fotos © schuldes / fotobee.de - Hennebergisches Fachwerkhaus
Die rote Stadt
im grünen Wald, Waffen liebt, hasst Gewalt.
Die Stadt mit rund 56.000 EW (1999) in 400-600m ü.NN. am Südwestrand des Thüringer Waldes im Talkessel der Lauter und der Hasel ist umsäumt von Ringberg (751m), Domberg (676m), Döllberg (641m) und Haardt (559m) und nahe am größten Thüringer - dem Beerberg (983m).
Erste Urkunden erwähnen Suhl recht spät - 1359 im Zusammenhang mit dem Ort Neuendorf nahe einer Salzquellen - "Nuwendorff by Sule". Aber nicht die Salzgewinnung wurde für die Entwicklung des Ortes maßgebend, sondern die bereits seit dem 13. Jh. bestehenden Bergwerke der Umgebung:
Im 14. Jh. wurde hier Eisen hergestellt, ab Mitte 14. Jh. Stabeisen ausgeführt. Eine eigene Eisenindustrie mit Eisenhämmern und Waffenwerkstätten entstand im 15. Jh.
1535 ließ sich der erste Büchsenmacher aus Nürnberg in Suhl nieder. Bald folgten weitere Meister dieses Faches und prägten die Entwicklung der Stadt. Rasch wurde Suhl zur "Waffenschmiede Europas", die im Dreißigjährigen Krieg alle Seiten mit Handfeuerwaffen belieferte.
1527 erhielt Suhl das Stadtrecht.
Noch Ende des 18. Jh. gingen alljährlich allein 6.000 Gewehre ans Zeughaus nach Dresden. In preußischer Zeit und bis 1945 wurde dann fast ausschließlich Kriegsmaterial erzeugt. Entsprechend kompliziert war danach die Rückbesinnung auf "friedliche" Jagd- und Sportwaffen, bei der Suhl noch heute Weltruf genießt.
verwunderlich:
Nach jedem der drei Großbrände (1590, 1634, 1753) wurde auf alten Grundmauern neu gebaut. So behielt Suhl trotz recht gewinnträchtiger Produktion ein kleinstädtisch-unbedeutendes Bild mittelalterlicher Enge.
Erst nach 1951 vollzog sich ein Wandel - da wurde Suhl Bezirkshauptstadt der DDR. Das historische Zentrum erhielt moderne Zwischenbauten, eine Stadthalle - dieses Terrain ist allerdings inzwischen völlig umvergestaltet. 1952/74
entstanden die Neubaugebiete Ilmenauer Straße, Döllberg, Aue l, Schwarzwasserweg, Lautenberg, Aue II und Stadtzentrum mit zahlreichen repräsentativen Neubauten. Hoch und nicht immer schön und ungefährlich kletterten
Plattenbauten in die Berge, zugleich wuchs die Einwohnerzahl.
[A] Alter Markt. Der Marktbrunnen mit dem Waffenschmied (1903) ist Symbol für die Suhler Waffenproduktion.
[R] Rathaus an der Westseite des Platzes, bekannt geworden durch Kämpfe der Arbeiter gegen die Kapp-Militärs. 1903 wurde es nach zahlreichen Bränden neu errichtet.
[1] Hauptkirche St. Marien: barock, einschiffig, gotische Elemente, aber auch reicher Rokokoschmuck, Rokokoaltar
[2] Steinweg: frühere Hauptstraße von Suhl mit mehreren schönen Bürgerhäusern, teilweise mit Rokokofassaden, zum Beispiel Nummer 26 (um 1755) und Nummer 31
auffallend: Chor der ehem. Gottesackerkirche, Spätgotik
[6] ehemaliges Malzhaus am Herrenteich, Hennebergisches Fachwerkhaus (1663), längst Waffenmuseum: Sammlung von Gewehren, Büchsen und Pistolen, Büchsenmacherwerkstatt, Gewehrlaufschmiede. Am anderen Ufer der Lauter das kleine Herbert-Roth-Museum
[7] Ottilienkapelle
vom alten Markt steil auf den Domberg zum Ottilienstein, 94m über dem Ausgangspunkt mit super Panoramablick ... oder etwas östlich Richtung Schmiedefeld durch das Glasbachtal bei Schleusingerneundorf und das Gebiet der Kunst(?), das an die Bergbauzeit erinnert.
- Tage der Volkskunst zu Pfingsten
- Sommermarkt im Juli.
Am Petersberg, Albrechts, Friedbergsiedlung, Goldlauter, Heidersbach, Heinrichs
Suhler Neundorf , Mäbendorf>
Ortsteil Heinrichs:
Im Zentrum ein Ensemble sehr schöner Fachwerkhäuser,
Rathaus mit Erdgeschoss von 1531, Fachwerkaufbau von 1657
spätgotische Kirche St. Ulrich mit Fresken; Saalkirche mit Sakramentshaus.
Ortsteil Neundorf:
Fachwerkensemble, nicht unter ferner liefen: Gasthaus Goldener Hirsch