Breisach ist eine Stadt mit ca. 12.500 EW, gelegen an einer alten, strategisch interessanten Rheinfurt am Kaiserstuhl.
ortsgeschichtlich
Bereits keltische (Fürstensitz auf dem Münsterberg) und römische Befestigungen lassen sich hier nachweisen.
Hier war auch der Sitz zahlreicher Klöster, u.a.
a Augustinerklosterum 1271, im 18. Jh. Umbau, 1793 zerstört
f Franziskanerkloster 1302 bis 1793
k Kapuzinerkloster 1525 bis 1793
n Kloster Notre Dame 1736 bis 1793, zerstört, Teilaufbau mit Kloster St. Ursula 1829 bis 1927
z Zisterzienserinnenkloster Marienau, 1525 (Bauernkrieg) zerstört
Die Gründung von Breisach selbst erfolgte um 1200. Seit dem frühen Mittelalter besaß Breisach Markt- und Münzrecht.
Eine Stadtmauer zur Sicherung der Unterstadt wurde im 14. Jh. angelegt.
Gefördert durch die Lage am Rhein mit Rheinbrücke wuchs Breisach zu einer wohlhabenden Handelsstadt, war aber auch aufgrund der strategischen Lage und politschen Bedeutung mehrfach von Frankreich und Vorderösterreich bzw. Baden heiß umkämpft. Noch im 17. und 18. Jh. war Breisach eine der bedeutendsten und stärksten Festungsstädte Europas. Dann wurde die Festung geschleift und 1793 die Stadt durch französisches Bombardement vernichtet. Nochmals zerstört wurde Breisach 1945 - zu 85%.
Am 9. Juli 1950 fand in Breisach eine erste Europa-Abstimmung statt. Auf dem Münsterplatz erinnern Tafeln und eine Skulptur daran. Europa bricht auf, den Stier reitend und mit badischem Dreieckkörper. Schon eher gut. IUnd was wäre Europa ohne die Griechen.
sehenswerte Innenstadt
Sie besteht aus der [A] Amtsgericht
[E] Eckartsberg - Aussichtspunkt
[R] Rathaus
[M] Marktplatz
[S] Stadthalle
[1] Wasser- und Schiffahrtsamt, Anlegestelle
[2] Münster St. Stephan (12./ 14. Jh.), romanisch-gotisch, mit berühmten Hochaltar (1526) eines unberühmten Künstlers H.L und wiederentdeckten Freskenzyklus von Martin Schongauer (1489 - 1491).
[3] Hagenbachturm. In diesem einstigen Gefängnis war 1474 der burgundische Landvogt H. einige Wochen in Haft.
[4] Radbrunnenturm mit Radbrunnen in der Radbrunnenallee: Der Trinkwasser-Brunnen (ab1198, 41 m tief) mit Tretrad, wurde mit dem Turm überbaut, der auch als Rathaus und Gefängnis mit Folterzimmer genutzt wurde.[5] Kapftor (12. Jh.?), um 1900 als Arrest, heute als Wohnsitz mit hochherrschaftlichem Ausblick genutzt
[6] Rheintor (1687) am Schwanenteich, erbaut durch Festungsbaumeister Jacques de Tarade zum Schutz der Rheinbrücke. Die Westfassade weist reichen Figurenschmuck auf;Rheintor-Museum
[7] Tullaturm (1874). An dieser Stelle stand im 12. bis 18.Jh. das Breisacher Schloss - am Schlossplatz.
[8] Kupfertor (1641/43), Teil der Festungsanlage, 1703 schwer zerstört, 1844 vereinfacht wieder aufgebaut, heute Logie zweier Breisacher Narrengruppen, davor der Gauklerbrunnen (1978) von Helmut Lutz
[9] Gutgesellentor (1402) mit Narrenstube
sektiert
Die ehemalige Rentmeisterei (1632) ist heute Verkaufs- und Probierstube des Weingute Gebr. Müller. Bedeutend auch die Sektkellerei Geldermann und die Sektgalerie Schloss Munzingen
weitsichtig
Eckartsberg. Über den Treppenaufstieg gelangt man auf die Terrasse mit Ausblick auf den Kaiserstuhl. Schwarzwald und Vogesen. Allerdings nicht bei Nebel, der die Optik stark verkürzt. Aber dann sieht man eben andere Dinge deutlicher. Und man lernt endlich lyrische Texte zu lesen. Also mehr ails lohnenswert.
persönlich
Johann Gottfried Tulla (1770- 18828), Bändiger des wilden Rheins
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