Fritzlar, Dom- und Kaiserstadt

Fritzlar, hier kann man sich kaum satt sehen.

fotos © galerie / fotobee.de - Fritzlar, Markt mit Rolandsbrunnen vor schmalem Rathaus

Stadt mit rund 14.500 EW (2008) auf 88,78 km² in 220 m ü.NN.

ortsgeschichtlich

730 Gründung als Marktstadt am Schnittpunkt wichtiger Straßen. Durch Karl den Großen mit einer Pfalzanlage versehen, wurde Fritzlar zu einem bevorzugten Aufenthaltsort der deutschen Könige und Kaiser.
919 wurde Sachsenherzog Heinrich in Fritzlar zum König gekrönt.
1157 bestanden wahrscheinlich bereits Stadtrechte (Wappen).

Die Stadt entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum in Nordhessen. Der 30jährige und 7jährigen Krieg bewirkten einen nachhaltigen Verlust an Wohlstand und Bedeutung.
Immerhin bestand dann im neuen Kurfürstentums Hessen ein Fürstentum Fritzlar. 1866 wurde Hessen und somit auch Fritzlar preußisch.

Bei schwacher Industriealisierung war die seit 1867 bestehende Garnison wrtschaftlich bedeutsam.

sehenswerte Innenstadt

Fritzlar ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte in Deutschland mit kunsthistorischen Bauwerken, uraltem Pflaster, mittelalterlichen Gassen im kaum veränderten Stadtbild! Rund 450 Fachwerkbauten blieben erhalten, die eher rheinische als hessische Merkmale aufweisen. Fritzlar war lang währende Exklave der Erzbischöfe von Mainz.

[M] Marktplatz mit Rolandsbrunnen (1564)
[R] Rathaus am großen Dr.-Jestädt-Platz, Fachwerk im OG 1441, 1964 in seiner ursprüngliche Form wieder hergestellt.
[G] Grauer Turm. Die Stadtmauer (Mitte 12.Jh.?) ist noch fast vollständig und mit vielen Türmen erhalten. Zerströrungen gab es 1232. Danach wurde der südöstliche Mauerabschnitt zum Teil nach Westen(!) verschoben. Der Viereckturm (Frauenturm) wurde im 14. Jh, die Vorburg im 15. Jh. errichtet. Die Stadttore wurden im 19. Jh. abgetragen.

Stiftskirche St.Petri[1] Stiftskirche St.Petri, Dom (11./14.Jh.) als dreischiffige spätromanische Basilika mit Vorhalle, dem sogenannten Paradies (romanisch/gotisch) erbaut. Drei Krypten, darin das Grab des heiligen Wigbert, des Gründers von Fritzlar. Oder war es vielmehr derh. Bonifatius?
romanisches Altarkreuz, romanische Figuren, gotisches Vesperbild, Sakramentshäuschen, Wandmalereien.
Vor der Kirche ein Denkmal für den geheiligten Bonifatius.

723 soll Bonifatius die heilige Donareiche der Chatten bei Geismar gefällt haben, um ausgerechnet aus diesem Material dem Heiligen Petrus eine Kirche zu weihen. Wo bleibt denn nun euer Gott Donar, soll er gefragt haben. Das erinnert sehr an die Frage an den gekreutigten Jesus: Wo bleibt er denn, dein Gott? Angeblich haben die Chatten danach in der Kirche "gefeiert".


Fritzlar, sehenswerte Innenstadt

[2] Ursulinenkloster (14.Jh.) einschiffig schlichter Gewölbebau
[3] Hochzeitshaus (um 1585), Heimatmuseum, unter anderem mittelalterliche Keramik
[4] Spitzenhäuschen, verschieferter Vorbau am ältesten Fachwerkhaus der Stadt
[5] Seibel'sches Haus am Markt 20 (2. Hälfte 15. Jh.), Spätgotik, viergeschossiges Ständer-Fachwerkhaus, vorkragender Giebel, EG "marktgerecht" verändert, Fachwerk im Dachbereich verblendet.
[6] Kurie - ehemaliges Wohnhaus der Chorherren einer Stiftskirche, 1410 massiv erbaut, Staffelgiebel


[7] Fachwerkgruppe an östlicher Marktseite - Kaufhäuschen? In der hier nach Norden verlaufende Kasseler Straße sind auch einige beachtenswerte gotische Giebelhäuser zu sehen.
[8] Stadtkirche
[9] Minoritenkirche: zweischiffige gotische Hallenkirche (frühes 14. Jh.)
[10] Deutschordenshaus

weiter östlich:
Fraumünsterkirche mit Wandmalereien aus der Zeit um 1300.

event

Mittelalterlicher Markt mit Ritterturnier alle zwei Jahre im August

Stadtteile/Eingemeindung

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