Schleswig, Kulturstadt am Ostseefjord
Schleswig an der Schlei, Panorama
Stadt mit rund 26.000 EW (2002) in 56m ü.NN. am Nordufer der verbreiterten Schlei;
ortsgeschichtlich
804 liegt die erste urkundliche Erwähnung des Ortes vor. Wikinger hatten in Haithabu, dem Ort an der Heide, ein Siedlung als bedeutendes Handelszentrum für den Verkehr zwischen Nord- und Ostsee errichtet. In der zweiten Hälfte des 10. Jh. schützte der dänische Herrscher Harald Blauzahr seine Stadt Haithabu durch einen mächtigen Halbkreiswall und ließ einen Verbindungswall zwischen Haithabu und dem Grenzwall Danewerk errichten. Das Gelände war dicht bebaut, das Stadtzentrum vermutlich bei den rekonstruierten Häusern. Die Landungsbrücken des Hafens dienten zugleich als Marktplatz. Im Nordwesten war eine Handwerkersiedlung, im Südwesten ein Gräberfeld.
Um 1066 wurde Haithabu von slawischen Stämmen zerstört. Gleichzeitig entstand am nördlichen Schleiufer eine deutsche Siedlung, Schleswig, der Handelsplatz an der Schlei.
Schleswig war die erste Stadt im Gebiet des heutigen Schleswig-Holsteins und eine der ersten im skandinavischen Raum. Schon um 1100 basaß "Sliaswic" eigenes auf dänische und deutsche Tradition begründetes Stadtrecht.
1200 bis 1250 kam es zur Erhebung Schleswigs zur Stadt nach deutschem Recht.
Im Mittelalter war Schleswig lange Bischofssitz.
1544 bis 1713 diente die Inselburg Gottorf als Residenz der Herzöge von Schleswig bzw. der Herzöge von Holstein-Gottorf.
1721 wurde Schleswig dänisch, kam dann aber im 19. Jh. an Preußen.
sehenswerte Altstadt
Der historischer Stadtkern mit dem mittelalterliche Dom- und der Marktstadt und Fischersiedlung Holm am Nordufer der Schlei, dazu Friedrichsberg und die ehemalige Residenz Schloss Gottorf. Da musst du hin!
[R] Rathaus: klassizistisch, 1794, mit ihm verbunden das Graukloster der Franziskaner, gegründet 1234
[T] Theater im Slesvighaus
[1] Dom St. Petri (Bauzeit zumeist 13. bis 15. Jh.), gotische Hallenkirche, gotischer Kreuzgang, 112m hoher Turm (1894). Vom der reichen Innenausstattung ist der geschnitzte, 16 m hohe Bordesholmer Altar des Hans Brüggemann (1514/21) hervorzuheben. Der Christophorus stammt vom selben Künstler. Weiterhin Grabdenkmäler und Sarkophage, u.a. Marmorgrab des Dänenkönigs Friedrich I..
Westlich vom Dom das Königsteinsche Palais
schräg gegenüber der Hattenhof aus dem 16./17.Jh.
[2] Am Hafen
[3] Fischersiedlung Holm, traufständige Häuser (18./19. Jh.), Fischerfriedhof mit kleiner Kapelle
[4] St. Johanniskloster im Ortsteil Holm, 1140 gegründet und wegen sittlichen Verfalls um 1190 aufgehoben; Kirche einschiffig, oft verändert, Inneneinrichtung überwiegend barock, hölzernes Sakramentshaus, vollständiger Kreuzgang.
[5] beeindruckende Giebelhäuser in dieser Straße, so Nr. 9, 11, 19 und weiter nördlich der Schmiedenhof und das Freinssche Haus.
[6] Ostdeutsche Heimatstuben, Museum Stadtweg 57
[7] Präsidentenkloster: ein Armenstift von 1656 in der Neustadt. Es beherbergt die Ostdeutsche Heimatstube und das Museum für Outsiderkunst (Ousidermuseum)
[8] Schloss Gottorf auf der Schlossinsel in der Schlei. Die malerisch gelegen Vierflügelanlage ist hauptsächlich um 1700 entstanden und die größte Schleswig-Holsteins.
Das äußerlich schlicht wirkende Schloss ist innen bestaunenswert. Von Moorleichen bis zum Nydam-Boot (3.Jh.) ist viel zu sehen im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte (Gemälde, Plastiken, Wohnkultur, Fayencen, Jugendstil, Reisekultur, Volkskunde) und das Archäologische Landesmuseum der Christian-Albrecht-Universität mit prähistorischen Sammlungen.
Die Außenstelle des Museums in Haddeby mit dem Hafenrest ist im Sommer per Boot erreichbar.
Haithabu, außerhalb südlich der Stadt:
Der ehemals Handelsplatz der Wikinger, im 11. Jh. zerstört, ist als rekonstruierte Anlage zu besichtigen.
weiterhin:
Prinzenpalais / Landesarchiv
natürlich
- auf dem Gottdorfer Damm entlang der Schlei
- Wassermühle am Eingang des Mühlenbaches in den Polierteich
- Herkulesteich im Fürstengarten, Globushaus
museal
- Städtisches Museum im Günderothschen Hof (1634) Friedrichstraße 7-11
- Holm-Museum Süderholmstraße 2, Leben und Arbeiten in der Fischersiedlung Holm
- Archäologisches Landesmuseum
event
- Wikingertage Anfang August alle zwei Jahre: historisches Wikingerleben
- Frühjahrsmarkt: Ende April/Anfang Mai
- Schlossfestspiele: Mitte Juli bis August
- Peenemarkt: erste Woche September
- Königswiesen: Freizeitpark
persönlich
Emil Nolde, 1867 geboren als Hans Emil Hansen in Nolde, Dänemark. Nach seiner Ausbildung 1884 bis 1888 als Zeichner und Schnitzer an der Kunstgewerbeschule in Flensburg und der Restaurierung des Brüggemann Altars im St. Petri Dom in Schleswig entwickelte er sich zum bedeutenden Maler des Expressionismus, galt den Nazis zwar als entartet ohne ihnen Probleme zu bereiten.
Sttadtteile/Eingemeindung
1711 entstand durch zahlreiche Eingemeindungen das "heutige" Schleswig
mit Holm, Friedrichsberg, Freiheit, Lollfuß, Möweninsel, Sankt Jürgen, Schlossinsel