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Weinsberg ist eine Stadt mit rund 11.300 EW am Eingang des nach ihr benannten, von der Sulm und ihren Zuflüssen gebildeten Weinsberger Tales zwischen Neckar und den Löwensteiner Bergen
Weinsberg für seinen Weinbau bekannt, der vielleicht sogar durch die Römer mitgebracht wurde und jedenfalls immer noch eine wichtige Rolle spielt.

ortsgeschichtlich

Erste uns bekannte Siedler auf Weinsberger Gebiet waren die Römer. An einer Römerstraße wurde unterhalb des späteren Burgberges zwischen 148 und 161 n. Chr. ein römischer Gutshof (villa rustica) errichtet, der bis zur Zerstörung durch Alamannen 234 oder 259/260 bestand. Das Römerbad wurde 1906 ausgegrabent, weitere Teile des Gutshofes 1977.

778 wurde die Gegend um Weinsberg als "Sulmanachgowe" (Sulmgau) in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen an das Kloster Lorsch erstmals erwähnt.

1000 etwa wurde die Burg Weinsberg als Reichsburg errichtet.
1140 wurde die Burg erobert und seitdem "Weibertreu" genannt.
Um 1200 wurde Weinsberg als Stadt gegründet. Die Burgherren aus Lindach nannten sich bald nach ihrem neuen Sitz "von Weinsberg" und verwalteten die Burg bis 1450 als Reichslehen.
1237 bis 1440 war Weinsberg (zur Hälfte) Reichsstadt.

1241 wurde Weinsberg erstmal als Stadt in einem staufischen Einkünfteverzeichnis erwähnt. Derzeit besaß Weinsberg bereits eine Stadtmauer.

1504 eroberte Herzog Ulrich von Württemberg im Landshuter Erbfolgekrieg die Burg.
1512 wurde mit dem Uracher Vertrag zwischen der Kurpfalz und Württemberg Weinsberg offiziell württembergisch.
1525 Weinsberger Blut-Ostern, Burg und Stadt wurden von aufständischen Bauern eingenommen, Burg geplündert und ruiniert, Amtmann und Helfer getötet. Der Schwäbische Bund reagierte, ließ Weinsberg niederbrennen und entzog alle städtischen Freiheiten.
1553 erhielt Weinsburg ein neues württembergisches Stadtrecht von Herzog Christoph.

sehenswerte Innenstadt

Reste der Stadtmauer (frühes 13. Jh.) aus Buckelquadern. Wolfsturm, Diebsturm (Geisterturm) und der Wachturm (Küh-, auch Säuturm) sind noch erhalten. Vom Wolfsturm in der Nordwestecke der Stadtbefestigung gleich bei der Kirche blieb nur der Turmstumpf.

[M] Marktplatz mit Weibertreu-Denkmal
[R] Rathaus

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Weinsberg

[1] Johanniskirche (Baugeginn um 1200)
[2] ehem. Mesnerei bzw. Teutsche Schul (1541 ersterswähnt), ehem. Mädchenschule (1807)
[3] Pfründnerhaus
[4] ehem. herrschaftliche Kelter (vor 1525), dreimal ausgebrannt und wieder aufgebaut, heute mit Musikschule, Michael-Beheim-Saal, Vinothek im Gewölbekeller > Seufferheldplatz
[5] Kernerhaus (1822), einst Wohnhaus und Zentrum der Schwäbischen Dichterschule, Treff für Dichter aus aller Welt.
[6] St. Josef und Alexanderhäuschen


weiterhin:

Die Burgruine Weibertreu, 1140 von König Konrad III. im Kampf gegen die Welfen gewonnen, 1525 im Bauernkrieg von Bauern unter Bauernjörg mitsamt dem Ort völlig zerstört.

museal
natürlich

Weinberge beidseits der Sulm, der Breitenauer See und im Südosten die Löwensteiner Berge und der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald bilden eine abwechlungsreiche Landschaft, erlebbar auf zahlreichen Wander- und Radwegen.

event

- Weinsberger Wein- und Rosentage am Burgberg (?)
- Weibertreu-Herbst (Herbstfest), an einem Wochenende im September/Oktober am Festplatz
- Weibertreu-Festspiele alle zwei Jahre im Sommer auf der Burgruine Weibertreu

weibertreu

Gottfried August Bürgers über "Die Weiber von Weinsberg": ... Kömmt mir einmal das Freien ein / So werde ich eins aus Weinsberg frein.

Ein Bericht der Kölner Königschronik vermeldet: Nach Eroberung der Burg Weinsberg im Jahr 1140 wurde den Frauen auf der Burg freier Abzug gewährt unter Mitnahme von dem, was jede tragen könne. Sie trugen ihre zum Tode verurteilten Männer, denen sie so das Leben retteten, da der König sich an sein Wort hielt. Die Frauen wurden als Treue Weiber bekannt. Die Burg, wenngleich inzwischen Ruine, heißt seitdem Weibertreu.
persönlich

Von 1819 bis zu seinem Tod 1862 lebte der Dichter und Arzt Justinus Kerner in Weinsberg. In seinem 1822 erbauten Haus, dem Kernerhaus, trafen sich oft mit ihm befreundete Dichter wie Ludwig Uhland, Gustav Schwab und Nikolaus Lenau und bescherten Weinsberg so den Ruf, ein "schwäbisches Weimar" zu sein. Auch in der Heimat- und Denkmalpflege war Kerner tätig; er verhinderte den weiteren Abbruch der Burgruine, die im Laufe der Jahrhunderte verfallen und von den Weinsbergern als billige Steinquelle genutzt worden war. Für die weitere Instandhaltung der Burg gründete Kerner zusammen mit 142 Weinsberger Frauen den Frauenverein Weinsberg, der 1824 vom württembergischen König Wilhelm I. mit der Burgruine belehnt wurde und sie noch heute besitzt.
Nach Kerner ist die hier gezüchtete muskattönige Kernerrebe benannt.

Stadtteile/Eingemeindung

Gellmersbach, Grantschen, Wimmental