Markplatz mit Rathaus in AmorbachHausfigur mit Wappen

fotos © schuldes / fotobee.de - Amorbach am Genießermarkt

Amorbach ist ein Städtchen mit rund 4.150 EW (2005), im bayerischen Odenwald

ortsgeschichtlich

734 Gründung eines Klosters durch Benediktinermönche
um 1170 Gründung eines Nonnenklosters auf dem Gotthardsberg
1197 erstmals urkundlich erwähnter Klosterort
1253 erfolgte die Erhebung zur Stadt durch Konrad von Dürn.
1272 zum Erzstift Mainz, 1631-34 schwedisch besetzt, 1806 zum Großherzogtum Baden, 1810 hessisch, 1816 bayerisch

1880 erhielt Amorbach Anschluss an das Eisenbahnnetz.
1965 wurde Amorbach zum Luftkurort deklariert.

sehenswerte Altstadt

Der zum barocken Residenzstädtchen ausgebaute Altstadtkern steht zum Teil unter Denkmalschutz. Reste der Stadtmauer sind noch erhalten. Sie schützte auch die Klosteranlage. Die Bebauung ist vorviegend geschlossen und zweigeschossig, erfolgte entlang verwinkelter Gassen mit Kopfsteinpflaster und vielen Fachwerkhäusern.

[A] Altes Rathaus (1478, Spätgotik). Eine breite Sandsteintreppe führt zu einem wuchtigen, mit einem Kielbogen geschlossenen Portal ins Foyer. Das vorgekragte Fachwerkobergeschoss und der Giebel sind verschiefert. Dem Walmdach sind barocke Dachreiter aufgesetzt. Im Obergeschoss befindet sich der Sitzungssaal mit einer Stuckdecke von 1687, im Untergeschoss Kreuzgewölbe.

Schlossmühle am Schlossplatz

[B] Bahnhof, dahinter der Bürgerpark und nahes Freibad
[F] Freihof - zum Wiehern
[R] Rathaus Kellereigasse 1


Amorsbach in Unterfranken, Sehenswürdigkeiten der Altstadt

[1] Seegarten, Minigolfanlage
[2] Schloss Fürstenhaus zu Leiningen, Grüner Saal
[3] Klosterkirche (1742/47) der ehemaligen Benediktinerabtei - berühmt harmonischer Barockbau mit einer der größten Barockorgeln Europas, bauliches Ensemble mit dem ehemaligen Konvent

[4] Amtskellerei


Zehntscheune

[5] Zehntscheuer, Kleinkunstbühne (Bild links)

[6] ehemalige Kurmainzer Amtskellerei - (1482-1487), zweigeschossig spätgotischer Bau in idyllischer Gartenlage[7] Debonhaus (1683), Fachwerk, davor Mariensäule (1675)

[8] Templerhaus - es war kein Templerhaus, sondern ein 1291 als Adelssitz auf älterem Grund errichteter spätromanischer Turmbau, das älteste erhaltene Fachwerkhaus Bayerns.
[9] Pfarrkirche St. Gangolf


exponiert
aussichtreich

Gotthardsruine. Auf einer etwa 100 m frei emporsteigenden Bergkuppe des Gotthard bzw. Frankenberg, ca. 1 km nördlich von Amorbach gelegen, bietet sich der beste Blick über sieben(?) Täler und eine dreischiffige Pfeilerbasilika.

Nach der Klosterüberlieferung soll hier im 8 Jh. der fränkische Gaugraf Ruthard eine Burg erbaut haben, 1138 wurde weiterhin eine Kapelle dem Heiligen Godehard von Hildesheim geweiht. Auf dem Reichstag zu Würzburg 1168 unter Stauferkaiser Friedrich I. wurde beschlossen, die "alle Ordnung" gefährdende Raubritter(?)-Burg zu schleifen. Stattdessen wurde ein Benediktinerinnenkloster gegründet, von dem in der heutigen Kirche noch die beiden Arkadenreihen und die verzierten Kämpferfriese stammen. 1525 wurde das Kloster im Bauernkrieg zerstört, 1631 wurde die Kirche wieder aufgebaut, 1714 brachte ein Blitzschlag das Ende.

Weil die Gemarkungsgrenze der Gemeinden Amorbach und Weilbach mitten durch die Ruine führt, werden Restaurationsarbeiten von beiden Orten gemeinsam getragen.

Otterbachtal - Kapelle Amorsbrunn. Hier sollen im 8. Jh. irische Wandermönche, von Gaugraf Ruthard ins Land geholt, den Odenwald christianisiert haben. Spätesten im 12. Jh. wurde über der Quelle ein romanisches Kirchlein errichtet. Reste davon befinden sich noch im heutigen Bauwerk. Die gefasste Quelle schüttet selbst bei Trockenheit 4 Liter Wasser pro Sekunde aus.

museal

ehemalige Fabrik mit der "Sammlung Berger", der größten Teekannensammlung Europas, Puppensammlung und moderner Kunst.

Stadtteile/Eingemeindung

Beuchen, Boxbrunn, Neudorf und Reichartshausen