Tönning

Tönning, historischer Hafen © fotobee

Tönning, historischer Hafen


Hafenstädtchen mit rund 5.000 EW (2012) im Südosten der Halbinsel Eiderstedt an der Eidermündung

ortsgeschichtlich

1187 wurde Tönning erstmals als "Tunnighen hæret" urkundlich erwähnt.

Schwimmendes Schlossmodel in der Waschkuhle

1581/83 ließ der Gottorfer Herzog Adolf ein Schloss von Schleswig-Holstein-Gottorf 1581 bis 1583 durch den Staller Caspar Hoyer errichten. Und er nutzte Tönning als Nebenresidenz. Das Schloss bestand bis 1735, erhalten ist noch ein Großteil des Grabens. Im südlichen Bereich des Schlossgartens befindet sich die "Waschkuhle".

Das Schloss könnte tatsächlich das weitaus schönste in den Herzogtümern gewesen sein. Vielleicht wurde es gerade deshalb 1735 auf Befehl des dänischen Königs Friedrich IV. abgerissen.
Reliefs, Beischlag des Schlosses von Tönning

Sandstein-Skulpturen von 1682 und 1687 sind als letzte noch vorhandenen Schmuckelemente des ehemaligen herzoglichen Schlosses seit 2003 im Schlossgarten präsentiert.
Die Standbilder stellen die antiken Götter Venus und Merkur im Stile des selten gewordenen niederdeutschen Frühbarocks dar.

1590 erhielt der Ort das Stadtrecht durch Herzog Johann Adolph verliehen. Damit ist Tönning nach Garding die zweiälteste Stadt Nordfrieslands.
Ab etwa 1630 war die Stadt ständiger Tagungsplatz der Eiderstedter Landesversammlung. Niederländische Einwanderer brachten viel Erfahrung in Land- und Wasserwirtschaft nach Eiderstedt. Der Bau des Hafens (1613) und Ausbau der Wasserwege mit niederländischer Hilfe brachte starke wirtschaftliche Impulse. 1624 fuhren 54 Schiffe unter Tönninger Flagge.

Die Blütezeit Tönnings endete mit dem Dreißigjährigen Krieg.
Tönning entwickelte sich inzwischen zum erholsamen Bade- und Luftkurort.

sehenswerte Innenstadt

Über die Rinne zum Markt mit Laurentiuskirche gesehen

[B] Bahnhof

[R] Rathaus
[M] Marktplatz, umgeben von malerischen Bürgerhäusern
[m] Heimatmuseum im ehemaligen Packhaus am Hafen


Sehenswertes und Markantes in Tönning

[1] Laurentiuskirche, Romanik
[2] Bücherei
[3] Schlosspark
[4] Schlossreste, Nationalparkverwaltung > Schlossgarten
[5] Torfhafen


Schifferhaus Tönning

[6] Schifferhaus > Am Hafen (1624/25) als Gasthaus für Fahrensleute erbaut.
- 1713 nahm hier der schwedische General Stenbock sein Hauptquartier.
- 1799 verlegte Hinrich Brarens seine Navigationsschule in das Schifferhaus.
- 1808 wurde das Gebäude erweitert und umgebaut, erhielt Dachreiter mit Uhr und Glocke.
- 1878 erwarb der spätere Werftbesitzer William Schlömer das Gebäude
- 1926 bis zum Verbot 1933 nahm die Freimaurerloge "Eidora zum Schwane" hier Quartier.
- 1933 wurde das Haus von der NSDAP genutzt
- 1945 wurde das Schifferhaus Sitz des Entnazifizierungs-Hauptausschusses.
- 1965 kaufte der Südschleswigsche Verein das Haus, nutzte es seit 1972 als Schullandheim.


[7] langes Packhaus, Handkran > Am Eiderdeich [8] Krabben- und Fischhandel, Krabbenkutter [9] Eiderkaje Hafenanleger

natürlich

Blick über das Katinger Naturschutzgebiet

 


Katingsiel 14
NSG Grüne Insel mit Eiderwatt

persönlich

- Friedrich von Esmarch, Chirurg (1823/1908), Denkmal im Park
- Sir Ferdinand Freiherr von Mueller, geboren 1825 Rostock, lebte 1835/46 in Tönning und starb als Australiens bekanntester Botaniker 1896 Melbourne. Er erstellte die botanische Erstbeschreibung der Macadamia, benannte sie nach einem Freund und wies auf die Nutzbarkeit der Nuss hin.

Ortsteile/Eingemeindung

Kating, Katingsiel, Olversum und Tönning