foto © Rainer Sturm / pixelio.de - berühmtes Vitra-Museum in Weil am Rhein

Weil am Rhein ist eine Große Kreisstadt mit rund 29.100 EW (2012) im südwestlichsten Eck Deutschlands am Übergang nach Uningue/Frankreich und Basel/Schweiz

ortsgeschichtlich

786 wurde Weil erstmals urkundlich genannt, und zwar als "Willa" anlässlich einer Schenkung an das Kloster St. Gallen. In jener Zeit waren weitere umliegende Ländereien bereits in klösterlichen Besitz. Das Basler Domstift besaß hier ebenfalls Land. Der in (Alt-)Weil eingerichtete Domhof war eine Sammelstelle für kirchliche Abgaben und Ort der Gerichtsbarkeit. Was sich heute so traulich gibt, war sicher kein Volksfestplatz.

1361 bzw. 1368 kam Weil an die Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg.
1503 kam Weil an die Markgrafschaft Baden, 1809 zum Oberamt Lörrach.

Der Ort Weil blieb lange Zeit landwirtschaftlich geprägt, wobei der Weinbau schon bedeutend war. Im Zuge der Industrialisierung wurde Weil vor allem durch seine signifikante Verkehrslage bedeutend. Mit der Ansiedlung der Bahn und der Entstehung des Rangierbahnhofs Basel-Weil (1913) stieg der Güter- und Warenverkehr und die Beschäftigung. Bahn-und Zollarbeiter wohnten bevorzugt an der Leopoldshöhe. Es entstanden neue Siedlungen wie die Gartenstadt. Weil wuchs im 19. Jh. mit seinen damaligen Ortsteilen Friedlingen, Leopoldshöhe und Otterbach zum Industriestandort, Verkehrsknotenpunkt und zur Stadt.

1929 wurde Weil zur Stadt mit dem Namen "Weil am Rhein“ ernannt.

1934 entstand der Rheinhafen. Weiterhin verband ein Kanal den Güterbahnbereich und Rhein.
1972 erfolgte die Erhebung von Weil am Rhein zur Großen Kreisstadt.

sehenswerte Innenstadt

Dies ist eine eigen- und artig gegliederte Stadt, die mehr ihre Mitte findet, dafür aber kräftig schlägt. Auch die zahlreichen übergroßen Designer-Stühle weisen kein Ballungszentrum auf. Artig verteilt sind sie. Überraschend vielfältig zeigt sich prägnant moderne Architektur, mit dem Vitra Campus als Kulminationspunkt.

[B] Bahnhof, umfänglicher Güterverkehr
[H] Hauptstraße
[M] Marktplatz
[m] Vitra Design Museums (1989, Architekt: Frank O. Gehry) ist eines der weltweit führenden Museen für Design
[R] Rathaus am Rathausplatz
[V] Vitra Campus. Die Möbelfabrik Vitra wurde hier 1950 gegründet. Rund geht es in der neuen Produktionshalle auf dem Campus (2010), Architekten Herzog & de Meuron. Mehr als einen Blick wert ist nicht nur das Feuerwehrhaus. Innen wie äußerlich inspiriert das VitraHaus. Zeit und Besichtigungszeiten sind empfohlen.

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Weil am Rhein

[1] Altweiler Kirche (Domhof, Neubau 1569) am Lindenplatz im alten Altweil mit Galerie im Stapflehaus und Museum am Bläsiring

[2] Hadid-Pavillon, erbaut anlässlich der hier ausgerichteten Landesgartenschau "Grün 99“, Entwurf Zaha Hadid
[3] Drei-Länder-Garten mit Eislaufhalle und weiteren Sportanlagen und Spielplätzen, Nachhalt der Landesgartenschau
[4] Schlaichturm
[5] Kirche Peter und Paul
[6] Humboldthalle
[7] VHS
[8] Feuerwehrhaus (1993), Architektin: Zaha Hadid, Irak
[9] Laublinpark

weiterhin:
Dreiländerbrücke. Die weltweit längste frei tragende Fußgänger- und Radfahrerbrücke ist 248 m lang und verbindet die Partnerstädte Weil am Rhein und Huningue (Frankreich)

natürlich

1999 war Weil am Rhein Gastgeber der Landesgartenschau Baden-Württemberg.
Im Osten von Altweil baut sich das erhebende Panorama der Tüllinger Berge auf, an desssen sonnigen Hängen Weinbau betrieben wird.

event

Buurefasnet - die Bauernfasnacht am rheinischen Weil mit Narren und närrischen Zuschauern

Ortsteile/Eingemeindung
Stadtteile von Weil am Rhein

Altweil (786 erwähnt), am Tüllinger Berges
Leopoldshöhe, eine relativ junge Ortschaft.
Otterbach, 1930/34 entstanden, Grenzübergang nach Basel

Friedlingen, 1702 ausgelöscht, im 19. Jh. wiederbelebt
Haltingen, 764 als Haholtinga, Winzerdorf
Märkt. 1975 eingemeindetes Dörfchen
Ötlingen, 1064 ukundlich, 1971 eingemeindes Winzerdorf