Eisfeld

Markplatz von Eisfeld schön und windig

Stadt mit 5.000 EW (1985), weit oben um 401 m ü.NN. im Thüringer Wald an der Werra gelegen, nahe der Autobahn Coburg-Erfurt

ehemaliger innerdeutscher Grenzort, zugige Ecke, zwischen iebenswert erholsam und dem Ende des Horizonts, himmlisch


ortsgeschichtlich

802 wurde Eisfeld erstmals(?) urkundlich erwähnt.
994 erhielt "Islevo" Markt-, Münz- und Zollrecht durch König Otto III. beurkundet.

1065 Wasserburg, königliche Gut am Faulen See. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts begann die Trockenlegung des „Faulen Sees“ durch die von Erzbischof Wichmann von Magdeburg herbeigerufenen Friesen und Flamen. Diese wurden im späteren Nicolaiviertel ansässig.

1081 bis 1084 war Eisfeld Residenz des Grafen Herrmann von Salm-Luxemburg, der als neuer Gegenkönig Heinrich IV. in Goslar gekrönt wurde. Seine Gegner bezeichneten ihn spöttisch als Knoblauchkönig.

1121 Einsatz eines Stadtvogtes als Verwalter der Grafen von Mansfeld. Die Stadtbürger waren den Grafen von Mansfeld abgabepflichtig. Bis 1809 hatte Eisleben einen Stadtvogt.

1180 wurde Eislebens als Stadt (civitas) erstmal urkundlich erwähnt. Die Stadt hatte nur die niedere Gerichtsbarkeit. Geschützt war sie durch eine zuvor errichtete erste Stadtmauer.

Um 1200 Begann der Kupferschieferbergbaus Eislebens. In dieser Zeit prägten die Grafen von Mansfeld auch ihre Münzen in Eisfeld. 1540 ging die halbe Silberproduktion der Thüringer an die Münze zu Eisleben.

1342 belagerte Albrecht II. von Braunschweig erfolglos die Stadt Eisleben. Umliegende Dörfer und das Kloster Helfta wurden verwüstet.

1323 Stadtrecht, durch wen?

1362 widerstand Eisleben wiederholt einer Belagerung infolge der Halberstädter Bischofsfehde.
Erneut wurden die umliegenden Dörfer verwüstet.

1364 wurde Gebhard II. Graf von Mansfeld von Kaiser Karl IV. mit dem Privileg des Bergregals beliehen. Damit erhielten die Grafen von Mansfeld das Recht, bestimmte Mineralien selbst zu gewinnen und auszubeuten.

1409 Erste Erwähnung eines aus Stein erbauten Rathauses. Es wurde mit dem Stadtbrand 1698 wieder zerstört.

1480 bis 1520 erfolgte der Bau der zweiten Stadtmauer unter Einbeziehung der Vorstädte Petriviertel, Nicolaiviertel, Neuendorf und der Nussbreite. Im Petriviertel wohnten vor allem Bauern, im Nicolaiviertel lebten Bürger friesischer Abstammung und im Neuendorf sowie um die Nußbreite herum siedelten vor allem Bergleute. Es bestand also eine deutliche ethisch- soziale Abgrenzung.

sehenswerte Innenstadt

Es gibt noch einige uralte Gebäude in Eisfeld, die nach Erhaltung schreien und es wert sind.
[M] Marktplatz widerspiegelt den Wohlstand der Stadt und ihre durch den Bergbau und die Verhüttung des Kupfererzes bewirkte Blüte im 16. Jh.
[R] Rathaus (1519/31). An der Nordostseite ist immer noch der Knoblauchkönig zu sehen.


Sehenswürdigkeiten in Eisleben

[1] Veste bzw. Schloss (1650, Palas und Burgfried noch 12. Jh.) oberhalb des Marktplatzes ist weitgehend (2002) saniert und recht ansehnlich, mit Gastronomie und Museum.

[2] Otto-Ludwig-Garten und Gedenkstätte
[3] Post
[4] Alte Schule (1653)


Eisfelder Schulmännl auf einer in alte Eisfelder Hauswand eingelassene Steinplatte

[5] Kirche St. Nikolai (15./17. Jh.), Spätgotik, Langhaus Umbau im Stile der Renaissance

Im Gebäude neben der Kirche ist ein respekables Schulmännle mit Keule eingelassen.

Das Pfarrhaus (1632) ist ein schönes Fachwerkhaus.


persönlich

1483 wurde Martin Luthers in Eisleben geboren. Der Reformator des Christentums erhielt ein Denkmal am Markt, das Geburtshausensemble wurde restauriert.

kulturell

Kulturwerk Mansfeld-Südharz mit dem Theater im Grünen an der Eisleber Landwehr mit jährlich stattfindendem Theatersommerfest

Stadtteile/Eingemeindung
Orte im Stadtgebiet von Eisleben

Bockstedt, Eisfeld, Herbartswind, Hinterrod, Harras, Heid, Hirschendorf, Waffenrod