Waldshut-Tiengen - von Tor zu TorKirche in Tiengen

foto1 © Axel Hoffmann- / pixelio.de Blick in die Kaiserstraße Waldshut; foto2 © rof / pixelio.de - Kirche in Tiengen

Waldshut-Tiengen ist eine Große Kreisstadt mit rund 22.700 EW (2008) zwischen Hochschwarzwald und Schweizer Alpen, wo die Wutach - mit den Wassern von Steina und Schlücht vermischt - den Hochrhein stärkt.

Nach den Römern siedelten sich hier Alemannen an. Es entstanden die zwei Dörfer Singeln und Stunzingen. Zuvor hinterließen Menschen der Jungsteinzeit nahe Spuren - Steinbeile in Breitenfeld.
Ende 9.Jh. bestand hier eine Kaiserpfalz.

chronologisches Waldshut

1254 gelangten die Habsburger in den Besitz des Südschwarzwaldes und bauten die bereits befestigte Stadt zum Behüter des Waldes aus - Waldshut.

1444 Besetzung durch die Armagnaken.
1469 Waldshut gehört zum Burgund Karls des Kühnen.
1492 verheerender Stadtbrand, 2/3 Zerstörung

1633 Waldshut wird durch die Schweden besetzt, 1634 und 1638 abermals
1639-48 unterliegt die Stadt französischer Gewalt.
1726 Große Feuersbrunst in Waldshut, der 44 Häuser zum Opfer fallen
1745 Belagerung der Stadt durch aufständische Salpeterer

1806 Waldshut kommt an das neugeschaffene Großherzogtum Baden.
1945 Besetzung der Stadt durch die Franzosen. Durch den selbstlosen Einsatz Waldshuter Bürger und kirchlicher Stellen wird die Evakuierung der Stadt und eines fünf km breiten Streifens entlang der Schweizer Grenze verhindert - wer wie was ???

sehenswertes Waldshut

Herzstück der bestens erhaltenen Altstadt ist die Kaiserstraße (früher Hauptstraße), von zwei markanten Toren flankiert, ehrwürdigen Bürgerhäusern (16./18. Jh.) mit teils opulenter Fassadenmalerei gesäumt und durchflossen vom Stadtbach.

Waldshut-Tiengen, Sehenswertes in Waldshut

[R] Rathaus - 1726, barock, BM Ferdinand Weitzenegger
[O] Oberes Tor [U] Unteres Tor [H] Hexenturm [L] Luginsland
[1] Bürger- und Zunfthaus, Renaissancesaal 3. Etage
[2] Königsfelder Hof, bis 1528 Amtshaus des Klosters K.
[3] Greiffenegg-Schlössle, Patrizierschloss
[4] Waldvogtei (vor 1610), 1775 viel Umbau (J. C. Bagnato)
[5] Kornhaus, 1726 nach Brand neu gebaut;
[6] Kaiserl. Posthalterei (1692), neu 1895/1956 Wirtshaus
[7] ehem. Spital (1411) mit Kapelle (1420?), Bürgerstiftung
[8] Haus (1738), für Dompropst Baron von Roll erbaut
[9] Alte Metzig, bis 1877 Schlachthaus, Museum


speziell Tiengen

72 - 282 war Tiengen Römersiedlung
858 erste urkundliche Erwähnung in Urkunden des Klosters Rheina
1112 Tiengen wird als ummauerte Marktsiedlung genannt, war damit Stadt.
1251 Das konstanzische Städtchen Tiengen wird durch den Grafen Heinrich von Lupfen (aus Stühlingen) verbrannt. Beim Wiederaufbau erste Erweiterung der Stadt.

1463 Besetzung der Stadt durch die Eidgenossen im Älteren Schweizer Krieg. Tiengen wird acht Jahre lang schaffhausisch.
1482 - 1687 Tiengen gehört den Grafen von Sulz und wird zur Hauptstadt des Klettgaus.
1499 Zerstörung durch die Schweizer im Jüngeren Schweizer Krieg. Beim Wiederaufbau abermalige Vergrößerung durch Anlage der äußeren Ringmauer.
1632 - 1648 Leiden der Stadt durch die Heere des Dreißigjährigen Krieges. Abermalige Zerstörung des Schlosses und Wiederaufbau.

sehenswertes Tiengen

Auffallend sind die schön bemalten Bürgerhäuser an der Hauptstraße und nicht nur da.<
[R] Rathaus 16. Jh., Fassade klassiz. (1827, Paul Fitschi)
[K] Kirchplatz mit barocker Kirche (1753/55, Peter Thumb) der Vorarlberger Bauschule
[S] Storchenturm (13. und 15. Jh.), Teile der ehem. Stadtmauer (13. Jh.)
[Ö] mittelalterliche Ölmühle, oberschlächtiges Wasserrad
[P] Patrizierhaus, als Pfarrhof 1650/1882, klassizist. Portal Wahrzeichen

Waldshut-Tiengen, Sehenswertes in Tiengen

[1] Altes Schloss, ehem. Wasserschloss, Wohnturm
[2] Neues Schloss der Grafen von Sulz, 1619 fertiggestellt
[3] Gasth. Zum Hirschen, Brand 1499, Neuaufb.spätgotisch
[4] Bürgerhaus Döbele-Schütz (1587),spätgotischer Erker
[5] Bürgerhaus Stocker, (16.Jh.),spätgotisch/renaissance
[6] Patrizierhaus (1568) ,spätgotisch
[7] Bürgerhaus Schnitzer (1503), historisches Sgraffito
[8] ehem. Fischerhaus (1552), ausgeprägte gotische Fenster
[9] Neue Rentei, im 18. Jh. Wohn- und Amtshausder Herrschaft Klettgau, 1825/98 Schule
[10] Alte Metzig - historisches Schlachthaus


museal

Klettgaumuseum im Schloss

kulturell
persönlich

Balthasar Hubmaier (1480/1528), ab 1521 Pfarrer in Waldshut. Kontakte zu Zwingli im nahen Zürich ließen ihn 1523 zur Reformation übertreten. Bald gewann er die Waldshuter mehrheitlich für die Lehre der Wiedertäufer. Unter Zwang - mit dem "Fuchsischen Vertrag" 1526 wurde die Stadt wieder katholisch und Hubmaier in Wien als Ketzer hingerichtet.

weitere Ortsteile
Lage einiger Orte im Stadtgebiet von Waldshut-Tiengen

1975 wurden die Städte Waldshut und Tengen mit den folgenden Dörfern bzw. selbständigen Gemeinden vereint:

Aichen-Gutenburg. Die Gutenburg (10.Jh.) ließ der Abt von St. Blasien aus militärtaktischen Erwägungen zerstören. Erhalten blieb eine Zehntscheuer (1708).

Breitenfeld
Detzeln (8. Jh. e.e. als Tazzilo), Kapelle 16.Jh.
Eschbach (1150 e.e.)

ehem. Gemeinde aus Gaiß (1266 e.e.), Waldkirch (858 e.e.) und Schmitzingen (1255 e.e.)

Gurtweil - im 8. Jh. fränkische Hofsiedlung anstelle eines römischem Gutshofs später Gerichtsort und Schloss
Indlekofen (1265 e.e.)
Krenkingen - Burganlage seit 9. Jh.. Die Herren von Krenkingen (1090 e.e.) waren lange einflußreichste begütertste Familie des Gebietes.

Oberalpfen (850 e.e.)