Bad Tennstedt

Bad Tennstedt ist eine Kleinstadt mit 3.000 EW (1980).

ortsgeschichtlich

772 wurde Tennstedt erstmals urkundlich erwähnt, als ein Alwahlah sein Gut dem Kloster Fulda übereignete.

Seit dem 13. Jh. hatte Tennstedt eine städtische Verfassung. 1419 erhielt auch die Vorstadt Osthöfen Stadtrechte.

Im Mittelalter war Tennstedt eine bedeutende Waid-, Ackerbürger- und Handelsstadt. Vom 14. bis 17. Jh. genoss sie das einträgliche Waidprivileg. Einen Niedergang erfuhr die Stadt mit Durchsetzung wirtschaftlicherer Färbeverfahren und Veränderungen in der Landwirtschaft. Die Stationerung von Besatzungstruppen im Siebenjährigen Krieg war auch nicht wirklich förderlich.

1800 wurde in Tennstedt eine Salpeterhütte errichtet, 1828 eine Papierfabrik. Aber erst die Entdeckung einer Schwefelquelle 1811 und Beginn des Kurbetriebes (1813) brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung.

sehenswerte Innenstadt

Das Stadtbild des 16. Jh. ist noch recht gegenwärtig.

[R] Rathaus (1598) mit Turm ähnlich einem mittelalterlichen Wohnwehrturm, aber weniger gefährlich als der Löwe am Nordeingang.

[M] Markt, ein großer, dreiseitiger Platz mit dem Rathaus in der Mitte - wenn nicht die Straße bis ans Osthöfer Tor nicht auch noch namentlich zum Markt zählen würde. Tut sie aber.

[1] Straße am Markt ist geprägt durch Fachwerkhäuser der Renaissance. Das zur Zeit "schmuckloseste" Haus ist das Novalis-Haus Markt 7. Es gehörte einem privaten Investor 2010 noch einem privaten Investor, der aber die Auflagen der Denkmalbehörde nicht erfüllen. Das dreigeschossige traufständige Massivgebäude mit Mansarddach ist als Kulturdenkmal Thüringens ausgewiesen und seit 2020 in Sanierung und Besitz der Stadt.

[2] Kurpark Info. Die Kurstraße wurde Ende des 19. mit weiteren Kureinrichtungen und Pensionen in Bäderarchitektur bebaut. Sie führt zum Kurpark (1812) und coolen Kaltwasseranlagen.

[3] Osthöfer Tor (1448) mit Dachaufbau von 1579. Es ist letzt erhalenes von einst vier Stadttoren, heute Wahrzeichen. Die Stadtmauer (1443/89) wurde anstelle einer älteren errichtet. Unter Zeit- und ohne Gelddruck wurde 1484 eine östlich vor der Stadt bestehende Wasserburg erworben und als Steinbruch genutzt. Als die Stadtmauer fertig gestellt wurde, war sie militärtechnisch hinfällig. Teile der Mauer sind im Osten und Westen der Kernstadt erhalten.

[4] Stadtkirche (1418, Gotik, zum Teil im Chor erhalten. Nach Brand Wiederaufbau 1652/59, zweitümig, barocke Turmhauben.

[5] Wehrturm der ehemaligen Fronveste (1465 , Gefängnis) und einige kleinere Gebäude, Museum

natürlich:
Bruchwiese, Eisteiche, Tannenwäldchen