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Schmalkalden Altstadt Stadtkirche © Udo Kruse

Blick über Schmalkalden mit Stadtkirche

Schmalkalden

Schmalkalden ist eine Stadt mit 20.000 EW (2002), 16.700 EW (1980); 300-500m ü.NN. am Südwestrand des Thüringer Waldes, einst zweitgrößte Stadt Hessens!

ortsgeschichtlich

874 wurde erstmals urkundlich "Smalacalta" erwähnt. Die mittelalterliche Anlage der Stadt in Tallage ist aus mehreren Siedlungsflecken hervorgegangen.
1250 wurde Schmalkalden erstmals Stadt (cives) genannt.

Der Ort wurde bei Streitigkeiten wiederholt schwer zerstört. Im deutschen Bauernkrieg stand die Bürgerschaft an der Seite der aufständischen Bauern und wurde dafür von den Fürsten hart gestraft.

Schmalkaldischer Bund und Krieg

Nach 1529 wurde die Stadt Mittelpunkt geistiger Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Karl V. und Papst auf der einen und den protestantischen Fürsten und Städten auf der anderen Seite. Die Fürsten und Städte verbanden sich in Schmalkalden 1531 zum Schmalkaldischen Bund. Martin Luther arbeitete 1537 die Schmalkaldischen Artikel aus, das Glaubensbekenntnis der Lutherischen Kirche.
Der Bund erlitt 1546/47 im Schmalkaldischen Krieg, entscheidend in der Schlacht bei Mühlberg eine schwere Niederlage, weil Städte und Fürsten nicht die selben Interessen verfolgten. Entsprechend kaiserlicher Order sollte die Schmalkalden, ein Ort der üblen Ketzerei", vom Erdboden getilgt werden. Inständige Bitten des Grafen von Henneberg fanden gnädiges Gehör.

Die Kleineisenindustrie war hier traditionell hoch spezialisiert. Bereits 1408 gab es in Schmalkalden Stahl- und Schwertschmiede, Klingen-, Messer- und Sichelschmiede. Das 18./19. Jh. brachte wirtschaftliche Stagnation. Nach 1945 entstand hier das Hauptwerk des größter Werkzeugherstellers der DDR, Smalcalda. Noch heute produziert Schmalkalden Werkzeuge und Bestecke. Welche Firmen?

sehenswerte Altstadt

Der historische Stadtkern mit zahlreichen Fachwerkhäusern steht seit 1976 unter Denkmalschutz und an der Deutschen Fachwerkstraße. Er zählt zu den schönsten in ganz Thüringen. Die Weidebrunner Vorstadt gehört unbedingt dazu.

[A] Altmarkt: Ensemble mit mehreren Denkämlern, zum Beispiel die Todenwarthsche Kemenate (Anfang 16. Jh.) und die Rosenapotheke
[N] Neumarkt
[R] spätgotische Rathaus, später stark verändert, Sitzungssaal des Schmalkaldischen Bundes mit Wandmalereien

Schmalkalden - Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum

[1] Stadtkirche, spätgotische Hallenkirche St. Georg, schöne Gewölbe, feines Maßwerk, Wandmalereien von 1503, über der Sakristei eine Lutherstube, Museum mit Kirchenschätzen.

[2] Stadtmauerring, doppelt, 14./16. Jh., Pulverturm (wo?)
[3] Hessenhof, Fachwerkbau. In der Trinkstube im Keller spätromanische Fresken, Darstellungen aus der Iweinsge, älteste deutsche Profanmalerei. Iwein soll ein Ritter an König Artus' Tafelrunde gewesen sein.

[4] große Kemenate
[5] Lutherhaus
Schmalkalden, Schloss Wilhelmsburg, Mauerturm © Udo Kruse

[6] Schloss Wilhelmsburg - Juwel der Renaissance in Hanglage oberhalb der Stadt, mitsamt den Außenanlagen, 1585/89 Residenz des Landgrafen Wilhelm IV., Bankettsaal, Weißer Saal, schöne Wandmalereien, wertvoller Stuck;
heute Kreisheimatmuseum - Schlossgeschichte und Reformation.
Die Schlosskapelle ist mit einem der ältesten heute noch spielbaren Instrumente Europas ausgestattet, einer hölzernen Renaissanceorgel.

[7] Pulverturm (um1320)

museal

fachlich

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Stadtteile/Eingemeindung

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Neue Hütte (Happelshtte, 1835) klassizistisches Industriedenkmal, Holzkohlehochofen