Saalfeld / Saale

Saalfeld, Blick über die Saale zu Schloss Kitzerstein Feengrotten © Andrea Seemann

alte Bergbaustadt mit 34.000 EW (1980) auf 48,75 km² in einem verkehrsgünstigen weiten Talkessel der Saale, 4 km südlich vom Kulm (481m)


ortsgeschichtlich

899 wurde Saalfeld erstmals als Sitz eines Königshofes erwähnt.
Als im Jahr 1071 ein Benediktinerkloster gegründet wurde, nahm der Ort einen schnellen Aufstieg, wahrscheinlich begünstigt durch den Abbau von Silber und Kupfererzen.

1180 erhielt Saalfeld/Saale die Stadtrechte verliehen, oder 1208 oder 1313?
1222 erstmals(?) ukundlich genannt;

Im 16. Jh. wurde die Stadt durch ihre Schnitzerwerkstätten berühmt. Werke aus jener Zeit stehen heute noch in den Kirchen vieler Gemeinden der Umgebung.
Dennoch tümpelte die Entwicklung dahin. Die Grubenbaue des ehemaligen Bergwerkes Jeremiasglück wurden bereits Ende 17. Jh. aufgegeben - daraus wurde ein Glücksfall.

Bis 1873 war S. eine kleine, wohlhabende Landstadt mit 6.400 EW. Die Wandlung zur mittleren Industriestadt erfolgte mit Ausbau des Bahnnetzes und durch günstige Verkehrslage.

Saalfeld profitierte von der allgemeinen Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jh. und konnte dennoch den historischen Kern bewahren. Man findet hier Bauten aus den verschiedensten kunstgeschichtlichen Epochen.

sehenswerte Innenstadt
Saalfeld, Saaltor

Der historische Altstadtkern weist einige bemerkenswerte Bürgerhäuser der Renaissance auf.

Er ist sichtbar von der alten Stadtmauer umfasst, die Stadttortürme sind noch erhalten:
[B] Blankenburger Tor, Darrtor (Markttor), [S] Saaltor (Engelstor), [O] Oberes Tor


Saalfeld Rathaus © Andrea Seemann

[M] Markt, tolles Ensemble aus Läden, Leden, Gasthäusern
[m] Stadtmuseum im ehemaligen Franziskanerkloster (13. bis 18. Jh.), Festsaal mit Stukkaturen aus der Zeit um 1730

[R] Rathaus (1517), Gotik, verändert zur Zeit der Renaissance
[Z] zum Bahnhof


Saalfeld Stadtplan der Sehenswürdigkeiten im Altstadtkern

[1] Apotheke im Wohnturm (um 1180), Romanik, nach einem Brand 1880 stilvoll erneuert
[2] Stadtkirche St. Johannis (1390/1520), spätgotische Hallenkirche, reiche Bauplastik, schöne Innenausstattung, Figur Johannes der Täufer (um 1500), geschaffen von einem Schüler Tilman Riemenschneiders
[3] Gasthaus "Das Loch"
[4] Hiltmannsches Haus
[5] Alte Münze bzw. Altes Schloss
[6] Höhnsches Haus


Saalfeld, Blankenburger Tor © Andrea Seemann

[7] Residenzschloss mit Schlosspark, barocke Anlage der Fürsten von Sachsen-Coburg-Saalfeld, von 1676 bis 1720 erbaut, Stuckdekoration und Deckengemälde, heute Landratsamt. In der Gertrudiskirche beim Schloss befindet sich ein bemerkenswerter gotischer Schnitzaltar.

[8] Schlösschen Kitzerstein

[9] Hoher Schwärm: Wahrzeichen der Stadt, Ruine eines Kastells (um 1310?), mit vier Türmen, von denen zwei noch teilweise erhalten sind.
Nebenan das barocke Schloss Kitzerstein (15./16. Jh.)


Saalfelder Feengrotte
Saalfeld Feengrotten © Andrea Seemann

1911 entdeckt in den Abbaustollen eines Alaunschiefer-Bergwerkes, das Ende 17. Jh. geschlossen wurde. Eindringendes mineralreiches Wasser formierte eine farbig-imposante Tropfstein-Landschaft, die den Weg ins Guiness-Buch der Rekorde fand!


Stadtteile/Eingemeindung

Saalfeld, Alter Markt, Altsaalfeld, Arnsgereuth
Beulwitz mit Aue am Berg, Beulwitz, Crösten und Wöhlsdorf
Garnsdorf, Gorndorf, Graba, Köditz, Obernitz, Remschütz