Düren

Stadt Düren, Ortsteil Niederau, Wasserschloss Burgau

foto © Thoma Max Müller / pixelio.de - Wasserschloss Burgau, Niederau

Kreisstadt mit fast 93.000 EW (2003) auf 85 km² in 125 ü.NN. am Nordrand der Eifel;

ortsgeschichtlich

Bereits vor unserer Zeitrechnung bestand eine Burgsiedlung der Kelten (Durum = Burg), danach siedelten hier weitere germanische Stämme, bis Julius Cäsar sein Römisches Germanien errichtete. An wichtigen Versorgungswege hausten(?) die Römer bis ins 5. Jh. in ihrer Villa Duria. Diese Ortsbezeichnung ist erstmals für 747 in den Fränkischen Reichsannalen nachweisbar. Frankenkönig Pippin der Kleine besuchte im 8. Jh. öfter diese Ansiedlung. Unter seinem Sohn Karl der Große (der bestimmt eine riesige Mutter hatte) wurde "Durum" eine Königsburg (Pfalz) und wichtiger Marktort, der Anfang 13. Jh. Stadtrecht und eine Stadtmauer erhielt.

1543 brandschatzten kaiserliche Truppen Karl V. die Stadt (Konflikt mit Herzog von Jülich). 1642 zerschlug der Dreißigjährigen Krieg mehr als Dürens Stadttore. 1648 forderte die Pest viele Menschenleben, 1665 erneut. Die geschwächte Stadt wurde 1679 wieder teilweise zerstört. Zum Jahresende 1755 begann eine Erdbebenserie, die im Februar 1756 ihren Höhepunkt bei Dürenmit einem Erdbeben der Stärke 8 erreichte.
Deshalb haben noch heute aufgeklärte Menschen eine tiefe Sehnsuch nach dem Mittelalter.

Seit dem 15. Jh. entwickelte sich in Düren das Tuch- und Metallgewerbe, mit beginnendem 17. Jh. weiterhin die Papiererzeugung nachhaltig. Das weiche Wasser der Rur zog Papierfabriken geradezu an. 1812 gab es davon in Düren 17, auch zig Textilfabriken, ein Walzwerk, zwei Eisengießereien. Um 1900 galt Düren als eine der wohlhabendsten Städte Deutschlands und als zweitreichste in Preußen.
1944 wurde Düren durch einen Bombenangriff völlig zerstört und 3.000 Menschen kamen um.

Nach Kriegsende kehrte viele Dürener in ihre tote Stadt zurück und begannen scheinbar wider jede Vernunft und gegen Empfehlung der amerikanischen Besatzer mit dem Wiederaufbau. Im Juni 1945 zählte Düren wieder 3.800 Bürger.

erbauliche Innenstadt

Aus einem Ruinenfeld erstand das neue Düren im Sil der 1950er Jahre, der die Stadt bis heute unübersehbar prägt.

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Düren

[1] Annakirche. Ein 1501 entwendetes Kästchen enthielt (vielleicht) die Gebeine der Großmutter von Jesus aus der Mainzer Stiftskirche St. Stephan. Papst Julius II. nickte gnädig und die Martinskirche wurde seitdem Annakirche genannt. Und jährlich feiert man den Namenstag der Heiligen Anna und eine Woche lang die Annakirmes. Moral:: Klauen lohnt sich und wird auch verziehen, wenn es gottgefällig ist.

[2] Am Pletzerturm. Von der um 1200 errichteten Stadtmauer mit 12 Türme und 5 Stadttoren - Philippstor und Wirteltor im Norden, Kölntor im Osten, im Süden Obertor und im Westen das Holztor - gibt es noch Ruinenreste.

[3] Hoeschpark
[4] Museen an der Wallstraße

Stadtteile/Eingemeindung
Düren, Stadtteile

Stadtteil Niederau - Wasserschloss Burgau (Anf. 14. Jh.), zuerst als Lehen an Wilhelm von Burgau durch die Grafen von Heinsberg; 1944 zerstört, bis 1979 Ruine, 1998 umfassend zum Schmuckstück renoviert mit Schlosscafé, Trausaal und kulturellen Veranstaltungen; angrenzend der Burgauer Wald