Wolframs-Eschenbach ist eines der kleinsten Städtchen Frankens mit rund 2.900 EW (2009) auf rund 30 km² sanftwelligem Landrücken zwischen Rezat und oberer Altmühl in 440m ü.NN.
ortsgeschichtlich
Im 8. Jh. bestand bereits ein Dorf am Eschenbach. Der Deutsche Ritterorden löste dieses Dorf auf und gründete am benachbarten Hügel planmäßig die Stadt.
1332 erhielt Eschenbach das Stadtrecht durch Kaiser Ludwig dem Bayer, Marktrechte, Gerichtsbarkeit und das Recht zur Befestigung inklusive. Ein doppelter Mauerring entstand.
Fast 600 Jahre besaß der Orden die Herrschaft der Stadt an der alten Reichsstraße von Nürnberg nach Frankreich.
Im Dreißigjährigen Krieg reduzierte sich die Bevölkerung auf ein Drittel.
1917 erhielt Eschenbach den Stadtnamen Wolframs-Eschenbach.
Seit 2007 ist W-E staatlich anerkannter Erholungsort.
sehenswerte historische Altstadt
Die nach gotischen Ordnungsprinzipien gebaute Altstadt weist auch noch viele sehenswerte Bauten der Gotik auf. Sie überrascht auch mit einer umfassend erhaltenen Befestigung (14. Jh.), die Stadt gleich einem wehrhaften Schild umschließend.
Ende 16. Jh. erfolgte ein repräsentativer Umbau des Stadtzentrums im Stile der Renaissance durch den Deutschen Orden.
[A] Altes Rathaus (1471), jetzt Museum Wolfram von Eschenbach
[R] Rathaus u. Bürgerhaus im Deutschordensschloss (1623)
[M] Marktplatz mit Wolfram-von-Eschenbach-Brunnen (1861)
[W] Wolfram-von-Eschenbach-Platz
[1] Liebfrauenmünster (1250/1310), früheste gotische Hallenkirche in Süddeutschland
[2] Hohes Haus
[3] Fürstenherberge mit prachtvoller Sgraffitofassade (1609)
[4] Vogtei (1430), heute Gasthof
[5] Zehntscheune (1596/97)
[6] Pfründerhaus
[7] Befestigungsanlage am Bärengarten (15. Jh.) gut erhalten; Abenteuer-Ritterspielplatz (2010) an der Nördlichen Ringstraße; Burganlage mit Seilbrücke, Spielwiese, Dorfanlage (für Kleinkinder) mit Seilbahn (Länge: 20 m), Burgfried, Aussichtsturm, Wassertretstelle (Kneippbecken) im Bach.
[8] Unterer Torturm, [9] Bürgerturm, [10] Hungerturm, [11] Oberer Torturm
event
- Neujahrskonzert im Januar
- Faschingsumzug im Februar
- Oldie-Musiknacht im März/April
- Internationaler Museumstag im Mai
- Altstadtfest im Juli
- Räuber-Hotzenplotz-Fest am 1. Sonntag im August
- Tag des offenen Denkmals im September
- Sternlesmarkt / Fränkische Weihnacht am 3. Advent, Wochenende
- Weihnachtskonzert am 2. Weihnachtsfeiertag
persönlich
Mit Spross einer Ministerialienfamilie Wolfram von Eschenbach, geboren vor 1200, verstorben nach 2017, begann eine bedeutende Epoche fränkischer und deutscher Literaturgeschichte.
Eschenbachs Parzival, um 1200 entstandenen, gilt als bedeutendstes Epos mittelhochdeutscher Literatur. In den Versromanen Parzival und Willehalm finden sich reichlich Anspielungen auf seine Heimat, auch auf Eschenbach.
Wolfram blieb ein höfischer Dichter ohne Hof, in seinem Haus die Speise teilend mit 'ner Maus.
Ortsteile/Eingemeindung
Adelmannsdorf, Biederbach, Bölleinsmühle, Reutern, Sallmannshof, Selgenstadt, Utzenmühle, Waizendorf, Wolframs-Eschenbach, Wöltendorf
