Stendal - ein Zentrum der deutschen Backsteingotik

größte Altmarkstadt mit 43.000 EW (1985);

ortsgeschichtlich

1022 wurde Stendal erstmals urkundlich erwähnt.

Um 1160/65 gründete Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg, in seinem altsächsischen Dorf Stendal einen Markt mit Stadtrechten und befreite die Stendaler Bürger von jeglicher Zollverpflichtung nicht nur in fünf altmärkischen Burgbereichen, sondern auch in Brandenburg und Havelberg.

Bis 1306 wuchs Stendal mit drei weiteren Dörfern zusammen und schützte sich durch den Bau einer Stadtmauer. Auf Grund ihrer günstigen Lage an Handelsstraßen nach den norddeutschen Hafenstädten, nach Brandenburg, Magdeburg und Braunschweig sowie durch ihre Mitgliedschaft in der Hanse (1359-1518) erlangte diese bis 1530 größte Stadt der Mark Brandenburg durch Tuchmacherei und Zwischenhandel ihren stärksten wirtschaftlichen Aufschwung und ihren Höhepunkt in der architektonisch-künstlerischen Entwicklung. Dann redigierten die hohenzollernschen Landesherren bereits verbriefte Bürgerrechte (1488) und durch den Dreißigjährigen Krieg verarmte die Stadt völlig und verlor an Bedeutung.

Im 19. Jh. wurde Stendal Eisenbahnknotenpunkt, entwickelte sich zur Industriestadt, profitierte von der Industrialisierung aber nur wenig. Zwei Luftangriffe während des Zweiten Weltkrieges richteten geringe Schäden an.

sehenswerte historische Altstadt
Stendals Rathaus am Markt, dahinter St. MarienDie mittelalterliche Stadtbefestigung ovaler Form wurde zur Promenade umgestaltet.

[R] Rathaus (vorn im Bild): gotischer Backsteinbau, (1570/97), teils im Renaissancestil erneuert, später im Neurenaissancestil erweitert, Sitzungssaal mit Resten reicher Wandtäfelung (1462)
Vor der Gerichtslaube des spätgotischen Südostflügels mit seinem Staffelgiebel reckt der 1525 aufgestellte 7,8m hohe Roland sein 4,4m langes Schwert empor (seit 1974 Kopie)


Stendal, Stadtplan der  Sehenswürdigkeiten in der Altstadt[1] Marienkirche: dreischiffige spätgotische Hallenkirche, (1435/47) mit astronomische Uhr, spätgotische Innenausstattung, Hochaltar, Chorschränke, Chorgestühl, Kanzel, Orgel, Taufbecken.

An der Ostseite der Winckelmannplatz mit Denkmal
[2] Altmärkisches Museum: in den Klausurgebäuden des ehemaligen Katharinenkloster und seiner Kirche (spätes 15. Jh.), Ausstellungen zur Geschichte der Stadt und der Altmark.


Stendal - Tangermünder Stadttor

[3] Tangermünder Tor: beeindruckend, unten romanisch, oben gotisch, Pulverturm in Sichtweite

[4] Dom St. Nikolaus: dreischiffige gotische Hallenkirche, Sandsteinplastiken. Sehr reiche Innenausstattung, Glasfenster, Sandsteinfiguren der zwölf Apostel, geschnitztes Chorgestühl, Kanzel. An der Südseite Kreuzgang aus dem 13. Jh. sowie weitere Gebäude.
[5] St. Annen
[6] Pfarrkirche St. Petri (Ende 13. Jh.), die älteste Stendals
[7] Winckelmann-Museum:
in wiederaufgebautem zweigeschossigem Fachwerkhaus, Sammlung zu Leben und Werk des Kunsthistorikers Joachim Winckelmann, der hier 1717 geboren wurde.

[8] Uenglinger Tor (um 1450), ungewöhnlich reich gegliedert, eines der schönsten Backsteintore Norddeutschlands, bietet einen schönen Rundblick, Wahrzeichen der Stadt.
[9] Jakobikirche: dreischiffige spätgotische Hallenkirche, 14./15.Jh., Glasfenster aus derselben Zeit, Chorgestühl, Altar, Kanzel.


Kontraste in Stendals Hallstrasse

Besondere Kunstwerke birgt der spätgotische Dom St. Nikolaus - links: Buntglasfenster, Chorgestühl, Sandsteinfiguren, Reliefs);
Die 1311 bis 1477 erbaute St.-Jakobs-Kirche (Chorschranken mit Triumphkreuz, spätgot. Gestühl und Glasgemälde


Breite Straße in Stendal ist super

Ein Einkaufsbummel in gepflegter architektonischer Vielfalt entlang der Breiten Straße zwischen Altem Dorf und Sperlingsberg, quirligen Geschäften und einem der freundlichesten Kaufhäusern Europas - dem Uppstall - das hat schon was.

Schöne Fachwerkhäuser findet man nicht nur in der Hallstraße


ruhig
event
persönlich
Winkelmann-Denkmal

1717 wurde hier Johann Joachim Winckelmann geboren, der Begrüder der modernen Archäologie und Kunstwissenschaft. Ein Bronzedenkmal (1859) auf dem Winckelmannplatz erinnert an ihn. Der französische Schriftsteller Marie Henri Beyle (1783 bis 1842) bewunderte ihn und nannte sich deswegen Stendhal.


Stadtteile/Eingemeindung

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