Geretsried ist eine bedeutende Stadt mit rund 24.000 EW (2008) quasi zwischen Loisach und Isar in der Region Bayerisches Oberland, nördlich an die Stadt Wolfratshausen grenzend
ortsgeschichtlich
1083 wurde "Gerratesried" erstmals urkundlich erwähnt.
Seit 1736 wird der Ortsname Geretsried verwendet. Bis ins 19. Jh. bestand der Ort lediglich aus Bauernhöfen und der Nikolaus-Kapelle.
Während Sprengstoffe vielmehr zur Vernichtung von Städten dienen, war das bei Geretsried genau umgekehrt. Ohne die Errichtung zweier Sprengstofffabriken im Zweiten Weltkrieg im heutigen Stadtgebiet hätten nach dem Krieg nicht die Gebäude und Lagerhallen für die Kriegsflüchtlinge zur Verfügung gestanden. Wo Zwangsarbeiter aus den umliegenden Lagern Buchberg, Stein und Föhrenwald sich krank und totschuften durften, wohnten die Neusiedler sozusagen auf Dynamid. Das Grab einiger toter Häftling wurde 1955 umgesiedelt, dafür Neubürger angesiedelt in dieser "Vertriebenenstadt".
1950 wurde die Gemeinde Geretsried aus Teilen der Gemeinden Ergertshausen, Gelting, Königsdorf und Osterhofen neu gebildet. Stetiges Wachstum der Bevölkerung bei rascher Entwicklung der Industriebetriebe - die wenigen richtigen Worte eines Politiker in Anbetracht der Flüchtlingsschwemme im September 2009 waren: Zur Integration braucht ein Flüchtling Sprache, Sprache, Sprache und Arbeit, Arbeit, Arbeit- sie stimmten damals. Die meisten waren Detsche und Arbeit gab es genug und satt.
1970 wurde die Gemeinde zur Stadt erhoben.
Innenstadt Gartenberg
Auf den ersten Blick seltsam strukturierte Stadt, was sich auch aus der Entstehungsgeschichte erklärt. Aber echte Defizite kennt man wohl nicht in Geretsried, oder?
Das Zentrum der relativ jungen Stadt könnte man an der Nahtstelle von Gartenberg und Geretsried vermuten. Da findet sich allerdings eher Wichtiges als Sehenswertes.
[M] Markt wächst vielleicht mit dem Neuen Markt
[m] Heimatmuseum
[R] Rathaus (1939/40), barockisierender Heimatstil, ehemals Verwaltungsgebäude der Sprengstoffwerke. Der zweigeschossige putzgegliederte Zweiflügelbau mit Flachsatteldach und Eingangsturm war die zeitgemäße Kreation des Architeken Paul Wenz. Karl-Lederer-Platz 1
[1] Petruskirche
[2] Magic Palace
[3] DITIB Türkisch Islamische Gemeinde zu Geretsried e.V.
[4] Heilige Familie am Johannisplatz
weiterhin, wer sich für ältere Bauten interessiert:
- Geretsried am alten Ortszentrum: Kapelle St. Nikolaus (1722), barocker Oktogonalbau, Zeltdach, Zwiebelturm
- Schwaigwall 2 Gutshof: Gutshaus (frühes 19. Jh.), zweigeschossiger putzgegliederter Halbwalmdachbau
- Gelting um den alten Dorfplatz
- mehrere Bauern und Kleinbauernhäuser 17./18. Jh., Herrnhauser Straße 1 bis 6
- Katholische Filialkirche St. Benedikt, Wolfratshauser Straße 1
barocker Saalraum mit eingezogenem Polygonalchor und nördlichem Zwiebelturm (1631/49), Turmuntergeschoss (1532), Obergeschoss (1659/60) und 1708 erneuert, Umgestaltung 1734
natürlich
Stadtwald Geretsried im Süden der Stadt
lehrreich
Staatliche Feuerwehrschule
Stadtteile/Eingemeindung
Gartenberg, Gelting, Geretsried, Stein
Das Stadtgebiet besteht aus den Ortsteilen Gartenberg (ca. 11.900 Einw.), Gelting (ca. 1.800 Einwohner), Geretsried (ca. 7.800 Einw.) und Stein (ca. 2.500 Einw.), sowie den kleineren Ansiedlungen Buchberg, Ziegelei und Schwaigwall.