Rudolstadt - charmanter Schimmer

Rudolstadt © Val Thoermer

Blick über Rudolstadt

Stadt mit rund 25.000 EW (2008), 31.000 EW (um 2004) auf 55,83 km² im Saaletal;

ortsgeschichtlich

776 wurde die Ortschaft als Schenkung Karls des Großen erstmals urkundlich erwähnt.
Um 1300 begann die planmäßige Anlage zur Stadt.
1326 erhult Rudolstadt schließlich Stadtrecht
1340 gelangte Rudolstadt in den Besitz der Grafen von Schwarzburg, die ab 1571 auch in R. residierten.
Mit Erhebung der Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt in den Reichsfürstenstand (1710) wurde Rudolstadt Residenzstadt des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt und die Heidecksburg entsprechend repräsentativ verändert. Die Fürsten wollten aus Rudolstadt ein kleines Weimar schaffen. Zugleich wurde die Stadt zwischen Schloss und der unterhalb liegenden Altstadt klassizistisch erweitert (Schillerstraße).

Die Entwicklung Entwicklung der Stadt verlief recht zögerlich. Der hiesige Adel war an einer Ausbreitung von Handel und Gewerbe, der den freien Bürgersinn wirtschaftlich stärkte, kaum interessiert und blockierte permanent. So blieb Rudolstadt bis weit in das 18. Jh. hinein ein bescheidenes Ackerbürgerstädtchen, erweckt auch heute noch zuweilen diesen Eindruck.

1736 wurde immerhin eine Fayencefabrik gegründet, 1762 die Volkstedter Porzellanmanufaktur, einige weitere Unternehmen kamen hinzu, aber dann stockte die Entwicklung wieder bis in Mitte 19. Jh.. Länger war die Industrialisierung nicht aufzuhalten.

sehenswert historischer Stadtkern
Rudolstadt, Stadtplan der Sehenswürdigkeiten der Innenstadt

[R] Altes Rathaus, Renaissance
[T] Theater
[1] Lengefeld'sches Haus: Renaissance, elegante Portale. Hier begegnete Schiller erstmals seiner Frau Charlotte und traf 1788 auch erstmals Goethe. Es gibt in der Altstadt noch weitere Renaissance-Wohnhäuser, zum Beispiel den Heienhof.


img src="rudolstadt_f17113706.jpg" alt="Rudolstadt, Schloss Heidecksburg" height="144" width="180" />

[2] Schloss Heidecksburg, Wahrzeichen der Stadt, erhebt sich mit einer schlichten, aber repräsentativen Fassade auf einer Zechsteinscholle hoch über der Stadt.
Die barocke Dreiflügelanlage mit Turm, reichlich rokoko ausgestattet, zählt zu den schönsten Schlössern Deutschlands.
Der Umbau der Burg zur repräsentativen Residenz der Fürsten on Schwarzburg-Rudolstadt erfolgte ab 1710.


Nach einem Brand 1735 wurde mit dem Bau des Schlosses begonnen, wobei Reste des alten Schlosses im Renaissancestil mit einbezogen wurden. Schlurft man im Winter vom Süd- in den Nordflügel, wird klar, weshalb damals halbjährlich umquartiert wurde.
heute:
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg - Schwarzburgische Geschichte, Waffensammlung im Schwarzburger Zeughaus; Schlosspark mit Horentempel und Schallhaus (barocker Musikpavillon).

[3] Schloss Ludwigsburg: barocke Dreiflügelanlage in der Altstadt, Festsaal im Stil des Rokoko ausgestattet.
[4] Stadtkirche St. Andreas: im wesentlichen Renaissance mit gotischen Elementen, im 17. Jh. umgebaut.
[5] Volkskundemuseum Thüringer Bauernhäuser im Heinrich-Heine-Park, Große Wiese 2. Es ist das älteste Freilichtmuseum in Deutschland. 1914 wurden zwei alte typisch Thüringer Fachwerk-Bauemhäuser der Umgebung (Birkenheide und Unterhasel) abgebrochen und im Park am rechten Saaleufer wieder aufgebaut. Hilfreich die Dorfapotheke, vielleicht.

weiterhin: SAALEMAXX

persönlich

Schiller und Goethe trafen sich im September 1788 im Elternhaus seiner späteren Frau von Charlotte v. Lengefeld, die Schiller 1790 heiratete. Eine bescheidene Gedenkstätte besteht im Gartenhaus in der Schillerstraße Nr. 25
Eine Glockengießerei in der Nähe der Stadt, die heute nicht mehr besteht, soll Schiller zu seinem Lied von der Glocke angeregt haben. Kling und Klong - Doppelgong.

Stadtteile/Eingemeindung
Lage der Orte im Stadtgebiet von Rudolstadt

Ammelstädt, Cumbach, Groschwitz, Eichfeld, Lichstedt, Pflanzwirbach, Rudolstadt, Schwarza, Unterpreilipp, Volkstedt


Vase Aeltesten Volkstedter Porzellanmanufaktur 1762 - made in GDR

Die Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur 1762 produzierte auch zur DDR-Zeit hochwertig Eigenes. Als älteste noch produzierende Porzellanfabrik Thüringens kam sie zur Selmann-Gruppe (Weiden) und wurde 2007 zur gläsernen Manufaktur ausgebaut.


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