Treuen Vogtl
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Sie liegt 450 ü.NN. in waldreicher Umgebung, 14 km nordöstlich von Plauen, nahe A 72 Hof-Plauen-Chemnitz.
ortsgeschichtlich
Nach Kelten (Kupferbeil im Vogtlandmuseum Plauen, etwa 3.800 Jahre alt; Treuener Würfel - behauener Opferstein der Druiden, verschwunden) drangen etwa im 6. und 7. Jh. Sorben vom Südosten her ein, bauten die ehemalige Burg Drewen als eine sorbenspezifische Schutzbastion auf, indem sie mehrere große Teiche um sie anlegten, die heute noch in Flurnamen und Dammresten nachweisbar sind.
Die ehemalige Burg lag auf einem flachen Höhenrücken zwischen den Teichen. Der recht umfangreiche Burgbezirk ist heute von den Anlagen des Treuener Rittergutes oberen Teils überbaut. Ein Schuttkegel im Gutsgelände lässt den Standort eines Teiles der mittelalterlichen festen Burg Drewen, deren Ruine vor etwa 100 Jahren eingeebnet wurde, noch erkennen. Nach mindestens 500jährigem Bestehen wurde die Burg im 30jährigen Krieg zerstört.
1263 erste urkundliche Nennung von "Drune" in einer Kaufurkunde zwischen Kloster Mildenfurt Komturei Plauen des Deutschen Ritterordens.
1390 Stadtrecht; Der älteste Teil der Stadt liegt auf beiden Seiten des Trebabaches. Es war eine Ackerbürger- und Handwerkerstadt mit etwa 400 Einwohnern und einem handelsoffenen Markt. In zwei Eisenhammerwerken wurde Eisen verhüttet und verarbeitet.
Im 17. Jahrhundert gewann neben Landwirtschaft und Handwerk die Weberei zunehmend an Bedeutung. Nach der Gründung einer Weberinnung 1694 entwickelte sich Treuen zu einer Weberstadt. Es wurden viele kleine, ebenerdige Weberhäuschen in verschiedenen Stadtteilen gebaut, die noch heute das Stadtbild mit prägen. Ende des 19. Jh. wurden die Handweber durch mittelständische mechanische Webereien abgelöst. Treuener Tücher wurden Jahrzehnte weltweit exportiert - viel Beschäftigung bei geringem Lohn.
1830 stürmten unzufriedene Bürger Fronfeste.
Mit einem Bahnhof in Treuen wurden für einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung die Weichen gestellt. Treuen entwickelte sich rasch zu einer industriell und handwerklich vielseitigen Kleinstadt. Neue Fabriken entstanden in Bahnhofsnähe.
Die Stadt steigt von der Trebatalsohle bis zum Wasserturm an der Hartmannsgrüner Straße auf der Hochfläche um 70 m an. Der obere Teil der Stadt wurde erst nach dem Eisenbahnbau von 1865 angelegt und zeigt deutlich die Bautätigkeit der Gründerjahre in der Stadt.
sehenswerte Innenstadt
[M] Marktplatz, 1846 großzügig rechteckig angelegt
[R] Rathaus (1910), durch Umbau der Bürgerschule (1846) als asymmetrischer, stark gegliederten Bau mit Turm und Laubengang geschaffen
[1] Schloss Treuen mit Fachwerk-Obergeschoss, Treppenturm
[2] Stadtkirche St. Bartholomäus
[3] Bücherei
[4] Umgebindehäuser, Albrecht-Dürer-Str. 10 und 12, Restaurierung (2013), Denkmal
[5] Postgebäude, Historistmus mit gotischen Zitaten
[6] Rittergut am Schlossweg,
Rittergutsherrenhaus (um 1600) der Spätrenaissance mit barockem Einfluss, Baudenkmal
Stadtteile/Eingemeindung
Altmannsgrün, Eich, Gospersgrün, Hartmannsgrün, Mahnbrück, Pfaffengrün, Schreiersgrün, Wetzelsgrün