Reichenbach im Vogtland
fotos © galerie / fotobee.de - Marktplatz Reichenbach im Vogtland
Stadt mit 21.600 EW (2006), 25.000 EW (1995); 17,7 km²;
direkte Anbindung an A 72 Dresden-Plauen-Hof; Hauptverbindung Bahn über Strecke Berlin/Leipzig - Hof und Dresden - Hof.
ortsgeschichtlich
Die Stadt mit den 3 Türmen zählt zu den ältesten Vogtlandstädten. Vermutlich ging sie aus einer slawischen Siedlung hervor, an der sich im 12. Jh. fränkische Siedler am damals reich von Bächen durchzogenen Hügelland niederließen.
1212 erste urkundliche Erwähnung des Ortes.
1271 ist Reichenbach erstmals als befestigte Stadt (civitas) beurkundet. Die Stadtgründung dürfte zuvor unter Heinrich V. von Greiz erfolgt sein.
sehenswerte Innenstadt
Wasserturm (1927, 28m) an der Turmstraße.
Auch die Fachschule für Textiltechnik steht ganz im Einfluss des funktionalistischen Dessauer Bauhausstils.
[R] Rathaus
[M] Marktplatz
[1] Museum Kirchplatz 2
[2] Stadtkirche Peter und Paul (1225), 1720 wieder aufgebaut, Silbermannorgel (1725)
Das Zentrum Reichenbachs weist eine interessante, vorwiegend gründerzeitliche Architektur (um 1900) auf.
[3] Marienkirche
[4] Neuberinhaus, Theater und Konzerthaus
[5] Trinitatiskirche, 1621 als Gottesackerkapelle, 1888 Anbau der Seitentürme und neubarocke Ausmalung
weiterhin:
- Stadtpark (um 1900) mit 2 Teichen, altem Baumbestand, Konzertpavillon
- Oberreichenbacher Wald mit Postsäule (1725)
dramatisch persönlich
Neuberinhaus am Johannisplatz 3, Neuberingedenkstätte, Neuberinstraße erinnernd an die 1760 in Reichenbach geborene Theaterreformatorin und Schauspielerin Friederike Caroline Neuber (genannt die Neuberin). Im Neuberinhaus mit über 800 Plätzen finden Sinfoniekonzerte und andere Kulturveranstaltungen statt. Es ist auch Sitz des Staatlichen Vogtlandorchesters Reichenbach.
Die Neuberin, diese unstete Bühnenfrau und Aufklärerin, bewundert von Lessing, ist tatsächlich 1697 in Reichenbach geboren. Dass sie es bei ihrem Vater schlecht aushielt, war ein Glück für das deutsche Nationaltheater. Was sie uns vermittelte, ist auf den großen Bühnen (Massenmedien, Fußballstadien) längst wieder vergessen: Sie wollte die Leute nicht mehr mit Possen betrügen.
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