Pinneberg an der Pinnau
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Stadt mit rund 41.600 EW (2002) in 16m ü.NN.
Die überschaubare Mittelstadt weist ein ausgeprägtes Eigenleben sowie hohen Wohn- und Freizeitwert auf. Hier wohnt man relativ ruhig im Grünen und ist doch nicht aus der Welt. Hamburg ist nur wenige Kilometer entfernt, damit liegt viel Kultur nahe, ebenso der Überseehafen und der Flughafen in Fuhlsbüttel.
ortsgeschichtlich
1351 erstmals urkundlich erwähnt.
Ein Burg wurde zum Verwaltungsmittelpunkt der Schauenburger Grafen und Sitz des "Drosten" als Stellvertreters der Grafen. Dann verwaltete ein Landdrost des dänischen Königs hier die Grafschaft Pinneberg. Die Burg wurde später zum Renaissance-Schloss umgebaut, im Laufe des 17. Jh. systematisch zerstört - 1640 starb das Grafengeschlechts aus - und 1720 abgerissen.
Bedeutend war Pinneberg als Dingstätte (Gerichtsplatz) nahe der Burg, ebenso durch einen an gleicher Stelle 1695 eingerichteten Posthof an der Route Hamburg-Kopenhagen.
Um 1800 vergrößerte sich die Pinneberger Dingstätte durch Erwerb von Schlossländereien.
1826 erhielt Sie die Fleckensgerechtigkeit vom dänischen König.
Rasanter Fremdenverkehr überwiegend "waldhungriger Hambürger" rechtfertigte den Bau einer Ostseebahn Altona-Kiel(1844). Der Bahnanschluss förderte zugleich die Industrialisierung und ein baldiges Ende des Fremdenverkehrs.
1875 Verleihung der Stadtrechte
Die beiden Weltkriege mit zwischenzeitlicher Weltwirtschaftskrise bremsten die wirtschaftlichen Entwicklung der jungen Stadt. Mit dem Bau einer Kasernenanlage wurde sie immerhin Garnisonstadt. Von Luftangriffen im 2. Weltkrieg blieb sie verschont. Wachstum - Verdoppelung der Einwohner - verdankt sie der Zuwanderung von Bombengeschädigten und Vertriebenen in der frühen Nachkriegszeit.sehenswerte Innenstadt
Durch Bau der Thesdorfer Brücke und der Hochstraße (1969) sowie verbesserte Verkehrsführung wurde auch die Anlage von Fußgängerzonen im innerstädtischen Bereich möglich. 1971 erfolgte der entsprechende Ausbau im gesamten Gebiet der einstigen Dingstätte, etwa zwischen Drostei [1] und westlicher Damm Straße.
Seitdem hat die Innenstadt durch viel Neubau an Geschäfts- und Verwaltungsbauten ein modernes Gesicht erhalten.
[1] Das Gebäude der ehemaligen Landdrostei (1765) wird seit 1991 als Kreiskulturzentrum genutzt.
[2] Amtsrichterhaus (1855), nun Stadtmuseum, Dingstätte 25
[R] Rathaus (1969)
[3] Zollamt
[4] ehem. Kreishaus (1893), Stil der Hannoverschen Schule, Architekt Angelroth
[5] Amtsgericht, Rosenhof
[6] S-Bahnhof, Verbindung nach Hamburg (seit 1966?)
[7] Fahlt - 30 ha erholsam schöner Wald, Rosengarten
Stadtteile/Eingemeindung
Datum, Eggerstedt, Prisdorf ,Ratsberg, Waldenau
1905 Pinneberger Dorf
1927 Thesdorf
Neue Stadtteile, Wohn- und Industrieansiedlungen waren auch eine Folge des raschen Bevölkerungsanstieges nach dem zweiten Weltkrieg.