Jh. wurde Liebstadt als Marktplatz mit Hufenanlage von oberfränkischen Kolonisatoren gegründet.
1286 wurde Liebstadt erstmals urkundlich im Codex Diplomaticus Saxoniae als "civitas Libenstat" erwähnt. Damals wurden Orte mit Menschen gegen Weinberge getauscht.
1402 wurde Liebstadt in der blutigen Dohnaischen Fehde zerstört und das Gebiet der Burggrafen von Dohna fiel an den Meißner Markgrafen.
Lange hatte Liebstadt auch unter Fehden zwischen Sachsen und Böhmen zu leiden.
Die Herren von Bühnau, 1408 mit Liebstadt belehnt, ließen nach 1450 die Burg zum Schloss ausbauen und siedelten extra von Weesenstein nach Liebstadt um und blieben bis 1774(?).
1492 erhielt der Ort nach dem Halsgericht 1489 auch das Stadtrecht und 1576 eizere einträgliche Privilegien. Vor Bränden, Kriegsverwüstungen und Hochwasserkatastrophen blirb die Stadt nicht verschont. Aber ihr mittelalterlicher Grundriss blieb bis heute erhalten. Ohne Bahnanschluss verkehrte hier bis zum Autobusanschluss 1921 die Postkutsche und blockierte die Industrierevolution. Erst mit den 1920er Jahren wurde die Feinmechanik in Liebstadt strukturbestimmend. Sie ist bis heute in Liebstadt präsent.
Im Hennersbacher Grund wurde 1962 - 1966 ein Hochwasserrückhaltebecken gebaut. Es soll Liebstadt und flussabwärts liegende Ortschaften vor Hochwasserfluten schützen. Was leider nicht mehr so sicher ist.
sehenswerte Innenstadt
[M] Markt
[R] Rathaus, 1870 als Schule mit Inschrift > Kirchplatz 2
Pfarrhaus (bez. 1906), Putzbau mit Reformstilelementen, mittiger Treppenturm, Walmdach > Kirchplatz 1
[X] Windmühle Liebstadt Schulstraße 6
um 1850 Turmholländer, heute Wohnhaus, ortsgeschichtlich von Bedeutung. Mauer mit Schlussstein (bezeichnet 1798) von einer Windmühle
[1] ev. Stadtkirche Liebstadt (um 1500), Saalkirche mit Chorflankenturm und Polygonchor, Kirchhof mit Einfriedung und Grabmalen
[2] Schwarzes Kleeblatt, Gasthof (1880er) in offener Bebauung und Ecklage, gründerzeitlicher Putzbau mit Mittelrisalit, Putzgliederung, flaches Walmdach > Markt 1
[427] Höhe des Galgenberges in m ü.NN.
[3] Schloss Kuckuckstein, wahrscheinlich als Ritterburg um 930 unter König Heinrich l. errichtet, 1286 erstmals urkundlich erwähnt, war u.a. Sitz des schächsischen Generals Carl Adolph von Carlowitz, der gegen Napoleon kämpfte. Dieser hätte den Wohnsitz seines Gegners zerstört, wäre er nicht von der Schönheit des Baus so begeistert gewesen, dass er hier 1813 sein Hauptquartier bezog.
1962 restauriert, seit 1995 Eigentum der Stadt inclusive exclusives Schlossgespenst.
weiterhin:
allerwegen Höfe, Wohnstallhäuser, Wege- und Sühnekreuze
museal
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event
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Stadtteile/Eingemeindung
Berthelsdorf, Biensdorf, Dobra, Großröhrsdorf, Herbergen, Liebstadt, Waltersdorf