Aschaffenburg ist eine kreisfreie Stadt mit 66.819 EW (1998) mit Carillon-Tradition am Rande des Spessart, idyllisch und mildklimatisch am Mainbogen gelegen
ortsgeschichtlich
Das sich hier an beiden Ufern weit öffnende Maintal war seit der Jungsteinzeit kontinuierlich besiedelt. Zur Zeit der römischen Besetzung war das Mainknie bei Aschaffenburg Teil des sog. nassen Limes.
Schon im 5. Jh. bestand hier eine alemannische Siedlung, später siedelten sich Franken an.
957 wurde die Stiftskirche in "Ascaphaburc" gegründet.
974 wurde Aschaffenburg erstmals urkundlich erwähnt.
982 fielen Aschaffenburg und das Land an die Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten, die hier dann zeitweise und bis 1814 iihre zweite Residenz hatten. Nach Bau einer Mainbrücke und durch die günstige Lage wuchs Aschaffenburg und wurde reich.
1122 wurde die Siedlung befestigt. Burgreste mit Bergfried verweisen auf Zerstörung im 12. Jh..
1144 erhielt Aschaffenburg das Marktrecht.
1161 wurden Aschaffenburg die Stadtrechte verliehen.
Nach guten Zeiten um 1800 unter den Mainzer Erzbischöfen und Kurfürsten Friedrich Carl von Erthal und Carl Theodor von Dalberg kam Aschaffenburg 1814 mit dem Fürstentum Aschaffenburg an Bayern. König Ludwig I. nannte Aschaffenburg sein bayrisches Nizza. Bayern war sichtlich bemüht, seine neuen Gebiete fest einzubinden. Im deutsch-deutschen Krieg von 1866 war der Raum Aschaffenburg Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen preußischen und bayerischen Truppen.
Ende des 19. Jh. wandelte sich Aschaffenburg zur Industriestadt, eine Entwicklung, die nach dem Zweiten Weltkrieg anhielt. Im Krieg musste die Stadt starke Zerstörungen hinnehmen. Das historische Zentrum ist aber noch recht gut erhalten oder wiederhergestellt.
sehenswerte Innenstadt
[R] Rathaus (1956/58), Architekt: Diez Brandi, modern und keinesfalls störender Fremdkörper, mit stadtgeschichtlich gestaltetem Bronzeportal
[T] Theaterplatz, Stadttheater, Klassizismus
Aus einer Kriegsbrache des Zweiten Weltkrieges, bis Ende der 1990er Jahre als Parkplatz genutzt, entstand der Theaterplatz (2005/12) mit einer begehbaren Sonnenuhr zwischen Theaterfoyer und Stadtloggia. Ihr Liniensystem besteht aus sieben Datumslinien und elf Stundenlinien. Wer die römischen Zahlen richtig liest, kann bei Sonnenschein auf der entsprechenden Bodenlinie Zeit ablesen unter Beachtung der Verschiebung der Sonnenzeit zur MEZ von etwa 1,5 Stunden. Mit kunstvoll verschobenen Zeit hat man von der Plattform der Stadtloggia alle Zeit der Welt.
Häuserreihe am Stiftsplatz
Haus zum Storchennest, Adelssitz (17. Jh., Hettersdorf/Stromberg) > Erbsengasse
[1] Sandkirche, Rokoko
[2] Schönborner Hof, barockes Palais (17. Jh.) mit Naturwissenschaftlichem Museum > Wermbachstraße 15
[3] Stiftskirche St. Peter und Alexander, Stiftsmuseum;
An der Kirche lassen sich mehrere Bauphasen und Erweiterungen ablesen:
- Kreuzgang mit 64 Kapitellen 13. Jh., Romanik
- Hauptportal (um 1220), Sspätromanik, Arkadenhalle
- Westempore (1618) im Hauptschiff ein auf romanischen Säulen eines alteren Baues
Innen viel kirchliche Kunst wie Kruzifixus (10. J.h), Werke von Matthias Grünewald, Tafelbilder aus der Werkstatt Lucas Cranachst.
[4] Muttergotteskirche
[5] Stadthalle mit 12 Saal- und Raumeinheiten
[6] Schloss Johannisburg am Mainufer, 1605 bis 1614 von G. Ridinger für die Mainzer Fürstbischöfe als zweite Residenz errichteter Renaissancebau (1605) aus Rotsandstein, mit 48 Glocken - erste Schlossanlage in Deutschland überhaupt, Umbau im 18. Jh., Zerstörung im 2. Weltkrieg
1964 Neubau und seither mit bedeutender Sammlung von Gemälden und Hof- und Staatsbibliothek mit Gutenbergbibel.
[7] Kapuzinerkloster: Neugotik/Neubarock, 1908 erbaut
[8] Pompejanum, Reko nach dem Vorbild einer pompejanischen Villa 1840/48 errichtet an einer leichten Mainschleife
[9] St.-Agatha-Kirche
10 Herstallturm
11 Ruine im Park Schöntal
weiterhin:
Schloss Schönbusch (1778/82) mit dem ältesten englischen Landschaftspark Deutschlands
naheliegend:
Sailauf (5 km): Weyberhöfe, Restaurant
museal
- Schlossmuseum, Schlossplatz 4
- Rosso-Bianco-Collection, Obernauer Straße 125, 200 Sport- und Rennsportwagen
- Gentilhaus, Grünewaldstraße 20, Sammlung des Fabrikanten Anton Gentil
- Naturwissenschaftliches Museum, Wermbachstraße 15
parkig bis gärtnerisch
- Schöntal, englischer Garten südlich der Altstadt, Magnolienallee, Ruine Wasserburg
- Schlossgarten zwischen Pompejanum und Kapuzinerkloster
- Park Schönbusch 3 km sw:, einer der frühesten Landschaftsgärten Deutschlands im englischen Stil (18.Jh.) mit Lustschlösschen
- Naturhochseilgarten Klingerhof, Im Neurod 5
event
- Rathaussturm am Fastnachtssamstag, mit Umzug am Sonntag
- Matthiasmarkt Anfang März
- Schlosskonzerte und "Sommer in Aschaffenburg"
- Schlossweinfeste: zwei Wochenenden im Juli
- Kunsthandwerkermarkt- und Carillon-Tage im Schlosshof Anfang August
- Meisterschaften der Staplerfahrer im September
- Internationale Gitarrenwoche zweite Hälfte Oktober
- www..hofgarten-kabarett.de
persönlich
Matthias Grünewald, um 1475(?) hier geboren, bedeutender Maler der Spätgotik
Stadtteile/Eingemeindung:
Damm, Leider, Gailbach, Nilkheim, Obernau, Schweinheim, Strietwald