Lütow

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fotos © schuldes / fotobee.de - Kliff an der Südspitze der Halbinsel Gnitz, am Weißen Berg

Gemeinde mit rund 400 EW (2012) auf der Halbinsel Gnitz zwischen Achterwasser und Krumminer Wiek südlich von Zinnowitz

NSG Südspitze Gnitz

Seit November 1990 besteht Naturschutz dieses Küstenabschnittes der Insel Usedom am Achterwasser mit einem Moränenkliff sowie zugehörendem Höftland mit Erlenbruchwäldern und Weiderasen.

Naturschutzgebiet Gnitz

Die Entwicklung des Gnitz begann in der Weichseleiszeit, also vor rund 10.000 Jahren. Mit dem Abschmelzen des Inlandgletschers in mehreren Etappen bildeten sich unterschiedlich gestufte Endmoränenlagen heraus. Der 32 m hohe Weiße Berg stellt eine solche Erhöhung in der Gnitzer Eiskerbe dar.
Der Gnitz wurde lange als Acker, ab dem 19. Jh. vielmehr als Weideland genutzt. Von der Hudelandschaft zeugen heute noch Wacholdersträucher und einzelne alte Kiefern. Seit 1993 werden die unter Naturschutz gestellten Flächen extensiv beweidet und gemäht.


Gemeines Katzenpfötchen und Pirole passen hier gut zusammen in einem Gebiet, in dem Hunde an der Leine zu führen sind und das nicht mit Kraftfahrzeugen befahren werden darf.

Der Ort Lütow

im südlichen Teil der Halbinsel Gnitz. Die erste urkundliche Erwähnung ist datiert auf den 9. April 1396. Aus dem Jahre 1858 ist überliefert, dass Lütow aus acht Kossätenhöfen und fünf Büdnerstellen bestand.
In der Nähe des Ortes befindet sich ein großer Camping- und Zeltplatz.

Wer nicht weiß wie es weiter geht: Der Ausblick vom Weißen Berg (32m) schafft Orientierung.

Sehenswertes und Markantes im Ortszentrum von Lütow

Megalith Ganggrab der Jungsteinzeit (um 3000. v.d.Z.;
Im pommerschen Raum stellt das Ganggrab von Lütow Netzelkow ein jüngeres Beispiel der Megalithtradition (mega lithos = altgriech.: „großer Stein") dar. Diese Anlagen wurden durch Menschen der sog. Trichterbecherkultur errichtet. Ein aus Steinplatten gebildeter Gang machte die eigentliche Grabkammer von Osten zugänglich. Ausgrabungen im Jahre 1936 lieferten Funde, darunter mehr als 20 Keramikgefäße, 11 Flintbeile, 10 Flintmeißel, 110 Flintklingen und Bernsteinschmuck.


Seit vielen Jahren verfügt der Ort über eine eigene Schwimmhalle.
Eine Reihe von neuerbauten Ferienhäusern künden von einer touristischen Entwicklung. Der Ort bietet vielerlei Möglichkeiten für Erholungssuchende.

Neuendorf

wurde bereits früh urkundlich erwähnt. Am 19. November 1367 wurde im Kloster Pudagla eine Urkunde für „Wedekin Lepel auf Neuendorf gesessen" ausgestellt. Das Dorf war ein Lehn-Rittergut.
wichtig: das ehemalige Herrenhaus

Erdölförderung auf Lütow/Usedom

Wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Ort durch den Fund und die Erschließung umfangreicher Lagerstätten von Erdöl und Erdgas. Auf dem Gelände des Förderbetriebes Lütow der GDF SUEZ E&P Deutschland GMBH wurde 1965 die erste von 24 Bohrungen fündig. 1966 begann die Förderung. Sämtliche Bohrungen sind tiefer als 2.300 Meter. Der Erdöl führende Speicher ist bis 80 Meter mächtig.
Förder- und Aufbereitungsanlagen wandelten das Gesicht der Halbinsel sehr schnell. Die "Pferdeköpfe" sind Teil dieser Anlagen. In geringen Mengen - 3.000 Tonnen Erdöl im Jahr 2011 - wird die Förderung noch betrieben.


Netzelkow

Dieser kleine Ort war stets eng verbunden mit Neuendorf. Netzelkow war ein Lehn-Rittergut der Familie Lepel.
bemerkenswert: die Kulturscheune

Kirchglocken von Netzelkow

Marienkirche (15. Jh.), Backsteinbau ohne Glockenturm. Letzterer wurde bei einem Brand (1860) zerstört. Für die neben der Kirche aufgestellten Glocken ist auf einem Hinweisschild zu lesen:.

Liebe Besucher,
wir bitten Sie die Glocken der Kirche nicht zu läuten.
Die Glocken der Kirche in Netzelkow haben den Zweck, die Christen zum Gottesdienst zu rufen, sowie die Dorfbevölkerung vor Gefahren zu warnen und sollen aus diesem Grund nicht zum Spaß geläutet werden.


Insel Görmitz
Blick über die Uferzone bei Twelen zur kleinen Insel Görmitz im Achterwasser
Ortsteile/Eingemeindung

Görmitz, Lütow, Netzelkow, Neuendorf